Eine Kiesauffahrt anlegen: So geht's

Es gibt verschiedene Arten, wie Sie einen Kiesweg anlegen können. Die gewählte Vorgehensweise hängt vom gewünschten Ergebnis, der Bodenbeschaffenheit, aber auch von zukünftigen Vorhaben ab. Beispielsweise wird eine solche gekieste Einfahrt nicht auf die gleiche Weise angelegt, wenn: 

• sie später asphaltiert werden soll. Dann sollten Sie nicht Zierkies der Körnung 10/14 mm, sondern verdichtbaren Schotter der Körnung 0/31,5 mm verwenden. 

• der Boden des Grundstücks nicht flach ist. In diesem Fall müssen Sie die Unebenheiten oder Gefälle durch Erdarbeiten mit einem Minibagger ausgleichen;

• es sich um eine Einfahrt handelt, wo das Auto immer auf derselben Spur fährt. Dann ist es nicht nötig, Kieswaben auf der gesamten Wegbreite auszulegen, sondern nur unter den Radspuren. Dazwischen verlegen Sie ein Geotextil, das den Wuchs von Unkraut verhindert.

Auch die Dauer der Arbeiten und das Budget sind unterschiedlich. Es kommt auf die gewählte Methode und die Fläche der Einfahrt an. 

4 Methoden zum Anlegen eines befahrbaren Kieswegs

Es gibt im Wesentlichen 4 verschiedene Methoden, um einen solchen Kiesweg zu bauen:

1. Anlegen eines befahrbaren Kieswegs, ohne Boden abzutragen, aber mit Wabenplatten unter der Deckschicht.

2. Anlegen eines befahrbaren Kieswegs mit Bodenabtrag und unter Verwendung von Wabenplatten.

3. Anlegen eines befahrbaren Kieswegs durch Ausheben zweier Gräben.

4. Anlegen eines befahrbaren Kieswegs, der asphaltiert werden kann  

Egal welche Methode Sie wählen, so bleibt doch der Wegverlauf der Einfahrt gleich.

Jede Region hat ihren eigenen Kies, der meist billiger ist als klassischer Zierkies. 

Bei Zierkies, der auf stabilisierenden Waben verlegt wird, ist eine Schicht mit 5 cm Stärke das Minimum, wir empfehlen eher eine Kiesdicke von 8 cm und mit 10/14 mm Körnung.

Denn die Kieswaben sind nur 3 cm hoch, und bei einer Kiesschicht von 5 cm bleiben nur 2 cm über den Waben. Das ist zu wenig, da der Kies bei jedem Überfahren etwas verdrängt wird und so manchmal die freigelegten Waben zum Vorschein kommen. Eine Dicke von 8 cm ist daher bequemer und sieht auch schöner aus.

• Markieren Sie den Umfang der Einfahrt mithilfe einer Schnur und Pflöcken, Sprühfarbe oder einer Schlagschnur (bei hartem, verdichtetem Boden).

• Von der Mitte des Wegs ausgehend und an jedem seiner Enden übertragen Sie die durchschnittliche Breite der Fahrspur eines Fahrzeugs auf den Boden, wobei diese 1,50 m beträgt. Wenn Sie ein außergewöhnliches Fahrzeug besitzen, messen Sie seinen Radabstand.

• Markieren Sie auf jeder Seite den Boden mit einer Schlagschnur oder spannen Sie eine Schnur mit Pflöcken, um zu sehen, wo die Spuren der Räder verlaufen werden. 

Bei dieser Methode wird der Weg um die Dicke der Kiesschicht erhöht.

1. Auslegen der Kieswaben 

• Legen Sie die Kieswaben, zur Mittellinie des Wegs ausgerichtet, über die gesamte Länge der Einfahrt auf den Boden entlang der Markierung für die Radspuren. 

• Schneiden Sie die Wabenplatten bei Bedarf mit einer Gartenschere, einer Säge oder einem 125-mm-Winkelschleifer zu.

Die Kieswaben dienen dazu, den Kies in den wabenförmigen Vertiefungen zu halten. Zur Stabilisierung des Kieswegs können Sie sich dafür entscheiden, auf der gesamte Wegfläche Kieswaben zu verlegen.

2. Das Unkrautvlies verlegen 

• Nehmen Sie das Vlies und breiten Sie es über die gesamte Fläche der Einfahrt aus, wobei Sie die Kieswaben aussparen. 

• Schneiden Sie die Ränder zu und lassen Sie sie leicht überstehen, wenn eine betonierte Umrandung vorgesehen ist.

Das Unkrautvlies kann durch Kieswaben ersetzt werden, insbesondere wenn Sie eine Einfahrt mit einem großen Hof zum Parken der Fahrzeuge haben. Unkrautvlies wird nicht unter die Wabenplatten gelegt, da diese bereits über ein Vlies verfügen.

