Ratgeber verfasst von:
Beatrix, erfahrene Hobby-Heimwerkerin, Bochum
Wenn es darum geht, Ihren Balkon oder die Terrasse neu zu gestalten, sollten Sie bei der Auswahl des Bodenbelags eine Reihe von Kriterien beachten, die für Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit (Regen, Frost, Hitze oder UV-Strahlung) sorgen, oder bei denen das Dekor, das Gewicht oder die Eignung für den vorgesehenen Ort eine Rolle spielen. Bei den Kosten geht es nicht nur um die Beschaffenheit und Verlegung, je nach Art des Fußbodens und der nötigen Arbeiten, sondern auch um die Wartungskosten, um den Fußboden lange schön und sicher zu erhalten.
Bei der Auswahl Ihres Bodenbelags ist zu beachten, welches Gewicht der Unterbau tragen kann (Balkon oder Terrasse), um Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Bodenbeläge aus Naturstein wiegen relativ viel und überschreiten möglicherweise das Maximalgewicht, das der Unterbau verträgt. Dann kann es zu Rissen und Absenkungen kommen.
Wenn der Balkon nicht auf einer Auskragung liegt, hat er die gleiche Traglast wie ein Innenraum der Wohnung. Die Last verteilt sich auf die gesamte Fläche. Informieren Sie sich in der Bauordnung Ihrer Region über die zulässigen Lasten. Die einschlägige DIN-Vorschrift sieht zum Beispiel für Balkone eine Nutzlast von 4 KN/m2 vor, also 400 kg pro Quadratmeter. Wenn Ihr Balkon also 10 Quadratmeter misst, sollte er mindestens 4000 kg tragen können. Addieren Sie bei der Berechnung das Gewicht des Bodenbelags, das geschätzte Gewicht der Personen, die sich dort aufhalten sollen, sowie das von Möbelstücken und anderen Elementen, die Sie dort platzieren wollen. Hinzu kommen noch mögliche Schneelasten zur entsprechenden Jahreszeit.
Denken Sie bei der Installation an den Neigungswinkel des Bodens. Dieser sollte 2 bis 3 % betragen, damit Wasser abfließen kann und sich keine Feuchtigkeit staut.
Ist der Bodenbelag für eine nicht überdachte Fläche vorgesehen, empfiehlt sich ein wenig poröses Material. Es absorbiert weniger Wasser und verträgt dadurch Temperaturschwankungen besser, ohne dass sich Risse bilden.
Geringere Porosität verringert außerdem die Wahrscheinlichkeit für Flecken oder Streifenbildung.
Je dicker der Bodenbelag, desto härter und widerstandsfähiger ist er.
Je größer die einzelnen Elemente des Bodenbelags, desto einheitlicher wirkt er und desto schneller lässt er sich verlegen.
Ein rutschfester Bodenbenlag ist entscheidend für Ihre Sicherheit und hilft, Unfälle bei Nässe zu vermeiden. Die Norm DIN 51130 regelt die Rutschfestigkeit von Böden in allgemeinen Bereichen. Bodenbeläge werden in Rutschfestigkeitsklassen eingeteilt. Bei ihrer Bewertung spielt auch der Neigungswinkel des Bodens eine Rolle.
In Deutschland gibt es die Klassen R9 (mit den geringsten Anforderungen) bis R13 (mit den höchsten). Im Außenbereich muss mindestens die Klasse R10A erreicht werden.
