Ratgeber verfasst von:
Sylvia, Journalistin und Dekorateurin, Dresden
185 Ratgeber
Eine energetische Sanierung umfasst alle Arbeiten, die den Energieverbrauch – und damit die Energiekosten – eines Hauses senken. Wie wichtig das Heizsystem in einem Haushalt ist, kann mit nur einer Zahl verdeutlicht werden: 67,6 %. So hoch ist der jährliche Anteil der Raumwärme am Energieverbrauch eines Privathaushalts in Deutschland (Quelle: Umweltbundesamt, Stand 05/2020).
Die Installation einer umweltfreundlichen Heizung mit hohem Wirkungsgrad und intelligenter Steuerung sorgt dafür, dass das Haus gemütlich warm ist und gleichzeitig nur so viel Heizenergie verwendet wird, wie unbedingt nötig.
Für eine energetische Sanierung kommen mehrere Heizanlagen infrage. Jede von ihnen hat bestimmte Vorteile. Biomasseheizungen benutzen pflanzliche Stoffe zum Heizen, beispielsweise Holz, die erneuerbar sind und sauber heizen. Das Holz kann auch aus Abfallprodukten von Sägewerken stammen (Pellets). Wärmepumpen heizen mit der kostenlosen Energie aus der Außenluft, dem Boden oder der Sonne und sparen dabei Strom. Elektroheizungen sind in Kombination mit Strom aus erneuerbaren Energien eine klimafreundliche Lösung. Moderne Modelle bieten eine bessere Wärmeverteilung und eine smarte, automatische Steuerung.
Bei der energetischen Sanierung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses haben Sie die Wahl zwischen folgenden Systemen:
All diese Heizsysteme verwenden erneuerbare Energien. Zudem bieten sie einen hohen Wirkungsgrad.
Eine Heizungssteuerung ermöglicht es, die Heiztemperatur präzise an Ihre Bedürfnisse anzupassen. So sind die Wohnräume immer optimal geheizt. Zudem verringert sie Ihren Energieverbrauch und Ihren CO₂-Fußabdruck.
Sie brauchen nicht mehr daran zu denken, die Heizung herunterzudrehen, wenn Sie zur Arbeit gehen oder ein Fenster öffnen: Die intelligente Heizungssteuerung kümmert sich um alles!
Pelletheizungen stehen für umweltfreundliches Heizen. Sie ermöglichen es zudem, den Energieverbrauch zu senken. Sie besitzen einen hohen Wirkungsgrad und eine lange Betriebsdauer. Zudem sind die Pellets recht günstig. Daher liegen Pelletkessel bei Umbauten im Rahmen einer energetischen Sanierung auf den vorderen Plätzen. Einen Nachteil haben sie jedoch: Sie benötigen recht viel Platz für die Lagerung der Pellets.
Ein Pelletofen ist die moderne Form eines Holzofens und weist einen hohen Wirkungsgrad auf. Er ist optisch ansprechend, besitzt eine lange Betriebsdauer und ist einfach einzubauen. Zudem sind die Pellets im Vergleich zu anderen Energiequellen recht günstig. Investieren Sie in einen modernen, emissionsarmen Ofen, der der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) gerecht wird und eine hohe Effizienzklasse besitzt.
Eine Holzheizung kostet weniger als eine Pelletheizung. Sie ist zudem einfacher zu warten und dabei genauso umweltfreundlich und sparsam. Sie muss jedoch regelmäßig manuell befüllt werden. Zudem muss genug Platz für das Lagern des Scheitholzes zur Verfügung stehen.
Ein Holzofen eignet sich, je nach Aufbau, als Zusatzheizung oder als Zentralheizung. Scheitholz ist sehr günstig und bietet einen guten Wirkungsgrad sowie eine akzeptable Umwelt- und Klimabilanz. Diese Öfen sind in verschiedenen Materialien, Formen und Designs verfügbar. Allerdings erfolgt die Beschickung von Hand und das Holz muss zuvor gelagert werden.
Ein Holzherd unterstützt Sie bei der Zubereitung köstlicher Speisen, kann aber auch als Zusatz- oder sogar Zentralheizung verwendet werden, je nachdem, wie leistungsfähig er ist, wie viel Raum geheizt werden muss und wie gut das Gebäude gedämmt ist. Je nach Modell wird er mit Holz oder Pellets gefüllt, wobei letztere für eine längere Betriebsdauer sorgen.
