Ratgeber verfasst von:
Jens, Heimwerker & Informatiker, Hamburg
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Sie müssen kein Experte sein, um Ihren elektrischen Warmwasserbereiter auswählen zu können.Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Warmwasserbereiter anhand von 4 Kriterien auswählen:
Ein elektrischer Warmwasserbereiter, auch Warmwasserspeicher genannt, besteht aus:
Das Fassungsvermögen des Warmwasserspeichers hängt sehr von Ihren Gewohnheiten bezüglich des Warmwasserverbrauchs ab und von der Anzahl der in Ihrem Haushalt lebenden Personen. Man rechnet grob mit 50 Litern pro Kopf. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass beim Duschen zwischen 30 und 60 Liter und beim Baden bis zu 150 Liter verbraucht werden. Einmal Händewaschen und schon sind Sie 5 Liter los. Einmal Abwaschen und es sind 30 Liter! Kurz gesagt: Wenn jeder duscht, sich die Hände mit kaltem Wasser wäscht und eine Spülmaschine benutzt wird, reichen 50 Liter pro Person völlig aus. Wenn aber jeder badet, die Hände alle fünf Minuten mit warmem Wasser wäscht und von Hand gespült wird, bedeuten 50 Liter pro Person, dass sich irgendjemand mit kaltem Wasser waschen muss! In diesem Fall sollten Sie das Fassungsvermögen lieber erhöhen.
Personen im Haushalt | Fassungsvermögen |
1 Erwachsener* | 50 l |
1 Erwachsener + 1 Kind | 75 l |
2 Erwachsene | 100 l |
2 Erwachsene + 1 Kind | 150 l |
2 Erwachsene + 2 Kinder | 200 l |
2 Erwachsene + 3 Kinder | 250 l |
2 Erwachsene + 4 Kinder | 300 l |
*Zur Sicherheit kann ein Spielraum von 25 l für unerwartete Ereignisse vorgesehen werden (Besuch usw.)
Für eine genauere Berechnung kann folgende Formel verwendet werden: Berechnen Sie den Wasserverbrauch pro Tag für den gesamten Haushalt (egal, wie und wozu das Wasser verbraucht wird) anhand Ihres Wasserzählers. Das von Ihnen verbrauchte Wasser ist 40 °C warm, im Warmwasserspeicher liegt seine Temperatur jedoch bei ungefähr 65 °C. Sie müssen also Ihren errechneten täglichen Verbrauch durch 1,8 teilen, um genau zu wissen, welchen Warmwasserbedarf Sie haben. Warum muss geteilt werden? Ganz einfach, weil Sie kaltes Wasser zum warmen Wasser mischen und Sie daher nicht so viel warmes Wasser verbrauchen, wie Sie denken!
Den richtigen Standort für Ihren Boiler in Ihrem Wohnraum zu finden, kann sich schwierig gestalten, denn er benötigt viel Platz. Doch die Lösung liegt nicht fern: Hersteller bieten Speicher in unterschiedlichen Formen an, damit Sie ein Modell finden, das Ihren Bedürfnissen entspricht.
Vertikale Speicher sind am häufigsten zu finden.Wenn Sie in Ihrem Zuhause keinen Platz für einen vertikalen Warmwasserspeicher haben, gibt es auch horizontale Warmwasserspeicher. Diese können am Boden befestigt werden, unter dem Dach und an der Decke, wenn es die Deckenhöhe erlaubt. Sie können sogar in die Wand eingebaut werden.Achtung: Sie müssen in diesem Fall ein Fassungsvermögen auswählen, das um 50 Liter über dem eines vertikalen Warmwasserspeichers liegt.Diese Geräte übersteigen nie 200 Liter.
Ein Warmwasserbereiter nimmt viel Wasser auf und ist daher sehr schwer. Übersteigt sein Gewicht nicht 200 kg, kann er an tragenden Wänden mit Befestigungsdübeln angebracht werden.
Besitzt der Speicher ein Volumen ab 100 Liter oder kann die Befestigung das Gewicht des Speichers nicht tragen, sollte der Warmwasserbereiter auf einem Dreifuß oder auf einem Sockel stehen.
