Ratgeber verfasst von:
Didier, technischer Leiter, Frankfurt
Im Alltag verbrauchen wir immer mehr Trinkwasser. Der durchschnittliche Verbrauch einer Person wird auf 200 Liter pro Tag geschätzt! Etwa 50 % dieser Wassermenge ist nicht auf den Trinkwasserbedarf zurückzuführen (Toilettenspülung, Waschmaschine, Reinigung usw.).
Sprinkleranlagen für den Rasen oder die Bewässerung eines Gemüsegartens verbrauchen ebenfalls viel Wasser, ganz zu schweigen von Pools und der Autowäsche. So viele Liter verlorenes Trinkwasser ... und das zu einem hohen Preis! Neben dem rein wirtschaftlichen Aspekt ist auch zu berücksichtigen, dass die Wasserressourcen nicht unbegrenzt sind. Der Grundwasserspiegel ist im Durchschnitt in den letzten 30 Jahren deutlich gesunken. Die Verteilung von qualitativ hochwertigem Trinkwasser ist für öffentliche und private Betreiber sowohl bei der Versorgung als auch bei der Aufbereitung zu einer echten Herausforderung geworden. Das sind gute Gründe, Ihren Wasserverbrauch zu reduzieren!
Es gibt nichts Einfacheres, als einen Regenwasserbehälter anzuschließen! Der Regen, der auf Ihr Dach fällt, wird durch die Dachrinnen in einen Tank geleitet und dort gesammelt. In der Regel – und unabhängig vom Zweck Ihrer Anlage – wird vor dem Tank ein Grobfilter installiert, vor allem, um Blätter herauszufiltern. Wenn Sie sich für eine oberirdische Regentonne entschieden haben, entnehmen Sie das Wasser entweder durch Schwerkraft mit einem einfachen Hahn am Boden des Tanks oder durch eine Tauchpumpe bzw. Oberflächenpumpe.
Wenn Sie sich für einen Erdtank entschieden haben, kann das Wasser ausschließlich abgepumpt werden. Über dem Ausgabepunkt wird ein Überlauf direkt an die Regenwasserkanalisation angeschlossen, damit der Tank nicht überlaufen kann.
Auf welche Weise der Regen gesammelt wird, hängt von Ihren Bedürfnissen ab. Sie haben sie Wahl zwischen zwei verschiedenen Regenauffangsystemen.
Diese Art Regenwasserbehälter wird sehr selten für die sanitäre Versorgung verwendet. Aufgrund des geringen Volumens wird das Wasser aus der Regentonne im Freien eher zum Gießen oder zum Waschen Ihrer Werkzeuge oder Ihres Autos verwendet. Eine Regentonne ist sehr einfach zu installieren und erfordert keine größere Umgestaltung Ihrer vorhandenen Abläufe.
Der Regen, der auf das Dach fällt, wird über einen Kollektor, der am Fallrohr montiert ist, in den Tank geleitet. Der Überlauf des Tanks ist direkt mit dem Fallrohr des Daches verbunden.
Das Fassungsvermögen einer Regentonne reicht von 200 bis 2000 l. Sie besteht meistens aus Polyethylen und ist somit leicht zu handhaben (leer!). Vor dem Kollektor muss ein Grobfilter installiert werden. Meist handelt es sich um einen einfachen Einsatz am Ende des Fallrohrs. Dadurch wird verhindert, dass Blätter in den Tank gelangen.
Was die Wasserverteilung angeht, können Sie sich ganz einfach auf die Schwerkraft verlassen, indem Sie einen Auslaufhahn im unteren Bereich Ihrer Tonne anbringen. Die meisten Tanks sind mit einem 2-Zoll-Gewinde ausgestattet, an das ein Stopfen oder Hahn angeschlossen werden kann.
Alternativ können Sie sich für eine Tauchpumpe entscheiden, die sich am Boden des Behälters befindet. Diese Tauchpumpe ist mit einem Schwimmer ausgestattet, der den Pumpenbetrieb unterbricht, wenn der Wasserstand zu niedrig ist. An eine solche Pumpe können Sie einen Gartenschlauch oder einen Hochdruckreiniger anschließen. Leistung und Durchsatz der Pumpe sind entsprechend dem Volumen Ihres Behälters auszuwählen (zur Erinnerung: 6 m3/h = 100 l/min).
Der Einbau eines solchen Tanks ermöglicht Ihnen, das gesammelte Regenwasser sowohl für den Außenbereich (Bewässerung, Wäsche usw.) als auch für sanitäre Zwecke (Toilettenspülung, Waschmaschine, Brauchwasseranschluss) zu nutzen. In der Tat sorgt seine große Kapazität für einen gewissen Komfort und mehr Autonomie. Das Fassungsvermögen reicht von 1500 bis über 5000 l. Die Tanks können aus Polyethylen oder Beton bestehen. Ihre Installation muss unter Berücksichtigung mehrerer Voraussetzungen geschehen. So müssen Sie eine Ausgrabung vornehmen, um den Tank in der Nähe eines Fallrohres und in der Nähe der Stelle zu einzubauen, an der eine Verteilungsleitung in Ihr Haus geführt werden kann.