Ein geschlossener Kamin muss beim Bau mit eingeplant werden. Offene Kamine können nachträglich mit einer Kaminkassette nachgerüstet werden. Geschlossene Kamine sind offenen Kaminen weit überlegen: Ihr Wirkungsgrad liegt zwischen 50 und 80 %. Je nachdem, wie viel Leistung sie besitzen, heizen sie große Räume und sogar kleine Häuser.
Luft-Luft-Wärmepumpen erzeugen Wärme mithilfe der Außenluft. Diese wird über ein an der Wand befestigtes Innengerät im Wohnraum verteilt, sodass Heizkörper überflüssig werden. Zu ihren Vorteilen zählen der schnelle Einbau und die einfache Handhabung. Zudem sind sie in der Lage, an heißen Tagen den Wohnraum zu kühlen. Sie funktionieren mit Gebläsekonvektoren, können jedoch kein Warmwasser erzeugen.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe besteht aus verschiedenen Geräten, die über ein Kältemittel miteinander verbunden sind. Das Außengerät fängt die Wärmeenergie aus der Außenluft ein, das Innengerät ist mit den Heizkörpern oder der Fußbodenheizung verbunden. Sie kann zur Warmwassererzeugung verwendet werden. Einbau und Handhabung sind einfach, allerdings weist sie bei Minusgraden eine schwächere Leistung als eine Luft-Luft-Wärmepumpe auf.
Erdwärmepumpen können sowohl heizen als auch Warmwasser bereiten. Wie der Name schon sagt, werden sie durch Erdwärme gespeist, die durch im Boden befindliche Kollektoren aufgenommen wird. Der Einbau einer solchen Anlage ist aufwendig. Kombiniert mit einer Solaranlage kann sich eine Wärmepumpe die Solarthermie zunutze machen, um zu heizen und Warmwasser zu erzeugen.
Speicherheizungen arbeiten sparsamer als andere Elektroheizungen. Sie haben die Besonderheit, dass die Wärme dank des Heizelements aus Keramik auch dann noch ausgestrahlt wird, wenn die Heizung ausgeschaltet ist. Sie erwärmen sich schnell und geben dann eine angenehme, gleichmäßige Wärme ab.
Infrarotheizkörper haben die Besonderheit, die Wärme in den gesamten Raum zu strahlen. Sie geben die Wärme direkt an Festkörper ab. Dazu gehören Möbel, Gegenstände oder Personen. Sie erwärmen den Raum schnell und gleichmäßig und können präzise eingestellt werden. Sie sind optisch sehr ansprechend und in vielen Designs erhältlich.
Ein präzise einstellbares Thermostat ermöglicht es, die Heizung mithilfe eines externen Sensors zu regulieren. Je nachdem, ob die tatsächliche Temperatur mit der einprogrammierten Temperatur übereinstimmt, wird das Heizsystem oder die Klimaanlage ein- oder ausgeschaltet. Es ist zudem möglich, spezielle Temperaturen für bestimmte Zeiträume (z. B. täglich oder wöchentlich) einzuplanen, um die Temperatur zu senken, wenn Sie beispielsweise auf der Arbeit sind. Dies bringt Einsparungen von 15 bis 20 % mit sich und sorgt für einen angenehmen Wärmekomfort. Zudem verlängert sich die Lebensdauer Ihres Heizsystems.
Der Austausch einer alten Heizung durch eine energieeffiziente Heizungsanlage, bzw. auch der neue Einbau eines energiesparenden Heizsystems werden staatlich gefördert. Mehr Informationen zum Thema Förderungen für die energetische Sanierung und Modernisierung finden Sie in folgendem Ratgeber:
Förderungen für energetische Sanierung und Modernisierung im Überblick
Für Elektroheizungen gibt es im Rahmen einer energetischen Sanierung keine staatlichen Zuschüsse oder Förderkredite. In Kombination mit Photovoltaikanlagen oder Ökostrom können sie dennoch klimaneutral verwendet werden. Achten Sie beim Kauf auf folgende Merkmale:
Integrierte Verbrauchsanzeige mit mindestens drei Verbrauchsniveaus, die auf der eingestellten Raumtemperatur basieren.
Ratgeber verfasst von:
Sylvia, Journalistin und Dekorateurin, Dresden, 185 Ratgeber
Nach meiner Zeit bei mehreren Fernsehsendern entschied ich mich, als freischaffende Journalistin und Herausgeberin zu arbeiten. Meine Interessen und auch meine Texte gehen in die verschiedensten Richtungen: Ich liebe das Dekorieren und das Heimwerken genauso sehr wie historische oder wissenschaftliche Themen. Meine Artikel für ManoMano sind voller Tipps aus dem Bereich Deko und DIY, die ich in meinem alten Haus, das ich eigenhändig saniere, ausprobiert habe.