3. Mit Kies bedecken und einebnen

• Laden Sie den Kies bestmöglich entlang der Mittelachse der Einfahrt ab. Das nachfolgende Verteilen und Einebnen wird hierdurch erleichtert. 

• Verteilen Sie den Kies mit einem Rechen 5 bis 8 cm hoch und über die gesamte Fläche der Einfahrt. Überprüfen Sie die Höhe mithilfe eines Messstabs (falls nötig).

Bei dieser Methode wird die Kieseinfahrt nicht höher als der sie umgebende Boden sein.

1. Unterboden der Einfahrt abtragen

• Den Boden ca. 8 cm tief und auf der gesamten Fläche der Einfahrt abtragen. 

• An den Rändern mit dem Spaten arbeiten, um eine gerade Kante zu erhalten und um ein späteres Anlegen von Garteneinfassungen zu erleichtern.

Je nach Fläche und Bodenbeschaffenheit ist es unerlässlich, einen Minibagger für die Abtragung des Bodens zu mieten sowie einen Kleinlaster mit Kipplade, um die ausgehobene Erde wegzutransportieren.

2. Das Unkrautvlies verlegen 

• Nehmen Sie das Vlies und breiten Sie es über die gesamte Fläche der Einfahrt aus. Sparen Sie die Kieswaben aus. 

• Schneiden Sie die Ränder zu und lassen Sie sie ein bisschen überstehen, wenn eine betonierte Umrandung vorgesehen ist.

• Legen Sie die Kieswabenplatten auf die Fahrzeugradspuren.

Das Unkrautvlies kann durch Kieswaben ersetzt werden, insbesondere wenn Sie eine Einfahrt mit einem großen Hof zum Parken der Fahrzeuge haben.

3. Mit Kies bedecken und einebnen

• Laden Sie den Kies bestmöglich entlang der Mittelachse der Einfahrt ab. Er lässt sich dann einfacher verteilen und einebnen. 

• Ziehen Sie die gesamte kiesbedeckte Fläche der Einfahrt mit dem Rechen eben. Überprüfen Sie die Höhe (falls nötig) mit einem Maßstab und Pflock.

Ansicht im Schnitt

Bei dieser Methode wird der Weg nicht höher als der ihn umgebende Boden.

2. Die Grundschicht vorbereiten

1. Die Gräben ausheben

• Heben Sie auf der gesamten Länge der Einfahrt zwei 15 cm tiefe und 50 cm breite Gräben aus. Der Mittelabstand der beiden Gräben voneinander muss dem Radabstand des Fahrzeugs entsprechen. 

• Legen Sie jeweils einen Streifen Geotextil gegen Unkraut in die ausgehobenen Gräben.

• Lassen Sie das Vlies seitlich etwas nach oben überstehen.

• Bedecken Sie das Vlies über die gesamte Länge der Gräben mit einer 15 cm dicken Kiesschicht.

• Ebnen Sie den Kies mit einem Rechen. 

• Verdichten Sie die Oberfläche mit einem Bodenstampfer oder einer Rüttelplatte.

• Bedecken Sie die gesamte Fläche des Wegs mit Unkrautvlies. Schneiden Sie die Enden gut zu, damit das Vlies nicht übersteht.

Es ist nicht notwendig, die Gräben mit Zierkies aufzufüllen. Normaler Kies der Körnung 0/31,5 mm reicht aus, zumal er sich besser verdichten lässt und eine bessere Stabilisierung bietet.

3. Mit Kies bedecken und einebnen

• Bedecken Sie die Fläche mit Unkrautvlies.

• Schütten und verteilen Sie den Zierkies möglichst entlang der Mittelachse des Wegs. 

• Ebnen Sie den Kiesbelag mit dem Rechen in der festgelegten Dicke und über die gesamte Fläche der Einfahrt. Überprüfen Sie die Höhe (falls nötig) mit einem Maßstab und Pflock.

Beachten Sie, dass bei dieser Methode der fertige Kiesweg seine direkte Umgebung um 5 bis 8 cm überragt. Wenn die gleiche Höhe gewünscht wird, dann entfernen Sie auf der gesamten Fläche eine Bodenschicht, die dem Betrag der Gesamthöhe entspricht.

Diese Methode ist zeitaufwändiger und teurer, aber auch dauerhafter und für alle Bodenarten geeignet. Die Vorbereitung ist für leichte Fahrzeuge gedacht. Wenn der Weg von schweren Fahrzeugen befahren werden soll, müssen Sie als Fundament zuerst eine 30 cm dicke Schicht aus Schotter der Körnung 0/60 mm auf Vlies anlegen. Es folgt eine 15 cm dicke Schicht aus Kies der Körnung 0/31,5 mm, der mit einer Rüttelplatte verdichtet wird, und schließlich eine ca. 5 cm dicke Asphaltschicht. (rechnen Sie mit ca. 10 €/m² zzgl. der Kosten für das Asphaltieren). Die Asphaltdecke kann durch 5 bis 8 cm weißen, 10-14 mm großen Zierkies ersetzt werden.

