Ratgeber verfasst von:
Sylvia, Journalistin und Dekorateurin, Dresden
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Die Luft-Luft-Wärmepumpe hat die Form eines kompakten Außengeräts, das einen Ventilator, einen Verdampfer, einen Kompressor und einen Verflüssiger enthält. Sie ist mit Warmlufteinlässen gekoppelt, die im Inneren des Hauses angebracht sind.
Eine Luft-Luft-Wärmepumpe nutzt die Wärmeenergie der Außenluft, um sie als Warmluft in Ihrem Haus zu verteilen.
Es gibt viele Gründe, sich für eine Luft-Luft-Wärmepumpe zu entscheiden. Allerdings ist es auch wichtig, ihre Grenzen zu kennen.
Luft-Luft-Wärmepumpen lassen sich sowohl bei Sanierungen als auch in Neubauten einfach installieren, reduzieren die ökologischen Auswirkungen der Heizung und können an den Heizbedarf jedes Raumes angepasst werden. Der Einbau von Filtern in den Warmlufteinlässen ermöglicht die Reinigung der Umgebungsluft. Bei heißem Wetter kann sie auch zur Klimatisierung Ihrer Wohnräume genutzt werden.
Achten Sie jedoch auf den Effizienzverlust Ihrer Luft-Luft-Wärmepumpe unterhalb einer bestimmten Temperaturschwelle, die je nach Modell unterschiedlich ist. Auch der Geräuschpegel ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Außerdem können Sie für Luft-Luft-Wärmepumpen genauso wie für Luft-Wasser-Wärmepumpen möglicherweise die Bundesförderung für effiziente Gebäude in Anspruch nehmen, die bei Abschluss der Arbeiten gezahlt wird. Schließlich sollten Sie wissen, dass die Installation der Warmlufteinlässe aufwendig und teuer sein kann.
Nur mithilfe eines Gebläsesystems können Luft-Luft-Wärmepumpen die Wärme über Ventilator-Konvektoren oder einen zentralen Warmlufteinlass verteilen.
Gebläsekonvektoren werden als kleine Einheiten in jedem zu beheizenden Raum des Hauses installiert und blasen die von der Luft-Luft-Wärmepumpe erzeugte Warmluft durch ein Netz von Luftkanälen.
Die Kosten für diese Installation, die je nach Konfiguration Ihres Hauses komplex sein kann, müssen daher zu denen der Luft-Luft-Wärmepumpe hinzugerechnet werden, sofern das Netz nicht bereits vorhanden ist. Elektrisch betriebene Gebläsekonvektoren sind mit Filtern und einem Thermostat ausgestattet, mit dem Sie die Raumtemperatur und die Lüftungsgeschwindigkeit individuell einstellen können.
Sie können wie herkömmliche Heizkörper an der Wand befestigt oder in diese eingebaut werden, ebenso wie an der Decke. Sie sind wie Heizkörper dimensioniert, abhängig vom Raumvolumen und dem Grad der Dämmung: 0,06 kW/m3 für gut isolierte Häuser; 0,024 für sehr gut isolierte Häuser.
In Form eines einzigen Geräts, das z. B. in einem Heizungsraum oder einer Waschküche installiert wird, verteilt der zentrale Einlass die von der Luft-Luft-Wärmepumpe erzeugte Warmluft über ein Kanalnetz, das alle zu beheizenden Räume versorgt.
Mehrere Kriterien müssen berücksichtigt werden, damit das gewählte Modell zu Ihren Heizbedürfnissen passt.
Der COP gibt das Verhältnis zwischen der elektrischen Leistung des Verdichters und der abgegebenen Wärmeleistung des Geräts an. Für eine Luft-Luft-Wärmepumpe liegt er zwischen 3 und 4. Ein COP von 3 bedeutet, dass die Luft-Luft-Wärmepumpe für 1 kW aufgenommene elektrische Leistung 3 kW Wärmeleistung abgibt. Je höher der COP ist, desto höher ist die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Luft-Luft-Wärmepumpe.
Aber um aussagekräftig zu sein, muss für diesen COP die Temperatur der Luft angegeben werden, aus der die Wärme gezogen wird. Ein COP-Wert von 3 (bei Außentemperatur 7 °C) bedeutet, dass die Luft-Luft-Wärmepumpe bei einer Außentemperatur von 7 °C für jedes verbrauchte Kilowatt Strom eine Heizleistung von 3 kW liefert. Bei sinkender Außentemperatur nimmt auch der COP ab.