Für Speicher mit über 200 Liter Volumen, oder wenn die Wand nicht tragend ist, muss ein Ständer verwendet werden. Stellen Sie sicher, dass Ihr Boden ein solches Gewicht aushält, denn dies ist nicht immer der Fall, besonders in alten Gebäuden. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren kompetenten Fachmann!
Es gibt auch extra-flache Warmwasserspeicher die platzsparender sind. Sie haben eine Quaderform, die sich besser für kleine Räume eignet.Das Design ist zwar schön, der Preis wird Ihnen hingegen sicher weniger gefallen.
Steatit ist ein Mineral, das als Heizkörper im Inneren des Speichers verwendet wird. Man findet es auch in Elektroheizkörpern. Es existieren zwei Arten von Heizwiderständen: abgeschirmte Tauchwiderstände oder Steatit-Heizwiderstände.
Der Heizwiderstand ist im direkten Kontakt mit dem Wasser. Hierdurch kann es verkalken und verliert nach und nach im Laufe der Verwendung an Effizienz. Aus diesem Grund wird es nur in Regionen mit weichem oder mittelhartem Wasser empfohlen. Bei Verkalkung erhöht sich der Stromverbrauch für die Erwärmung derselben Wassermenge.
Dieser Heizwiderstand befindet sich in einer Hülse. Er steht nicht in direkten Kontakt mit dem Wasser, verschleißt daher weniger und kann sogar ohne Entleeren des Tanks ausgetauscht werden. Diese Art Heizwiderstand ist unerlässlich, wenn Sie in einer Gegend wohnen, in der das Wasser sehr kalkhaltig ist.
Das Erwärmen des Wassers bzw. das Einschalten des Heizwiderstands wird über ein Thermostat reguliert, das die Temperatur auf der eingestellten Solltemperatur hält.
Der Tank des Warmwasserbereiters ist mit Emaille überzogen, um ihn vor Korrosion zu schützen. Nichtsdestotrotz treten in diesem Emaille Mikrofissuren auf, in denen sich Korrosion entwickeln kann. Um dieses Phänomen zu vermeiden, sind alle Tanks mit einer Anode ausgestattet, die eine Korrosionsschutzvorrichtung (kathodischer Schutz) darstellt.
Hartes Wasser ist sehr kalkhaltig (Wasserhärtegrad von über 21,3 °dH). Es ist reich an Mineralstoffen. Im Gegensatz dazu hat weiches Wasser einen geringen Kalkgehalt (unter 7,3 °dH), sein Kalzium- und Magnesiumgehalt ist gering. Die Härte und der pH-Wert des Wassers bestimmen seine "Aggressivität": Weiches Wasser und ein saurer pH-Wert führen zu "aggressivem" Wasser.
Die Magnesium-Anode bewegt sich zu den Mikrofissuren und schützt sie. Sie gehört zur alten Generation von Anoden und ist oft in preisgünstigen Warmwasserbereitern zu finden. Sie wird in Regionen mit mittelhartem Wasser (kalkreich) empfohlen. Wenn sie verbraucht ist, muss sie ersetzt werden. Ihre Überwachung ist ein Muss, um eine verfrühte Durchrostung zu vermeiden.
Diese Anode besteht aus Titan und wird mit Strom versorgt. Sie generiert eine geringe elektrische Spannung, die die im Wasser enthaltenen korrosiven Partikel daran hindert, mit dem Metall des Tanks zu verschmelzen. Sie ist sozusagen verschleißfrei und wird für Gegenden empfohlen, die sehr kalkhaltiges (hartes) Wasser aufweisen.
Diese Anode besteht aus Titan ummantelt mit Magnesium und kombiniert beide Wirkarten. Das Magnesium wandert von der Anode zu den Schwachstellen des Tanks, dank eines elektrischen Felds, das von der Anode ausgeht. Es handelt sich hierbei um hochwertige Anoden, denn sie sind für aggressives und kalkhaltiges Wasser geeignet.
Vorsicht: Hersteller raten zu einem Mindesthärtegrad des Wassers, da der Tank sonst nicht ausreichend geschützt ist.Wenn das Wasser zu kalkhaltig ist, reduziert dies die LeistungIhres Warmwasserbereiters. Ein nicht ausreichend hartes Wasser ist aggressiver für Ihren Tank und vermindert dessen Lebenszeit. Magnesiumanoden würden sich sehr schnell auflösen und die Lebensdauer von Warmwasserspeichern mit Fremdstrom- oder Hybridanode könnte unterhalb der Erwartungen liegen ...Wenn Sie einen Wasserenthärter besitzen, stellen Sie ihn entsprechend der Empfehlungen des Herstellers ein. Diese Einstellungen entsprechen oft einer Wasserhärte zwischen ca. 8,5 und 17 °dH.