Ansicht im Schnitt

Bei dieser Methode wird der Weg nicht höher als der ihn umgebende Boden.

1. Unterboden der Einfahrt abtragen und Unkrautvlies verlegen

• Heben Sie den Boden ca. 25 cm tief aus und halten Sie dabei ein Gefälle ein, damit Regenwasser vom Fundament des Hauses weggeleitet wird. Tragen Sie die Erde auf der gesamten Fläche der Einfahrt ab und machen Sie die Ränder der Vertiefung so rechtwinklig wie möglich. Die Tiefe hängt von der gewünschten Endhöhe ab, wobei die Gesamthöhe einschließlich des Asphalts und/oder des Zierkieses 25 - 30 cm beträgt. 

• An den Rändern sollten Sie mit dem Spaten arbeiten, um eine gerade Kante zu bekommen und um ein späteres Anlegen von Garteneinfassungen zu erleichtern.

• Legen Sie den Grund der Vertiefung mit Unkrautvlies aus. Wenn dafür mehrere Streifen nötig sind, lassen Sie die Bahnen in Richtung des Gefälles überlappen.  

Sie müssen einen Minibagger für das Abtragen des Bodens mieten sowie einen Kleinlaster mit Kipplade, um die ausgehobene Erde abzutransportieren.

2. Schütten Sie den Fundamentschotter hinein.

• Bedecken Sie das Vlies 20 cm dick mit einer Schicht aus Schotter der Körnung 0/31,5 mm und zwar über die gesamte Fläche des Grabens. Verteilen Sie den Kies möglichst gleichmäßig auf der Wegfläche, um das nachfolgende Einebnen zu erleichtern.

• Ziehen Sie den Kies mit dem Rechen eben und achten Sie dabei auf eine überall gleich starke Kiesdecke.

• Verdichten Sie den Kiesbelag auf der gesamten Fläche mit einer Rüttelplatte oder einem Bodenstampfer.

• Wenn nötig, prüfen Sie die Fläche mit der Richtlatte und der Wasserwaage auf Ebenheit.

Kies der Körnung 0/31,5 mm eignet sich am besten für die anschließende Asphaltierung. Schaffen Sie beim Ausheben ein Gefälle für den Abfluss des Regenwassers und überlappen Sie das Unkrautvlies in Richtung des Gefälles, um das Abfließen zu erleichtern.

Über die Grundschicht kann entweder asphaltiert werden, oder sie wird mit Wabenplatten bedeckt und anschließend mit Zierkies, etwa mit weißem Kalksteinkies der Körnung 10/14 mm, aufgefüllt. Es ist nicht notwendig, auf der gesamten Fläche des Weges Kieswaben auszulegen. Es reicht aus, sie in die Radspuren zu legen.

Wenn Sie eine 20 cm dicke Grundschicht aus Kies der Körnung 0/31,5 mm vorbereiten hat dies den Vorteil, dass Sie, wenn die Auffahrt später asphaltiert werden soll, nur den Zierkies entfernen müssen.

Vorkenntnisse

• Wissen, wie man Längen misst.

• Wissen, wie man eine Wasserwaage und ein Lasermessgerät benutzt.

• In guter körperlicher Verfassung sein.

• Einen Minibagger führen können, wenn er für die Arbeiten erforderlich ist.

Benötigte Zeit

3. Asphaltieren oder Zierkies aufbringen 

• Abhängig von Fläche und gewählter Methode

Personenanzahl

• 1 bis 2 Personen

Werkzeuge und Material

• Maßstab oder Dekameter (Zehnmeter-Bandmaß)

• Wasserwaage und Richtlatte (je nach Fläche und Methode)

• Bodenmarkierungsfarbe oder (Schlag-)Schnur

• Schaufel

• Spaten

• Spitzhacke

• Rechen

• Gartenschere oder Cutter für das Zuschneiden von Kieswaben, wenn sie eingesetzt werden

• Kieswaben oder Wabenplatten (falls die gewählte Methode sie erfordert)

• Unkrautvlies

• Verschiedene Arten von Kies und Schotter

Für das Mieten und die Nutzung eines Minibaggers ist kein Führerschein erforderlich. Sowohl Gewerbetreibende als auch Privatpersonen können eine Schulung zur Funktionsweise und Bedienung der Maschine erhalten.

Persönliche Schutzausrüstung

• Sicherheitsschuhe

• Schutzhandschuhe

• Arbeitskleidung

Diese Liste ist nicht vollständig. Die persönliche Schutzausrüstung muss an die jeweilige Arbeitssituation angepasst werden.