Erdwärmetauscher unter der Lupe

Erdwärmetauscher unter der Lupe

Albert, Verantwortlich für Gartenpflege, Bochum

Ratgeber verfasst von:

Albert, Verantwortlich für Gartenpflege, Bochum

Ein Erdwärmetauscher wird auch Erdwärmeübertrager genannt. Hierbei handelt es sich um eine Anlage, die dazu beiträgt, Heiz- und Kühlkosten zu verringern. Ihre Installation ist zwar kostspielig, doch in Verbindung mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann sie, abhängig von Boden und Klima, zu hohen Einsparungen führen.

Wichtige Eigenschaften

  • Erdwärme
  • Heizung und Kühlung
  • Mit Wärmerückgewinnung
  • Energieersparnisse
  • Hoher Anschaffungspreis
  • Voraussetzungen
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Was ist ein Erdwärmetauscher?

Erdwärmetauscher werden auch als Erdwärmeübertrager oder Erdreichwärmeübertrager bezeichnet. Es handelt sich um eine geothermische Anlage, die die natürliche Außenluft aufnimmt und die im Boden gespeicherte Wärme nutzt, um den Wohnraum vorzuwärmen oder abzukühlen. Erdwärmetauscher haben eine doppelte Funktion: Sie heizen im Winter und kühlen im Sommer. Diese Technologie wird in Passivhäusern eingesetzt.

Erdwärmetauscher: Funktionsprinzip

Erdwärmetauscher: Funktionsprinzip

Ein Erdwärmetauscher ist ein Belüftungssystem, das am besten in Kombination mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung funktioniert. Eine Ansaugsäule im Garten saugt die Außenluft ein und leitet sie in eine Tiefe von ungefähr zwei Metern unter die Erde. In dieser Tiefe beträgt die Temperatur des Erdreichs etwa 14 °C.

Wenn die Luft im Wohnraum ankommt, ist sie im Winter erwärmt und im Sommer abgekühlt. Beispiel: Liegt die Temperatur der Außenluft zwischen -5 und 0 °C, erreicht sie den Wohnraum mit einer Temperatur von 10 bis 12 °C. Wenn die Außentemperatur im Sommer bei 28 °C liegt, beträgt die Temperatur der Luft, die im Wohnraum ankommt, 20 °C.

Gute Gründe für einen Erdwärmetauscher

Smarte Heizungssteuerung

Dank der vorerwärmten Luft im Winter und der kühlen Luft im Sommer führt ein Erdwärmetauscher zu einer Einsparung von etwa 10 % beim Energieverbrauch. Hierzu muss er jedoch die richtigen Dimensionen besitzen.

Er bietet einen ausgezeichneten Wärmekomfort und stellt dabei ein vollkommen natürliches Heiz- und Kühlsystem dar.

Bevor Sie sich in teure Umbauarbeiten stürzen, müssen Sie einige Dinge bedenken und sich über Zuschüsse und Förderungen informieren.

Erdwärmetauscher: Aufbau und Bauteile

Ein Erdwärmetauscher besteht aus verschiedenen Bauteilen, die ober- und unterirdisch liegen. Bauteile und ihre Funktion:

Außenluft-Ansaugsäule

Außenluft-Ansaugsäule

Eine Ansaugsäule nimmt die Luft von außen auf. Sie ist mindestens einen Meter hoch. Sie ist mit einem Regen- und Insektenschutz sowie einem Luftfilter ausgestattet.

Erdkollektorrohr

Dieses unterirdisch liegende Rohr besitzt einen Durchmesser von mindestens 200 mm und eine Länge von 25 bis 50 m. Je länger das Rohr ist, desto mehr wird die Luft vorerwärmt. Es muss ein Gefälle von 2 cm pro Meter besitzen, damit das Kondensat richtig ablaufen kann.

Sickerschacht

Der Schacht dient zum Abfluss des Kondensats. Da er auch für Wartungsarbeiten benutzt wird, muss er gut zugänglich sein.

Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) mit oder ohne Wärmerückgewinnung

Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) mit oder ohne Wärmerückgewinnung

Der Ventilator der kontrollierten Wohnraumlüftung saugt die Luft ein und verteilt sie im Haus. Die KWL kann mit oder ohne Wärmerückgewinnung funktionieren. Eine KWL mit Wärmerückgewinnung ist jedoch leistungsfähiger, da es nicht zu Wärmeverlust kommt.

Verlegung eines Erdwärmetauschers: Voraussetzungen

Ein Erdwärmetauscher ist nur dann eine gute Ergänzung zum Heiz- und Kühlsystem, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind und er richtig verlegt wurde. Ist dies nicht der Fall, bringt diese Anlage nicht viel und kann sogar schädlich für die Gesundheit sein.

Wann sich ein Erdwärmetauscher lohnt

Wann sich ein Erdwärmetauscher lohnt

Um herauszufinden, ob die Verlegung eines Erdwärmetauschers möglich ist, müssen folgende Kriterien berücksichtigt werden:

  • Beschaffenheit des Bodens. Feuchte Böden eignen sich für Erdwärmetauscher. In lehmigem Boden funktioniert ein Erdwärmetauscher nicht richtig, da Lehm den Wärmeaustausch behindert.