Für die Installation eines Warmwasserspeichers werden verschiedene Zubehörteile und Sicherheitselemente benötigt:
Verschiedene Elemente sorgen dafür, Unfälle am Warmwasserbereiter zu vermeiden: die Sicherheitsgruppe, der Druckminderer und der Temperaturbegrenzer.
Das Wasser des Behälters weitet sich aus, wenn es erhitzt wird. Die Sicherheitsgruppe agiert wie ein Rücklaufventil und evakuiert das Wasser nach und nach, während dieses sich ausweitet.Sie ermöglicht es auch, den Warmwasserbereiter zu leeren.
Wenn der Druck des Netzes 5 bar übersteigt, begrenzt der Druckminderer den Druck am Eingang, um das Gerät vor Schäden zu bewahren.Er verhindert Überdruck und damit zusammenhänge Probleme.
Ein Temperaturbegrenzer ist vorgeschrieben bei Neubauten, großen Renovierungsarbeiten oder um ein PER-Warmwassernetz zu versorgen.Der Temperaturbegrenzer fügt dem warmen Wasser am Ausgang kaltes Wasser hinzu, um die Wassertemperatur auf 50 °C zu begrenzen.
Der Warmwasserspeicher muss mit einem abgedeckten Kabelausgang ausgestattet sein, wie alle elektrischen Geräte mit hoher Leistung.Er wird durch einen Leitungsschutzschalter mit 20 A und einen Fehlerstrom-Schutzschalter mit 30 mA geschützt.
Im Gegensatz zu einem Warmwasserspeicher erhitzt der Durchlauferhitzer das Wasser nur dann, wenn es aus dem Wasserhahn läuft. So geht das Warmwasser nie aus.Die elektrische Leistung dieses Geräts ist jedoch höher (4 kW für ein Waschbecken, bis über 12 kW für ein Waschbecken und eine Dusche). Der Durchlauferhitzer benötigt daher eine eigene Stromleitung mit dem passenden Schutz, und auch der Strombedarf steigt.Durchlauferhitzer eignen sich fürsekundäre Sanitäreinrichtungen, die mehr als 8 m vom Warmwasserspeicher oder der Heizung entfernt sind. Der Weg des warmen Wassers wäre in diesem Fall zu weit. Er ist also ideal für ein Waschbecken in einem abgelegenen Raum.
Die Wartung eines Warmwasserspeichers ist so gering, dass man sie leicht vergessen kann. Hier wird in Kürze erklärt, welche Handgriffe nötig sind, damit Sie Ihren Warmwasserspeicher lange Zeit optimal nutzen können.
*Steatit-Heizwiderstände sind nicht betroffen, da sie in einer externen Hülse, die von außen erreichbar ist, liegen. Da Fremdstromanoden verschleißfrei sind, müssen diese nur entkalkt werden.
Um Kalkablagerungen zu vermeiden, sollten Warmwasserspeicher in Zweitwohnsitzen oder über Wochen unbenutzte Warmwasserbereiter systematisch entleert werden. Hierdurch entstehen weniger Ablagerungen. Um Verluste zu vermeiden, schalten Sie den Leistungsschalter und die Wasserversorgung am letzten Tag ab, um das noch vorhandene warme Wasser zu nutzen.
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Seit meiner Kindheit haben mich Handwerk und Technik interessiert. Ich war schon immer fasziniert vom Heimwerken und von Holzarbeiten. Mit dem Kauf meiner Wohnung hatte ich plötzlich eine lebensgroße Spielwiese. Auf dem Programm standen elektrische Installationen, natürlich unter Beachtung der Normen, neue Wände zu ziehen, aber auch die Deko. Mit der Ankunft unseres kleinen Sohnes fing ich an, Möbel für ihn und später auch für uns zu bauen! Aus Platzgründen habe ich zwar keine feste Werkstatt, aber ich habe bereits eine Menge Wissen angesammelt, das ich gerne mit Ihnen teile.