Auch der Einbau selbst ist etwas aufwendiger, da neben dem Grobfilter am Ende des Fallrohres ein Filter am Einlauf des Tanks installiert werden muss, um die feinen Verunreinigungen, die vom Dach kommen können, zu begrenzen. Ein solcher Überlauf wird auch an Ihre Regenwasserkanalisation angeschlossen. Für die Verteilung wird eine Pumpe installiert, die durch mehrere Betriebsarten funktionieren kann:
Manuelle Ein-/Ausschaltung durch eine Tauchpumpe am Boden des Tanks für den Außenbereich – zum Bewässern, Waschen usw.
Überdruckmodus, bei dem eine Oberflächenpumpe außerhalb des Tanks automatisch anläuft, wenn Wasser benötigt wird (Unterdruck). Eine solche Pumpe befindet sich im Freien (Bewässerung, Waschen usw.) oder im Haus (beim Spülen einer Toilette, beim Starten der Waschmaschine usw.)
Für den Einsatz im Freien sollte ein Mindestvolumen von 1500 l verwendet werden. Wenn Ihr Grundstück groß ist (> 100 m2), berechnen Sie Ihr Volumen unter der Berücksichtigung, dass Sie mindestens 15 l/m² benötigen.
Im Falle einer sanitären Nutzung benötigen Sie (für 5 Personen) mindestens 5000 Liter. Rechnen Sie zusätzliche 1000 l für jede weitere Person hinzu.
Bei gemischter Nutzung im Außenbereich + Sanitärbereich addieren Sie einfach die berechneten Volumen.
Für ein Haus mit 5 Personen und einem Grundstück von 150 m² benötigen Sie mindestens ein Volumen von: 5000 + (15 x 150) = 7250 l, d. h. ein Tank von 7500 l (aufgerundet).
Wählen Sie das Tankvolumen je nach Bedarf aus und berücksichtigen Sie hierbei die folgenden Richtlinien:
15 l/m² zum Gießen des Gartens oder Gemüsegartens;
etwa 200 l zum Waschen des Autos;
ein Hochdruckreiniger verbraucht etwa 350 l/h.
Vergessen Sie nicht: Sie müssen auch ein spezielles Wasserverteilungsnetz in Ihrem Haus einrichten, um das gesammelte Wasser zu verteilen.
Alle Einzelheiten zur Nutzung von Regenwasser für sanitäre Zwecke sind im Grundgesetz (Art 20a), Baugesetz (§9) und im Wasserhaushaltsgesetz erläutert. Hier finden Sie die wichtigsten Punkte, die Sie sich merken und berücksichtigen sollten:
Es ist zwingend erforderlich, dass Sie das Wasser direkt von den Dächern auffangen – es gibt keine Möglichkeit, das Wasser im Hof aufzufangen!
Regenwasser darf nicht mit Trinkwasser vermischt werden (keine Verwendung in Küchen oder Badezimmern).
Regenwasser- und Trinkwasserleitungen müssen farblich unterschiedlich gekennzeichnet werden.
Alle Regenwasserentnahmestellen sind mit einem „Kein Trinkwasser“-Schild zu kennzeichnen.
Regenwasseranlagen müssen dem Gesundheitsamt angezeigt werden.
Wenn Sie die Vorteile der Regenwassernutzung über einen längeren Zeitraum genießen möchten, ist es sehr empfehlenswert, den Behälter mindestens einmal jährlich zu entleeren und zu reinigen, unabhängig von der Art des installierten Systems.
Säubern Sie im Sanitärbereich regelmäßig die verschiedenen Filter Ihrer Anlage, um Verstopfungen und andere Pumpenprobleme zu vermeiden.
Wenn Sie eine Pumpe installiert haben, ob Tauchpumpe oder Oberflächenpumpe, wird dringend empfohlen, den Saugkopf mindestens ein- bis zweimal jährlich zu reinigen.
Denken Sie ebenfalls daran, die Dachrinnen und Fallrohre regelmäßig zu kontrollieren und zu säubern, und Moos und andere Blätter vom Dach zu entfernen.
Sollten Sie in einer kalten Region wohnen, denken bitte daran, Ihren Regenwassertank vor dem Winter zu entleeren, damit der Frost ihn nicht beschädigt!
Ratgeber verfasst von:
Didier, technischer Leiter, Frankfurt
Heimwerkern: Ich liebe es! Die präzise Arbeit fasziniert mich, ich mag Holz, Metall und ich liebe es, etwas zu bauen, was es bisher nicht gibt. Das Zimmer meiner Tochter ist ein Beispiel, ihr Bett ist unter ihrem Schreibtisch eingebaut! Meine Leidenschaft hat sich inzwischen herumgesprochen: Meine Familie und Nachbarn fragen mich um oft Rat oder um Hilfe für Ihre Projekte. Auch Sie berate ich gerne bei der Auswahl Ihrer Werkzeuge oder bei DIY-Projekten.