Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
125 Ratgeber
Eine klassische Regentonne ist innerhalb von einer Stunde aufgestellt und kostet nicht viel. Sie wird direkt am Fallrohr der Regenrinne aufgestellt und über einen Regenwasserfänger mit ihm verbunden. Eine Regentonne kann auch von Anfängern installiert werden. Das in der Regentonne gesammelte Wasser eignet sich zur Bewässerung des Gartens. Regentonnen gibt es in vielen Ausführungen und Formen, von einfach bis elegant. Unterirdische Regenwassertanks
Unterirdische Regenwassertanks bzw. Zisternen sind etwas teurer in der Anschaffung und ihr Einbau ist mit größerem Aufwand verbunden. Der Wasserspeicher ist im Garten vergraben und an ein eigenes Sanitär- und Entwässerungsnetz (Überlaufleitung) angeschlossen. So kann sein Wasser sogar für den Hausgebrauch verwendet werden. Erdtanks eignen sich für die Bewässerung des Gartens und für häusliche Sanitäranlagen, die kein Trinkwasser benötigen. Das Wasser wird durch eine Unterwasserpumpe weitergeleitet.
Das einfachste Regensammelsystem besteht daraus, ein Fass oder eine Regentonne unter einem Fallrohr aufzustellen. Hierbei wird der untere Teil des Dachrinnen-Fallrohrs entfernt und stattdessen eine Ablaufklappe installiert. Achten Sie bei gebrauchten Tanks auf deren vorherige Nutzung, damit sie keine chemischen Stoffe beinhalten. Es gibt verschiedene Regenwasserspeicher, deren Fassungsvermögen von 200 bis 10 000 Liter reichen kann.Für einen Garten in Standard-Größe oder ein Gemüsebeet reichen Modelle mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1000 Litern.
Regentonnen aus Kunststoff werden immer dekorativer. Sie sind Stein- oder Holzoptik erhältlich und können eine viele Formen, Farben und Texturen haben, sodass sie sich harmonisch in Ihren Garten einfügen.
Es gibt auch flexible Regenwassertanks. Diese Speicher können viel Wasser aufnehmen und werden unter der Terrasse, im Kriechkeller oder an einem anderen diskreten Ort aufgestellt.
Ein unterirdischer Regenwassertank ist die unauffälligste Lösung, aber auch die teuerste. Am einfachsten ist es, dieses Regenauffangsystem schon direkt beim Hausbau oder bei der Anlage des Gartens mit einzuplanen, insbesondere, wenn Sie das Regenwasser auch im Haushalt für Waschmaschine und Toilette benutzen möchten.
Regensammler sind in der Regel sehr einfach am Regenfallrohr anzubringen. Sie besitzen einen Regentonnenanschluss, der mit der Regentonne verbunden wird. Vergessen Sie nicht, einen Filter am Fallrohr zu installieren, um groben und feinen Schmutz, wie Laub oder Moos zurückzuhalten. Dieser Filter muss in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Sie können ebenfalls einen Laubfang am oberen Ende des Regenrinnen-Fallrohrs anbringen.
Sie haben die Möglichkeit, Ihre Regentonne erhöht aufzustellen, sodass sie ungefähr 10 cm über dem Boden steht. Wenn Sie nun den Wasserhahn am unteren Teil des Behälters öffnen, läuft das Wasser dank Schwerkraft in Ihre Gießkanne oder in den angeschlossenen Wasserschlauch.
Mit einer elektrischen Pumpe, wie einer Bewässerungspumpe oder einer Gartenpumpe, kann das Regenwasser direkt in Ihren Garten geleitet werden. Unterirdische Wasserspeicher benötigen eine Tauchpumpe, um das Wasser aus dem Tank zu entnehmen.
Ihr Wasserbedarf hängt davon ab, wofür Sie das Wasser benötigen. Für die Bewässerung des Gartensund des Gemüsebeets reicht eine Regenwassertonne mit 200 bis 1000 Liter Fassungsvermögen.
Möchten Sie das Regenwasser auch im Haushalt verwenden, benötigen Sie ein höheres Fassungsvermögen (2500 bis 10 000 Liter). Regenwasserspeicher für bis zu 5000 Liter Wasser werden am häufigsten verwendet. In diesem Fall muss ein Erdtank installiert werden.
Wenn Ihre Region eine durchschnittliche Niederschlagsmenge aufweist, dann liefert Ihr Dach ca. 600 l/m2 Wasser im Jahr. Möchten Sie genauer wissen, wie viel Regenwasser Sie pro Jahr sammeln, können Sie sich folgende Rechenformel zu Hilfe nehmen:
Sie multiplizieren also die Fläche des Dachs, das den Regen auffangen soll, mit der durchschnittlichen Niederschlagsmenge pro Jahr in Millimeter. Dieser Wert wird dann mit 0,9 (Verlustkoeffizient) multipliziert, um die Verluste durch Verdampfung miteinzubeziehen. So erhalten Sie die Menge an Wasser, die Sie voraussichtlich im Jahr sammeln werden.
Beispiel: Bei einem Dach mit einer Fläche von 100 m2 und einem mittleren Niederschlag von 700 mm pro Jahr können Sie 63 000 Liter Wasser auffangen (100 x 700 x 0,9), also 63 m3/Jahr.
Verbrauch pro Tag | Verbrauch pro Monat | Verbrauch in einer bestimmten Zeitspanne | Schätzung der Kosten in Euro* pro Zeitspanne | |
Mittlerer Verbrauch pro Haushalt und pro Person | 100 l/Tag | 330 l/Monat | 40 000 l/Jahr | 140 €/Jahr |
Mittlerer Wasserverbrauch für die Rasenbewässerung | 3 l/m²/Tag | 90 l/m²/Monat | 270 l/m²/3 Monate | 1 €/m²/3 Monate |
Mittlerer Wasserverbrauch für die Gemüsebeetbewässerung | 6 l/m²/Tag | 180 l/m²/Monat | 1080 l/m²/6 Monate | 3,80 € /m²/6 Monate |
*Für die Rechnung wurde ein Durchschnittspreis von 3,50 € pro Kubikmeter Wasser benutzt, für einen Haushalt, der jährlich 40 m3 verbraucht.
Regenwasser kann nicht als Trinkwasser verwendet werden. Es darf weder getrunken werden, noch zum Kochen oder zur Körperpflege genutzt werden, da es Schmutzstoffe enthält: Sulfate, Nitrate und sogar Pestizide.
Jeder hat das Recht, Regenwasser vom Dach für die Bewässerung des Gartens aufzufangen.
Wollen Sie das Regenwasser auch im Haushalt für die Toilette, die Reinigung des Bodens oder die Waschmaschine (hier wird eine vorherige Aufbereitung des Wassers empfohlen) verwenden, müssen Sie bestimmte Vorschriften befolgen. Eine regelmäßige Wartung des Regenauffangsystems sorgt dafür, dass es den hygienischen Anforderungen entspricht. Regen- und Trinkwasser müssen streng voneinander getrennt werden.
Lassen Sie Ihren Wasserspeicher unbedingt fachgerecht vom Profi einbauen. Vor der Inbetriebnahme sind Sie zudem laut Trinkwasserverordnung dazu verpflichtet, Ihre Regenwasseranlage beim Gesundheitsamt anzumelden.
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Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn, 125 Ratgeber
Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.