  • Klima. Ein Erdwärmetauscher lohnt sich dann, wenn die Durchschnittstemperatur im Winter unter 10 °C und im Sommer über 20 °C liegt.

  • Keine Radonbelastung. Dieses natürlich in der Umwelt vorkommende Gas ist leicht radioaktiv und krebserregend, wenn es in zu großer Konzentration vorhanden ist. Mehr zum Radongehalt in Ihrer Region erfahren Sie bei den zuständigen Behörden.

Erdwärmetauscher: Verlegung

Am einfachsten ist es, wenn die Verlegung des Erdwärmetauschers beim Hausbau mit eingeplant wird.

Die Bauarbeiten für einen Erdwärmetauscher sind sehr aufwendig. Wird er erst nach Fertigstellen des Hauses verlegt, muss aufgrund der Erdarbeiten der gesamte Garten umgegraben werden.

Zudem benötigen Sie genug Platz für das unterirdische Rohr und die recht großen Elemente, die im Haus aufgestellt werden.

Erdwärmetauscher erfolgreich verlegen: Tipps

Wenn Ihr Erdwärmetauscher so effizient wie möglich funktionieren soll, müssen Sie bei der Planung einige Faktoren beachten. Hierzu gehören:

  • Installieren Sie ein robustes Rohr aus Gusseisen, PVC oder Polypropylen, das den starken Druck unter der Erde aushalten kann.

  • Planen Sie eine Ansaugsäule ein, die ausreichend hoch und durch ein Gitter geschützt ist.

  • Verbinden Sie die Anlage mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, damit sie optimal funktioniert.

  • Achten Sie darauf, dass die Rohre dicht sind, damit keine Luft verloren geht.

  • Beachten Sie das zu heizende Raumvolumen. Um keinen Temperaturverlust in den Rohren zu erleiden, sollten diese nicht durch ungeheizte Räume führen (z. B. Garage, Kriechkeller).

Folgen einer unsachgemäßen Verlegung

Die Installation eines Erdwärmetauscher ist sehr komplex und sollte daher nur vom Fachbetrieb ausgeführt werden.

Erdwärmetauscher weisen sehr häufig Mängel auf, die durch eine falsche Verlegung oder Bodenbewegungen entstehen.

Eine unsachgemäße Installation kann folgende Probleme nach sich ziehen:

  • Wärmeverluste, durch die die Anlage nicht ordnungsgemäß funktioniert.

  • Schlechte Raumluftqualität durch falsche Wärmedämmung.

  • Kondensation in den Rohren, was zu Bakterienentwicklung führt und gesundheitliche Risiken birgt.

Kosten für einen Erdwärmetauscher

Kosten für einen Erdwärmetauscher

Die Verlegung eines Erdwärmetauschers kostet im Durchschnitt 3000 Euro. Hierzu kommen Kosten für die Erdarbeiten und die kontrollierte Wohnraumlüftung.

Aufgrund des hohen Anschaffungspreises dieses Systems ist wichtig, vor seiner Verlegung alle Aspekte zu prüfen. Informieren Sie sich auch unbedingt über staatliche Zuschüsse.

Erdwärmetauscher: Wartung und Pflege

Die Instandhaltung eines Erdwärmetauschers geht in wenigen Schritten. So sorgen Sie dafür, dass Ihre Anlage lange Zeit ordnungsgemäß und unter optimalen Bedingungen läuft.

  • Filter der Ansaugsäule austauschen: 1-mal pro Jahr.

  • Kondensatabfluss am Schacht prüfen und eventuell reinigen: 1- bis 2-mal pro Monat.

  • KWL prüfen: regelmäßig.

  • Abluftventile reinigen: alle 3 Monate

 
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Ratgeber verfasst von:

Albert, Verantwortlich für Gartenpflege, Bochum

Albert, Verantwortlich für Gartenpflege, Bochum

Seit einigen Jahren betreibe ich einen Service für Gartenpflege für Privatpersonen und Unternehmen. Ich leite ein Team von Gärtnern und sorge für die Erstellung und Pflege von Grünflächen. Auf der anderen Seite vermittle ich mein Know-how an die Kunden in Hinblick auf die Erhaltung und Verbesserung ihrer Gärten. Nach einer kaufmännische Ausbildung begann ich meine Karriere in der Hotellerie, wandte mich aber schnell dem Landschaftsbau zu, wo ich durch diverse Weiterbildungen solide technische Fähigkeiten erwarb. Auch im Privaten bin ich der Kunst des Gartenbaus zugewandt. Mit meiner Frau habe ich unseren Garten von A bis Z gestaltet und ich pflege ihn mit Sorgfalt, genauso wie den Gemüsegarten! Und bezüglich Heimwerken gibt es keine Ausnahme! Und ja, Gartenarbeit ist auch heimwerken: Pergola, Gartenhaus, Pflaster, Zaun und so weiter... Es ist immer etwas in einem Garten zu tun! Nach den Arbeiten sind meine Frau und ich stolz auf das erreichte Ergebnis und freuen uns, es in vollen Zügen genießen zu können! Ihnen Tipps zu geben und Ihnen bei der Wahl der Werkzeuge, bei der Pflege oder der Verschönerung Ihres Gartens zu helfen, macht mir stets Freude.

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