Die Heizleistung wird in kW ausgedrückt, und gibt die Fähigkeit der Luft-Luft-Wärmepumpe an, Wärme zu erzeugen. Um herauszufinden, wie viel Heizleistung Sie benötigen, müssen Sie drei Dinge berücksichtigen:
Diese 3 Daten (Volumen x Baukoeffizient x Temperaturdifferenz) werden dann multipliziert, um die gewünschte Heizleistung zu erhalten. Bei Luft-Luft-Wärmepumpen liegt sie zwischen 5 und 20 kW.
Zögern Sie jedoch nicht, professionellen Rat einzuholen, da eine überdimensionierte Luft-Luft-Wärmepumpe für die gleiche erzeugte Wärmemenge teurer in der Anschaffung ist und durch häufigere Ein- und Ausschaltzyklen zusätzlichen Energieaufwand erfordert. Außerdem verschleißt sie schneller. Andererseits produziert eine unterdimensionierte Wärmepumpe nicht genug Wärme und zwingt Sie zum Einsatz einer Zusatzheizung.
Die Invertertechnologie sorgt dafür, dass die Leistung der Luft-Luft-Wärmepumpe dem Heizbedarf angepasst wird. Der Verdichter wird gleichmäßiger beansprucht (anstelle von häufigen Starts/Stopps) und läuft mit variabler Drehzahl.
Ein energieeffizienter Betrieb bei erhöhtem thermischem Komfort mit konstanter Raumtemperatur ist die Folge. Auch die Lebensdauer der Luft-Luft-Wärmepumpe ist länger, und das alles ohne Erhöhung des Anschaffungspreises.
Eine reversible Luft-Luft-Wärmepumpe dient in umgekehrter Funktion als Klimaanlage und kühlt so im Sommer die Wohnräume.
Die verschiedenen Zertifizierungen und Normen sind ein Garant für Qualität.
Im EHPA-Gütesiegel sind technische, planerische sowie spezifische Qualitätsrichtlinien für Wärmepumpen festgelegt, um eine hohe Energieeffizienz (COP-Werte) und Betriebssicherheit von Wärmepumpenanlagen zu gewährleisten.
Die CE-Kennzeichnung bedeutet, dass bei der Konstruktion und Herstellung der Wärmepumpe alle Richtlinien nach CE-Norm eingehalten wurden. Sie ist obligatorisch, wird vom Hersteller selbst angebracht und verpflichtet ihn zur Verantwortung für die Sicherheit von Personen.
Die Eurovent-Zertifizierung garantiert, dass die Leistung von reversiblen Luft-Luft-Wärmepumpen mit den von den Herstellern angegebenen Werten übereinstimmt.
Die Prüfnorm EN 14511-2 legt die Prüfbedingungen zur Bestimmung der Leistungsmerkmale von Luft-Luft-Wärmepumpen fest.
Das Gütesiegel „Fachbetrieb Wärmepumpe“ gibt an, dass der Heizungsinstallateur das für die Wahl und den Einbau der Wärmepumpe benötigte Fachwissen besitzt.
Wenn Ihre Luft-Luft-Wärmepumpe mehr als 2 kg Kältemittel enthält, d. h. eine Leistung von ca. 12 kW hat, ist eine jährliche Wartung obligatorisch, die von einem qualifizierten Installateur durchgeführt wird.
Das Außengerät muss regelmäßig von allem befreit werden, was seinen Betrieb behindern könnte: Efeu, Äste usw.
Auch die Warmlufteinlässe müssen regelmäßig gewartet und ihre Filter gereinigt oder sogar gewechselt werden.
Der Kauf und Einbau einer Wärmepumpe kann als Einzelmaßnahme oder im Rahmen einer Komplett-Sanierung staatlich gefördert werden. In unserem Ratgeber Energetische Sanierung: Förderungen im Überblick erfahren Sie mehr.
Ratgeber verfasst von:
Sylvia, Journalistin und Dekorateurin, Dresden, 185 Ratgeber
Nach meiner Zeit bei mehreren Fernsehsendern entschied ich mich, als freischaffende Journalistin und Herausgeberin zu arbeiten. Meine Interessen und auch meine Texte gehen in die verschiedensten Richtungen: Ich liebe das Dekorieren und das Heimwerken genauso sehr wie historische oder wissenschaftliche Themen. Meine Artikel für ManoMano sind voller Tipps aus dem Bereich Deko und DIY, die ich in meinem alten Haus, das ich eigenhändig saniere, ausprobiert habe.