Art des Bodenbelags | Verlegung | Pflege | Format |
Keramikfliesen | Können mit oder ohne Verklebung verlegt werden | Leicht Fegen oder Wischen mit Putzmittel für Keramikfußböden. | Fliesen Dicke zwischen 10 mm und 20 mm |
Holzdielen oder -platten | Mit Klick- oder Nut-und-Federsystem oder auf Leisten leicht zu verlegen | 2-mal jährlich mit Holzschutzprodukten bearbeiten: Lasur, Lack, Öl oder Imprägnierung. | Streifen und Platten Stärke 20/21 mm |
WPC-Dielen oder -Platten | Werden auf einen Unterbau aus WPC-Leisten verlegt. | Leicht, mit normalem Fußbodenreiniger oder Hochdruckreiniger | Dielen und Fliesen |
Kunstrasen | Leicht, wird mit speziellem Kleber angebracht | Leicht, mit Staubsauger oder Besen | Rollen mit verschiedenen Abmessungen |
Kautschukbodenbelag | Leichte Verlegung | Leichte Reinigung und Pflege | Platten und Rollen |
Außenteppiche | Nicht notwendig | Leicht | Unterschiedliche Maße |
Mit einer breiten Auswahl an Modellen, Drucken, Strukturen, Farben und Maßen sind Keramikfliesen eine sichere Wahl für Bodenbeläge im Freien. Sie sind ausgesprochen widerstandsfähig und haltbar, reagieren kaum auf raue Witterung (Temperaturschwankungen, Sonne und Feuchtigkeit) oder den Lauf der Zeit. Allerdings sind sie nicht geeignet, um sie auf dem Balkon über eine andere Bodenart zu verlegen, wenn das Gesamtgewicht die maximale Nutzlast übersteigt.
Bei Fliesen ist die empfohlene Rutschicherheitsklasse 10A. Außerdem sollten sie möglichst wenig porös sein, um Salpeter oder Rissbildung durch Feuchtigkeit oder Sprünge bei Frost zu vermeiden.
Sie können direkt auf Beton-, Kies- oder Rasenflächen verlegt werden. Darunter lassen sich Kabel oder Rohrleitungen verbergen. Sie werden immer mit Mörtel, Zementkleber oder zementartigem Klebstoff verlegt. Die Fläche, auf der sie verlegt werden sollen, muss vollkommen eben sein. Am besten eignet sich ein Betonuntergrund mit Abflussneigung.
Keramikfliesen werden oft passend zur Wandverkleidung gewählt, sodass ein moderner Endlos-Effekt entsteht.
Ein Fußboden mit Keramikfliesen ist nicht nur leicht zu pflegen und zu reinigen, sondern bietet auch eine große Auswahl an Oberflächen und Effekten, zum Beispiel:
Bodenfliesen in Holzoptik verbinden die technischen Vorteile eines Keramik-Bodenbelags mit der dekorativen Wirkung von Holz. Wenn Sie die rustikale Optik mögen, sorgen diese Fliesen für Wärme und natürliches Aussehen mit Formen, die Holzdielen oder -platten imitieren.
Granit, Marmor, Schiefer, Kalkstein und noch mehr dekorative Effekte sind in zahlreichen Farbtönen in Form von Keramikfliesen erhältlich. Sie imitieren die Strukturen und liefern eine ästhetische Wirkung, die sich Ihrem Einrichtungsstil anpasst.
Dieser wiederentdeckte Klassiker erlebt derzeit einen echten Trend. Grau, schwarz und beige sind die modischen Farbtöne dieses preiswerten und pflegeleichten Materials. Es handelt sich um eine Schicht Zementmörtel mit eingearbeiteten groben Zuschlägen (zerkleinerter Marmor in verschiedenen Größen), die zum Schluss poliert wird, sodass eine glatte Oberfläche entsteht. Sie ist sehr abriebfest und braucht kaum Pflege.
Achten Sie auf die Rutschsicherheit und verwenden Sie diese Lösung nicht für Stellen, an denen mitunter Wasser stehenbleibt.
Dieser Klassiker wird immer schöner, wenn seine Oberfläche natürlich altert. Die Ziegelformen mit Kantenlängen von 1 x 12 x 24 oder 1,2 x 14 x 28 kosten wenig, sie gehören zu den preiswertesten Bodenbelägen. Sie verhindern, dass sich Wasser auf der Terrasse staut, und leiten es zum Gully. Sie können direkt in die Egalisierungsmasse verlegt werden, was Zeit spart, da Sie nicht warten müssen, bis diese aushärtet.
Sie sind in Quadratform erhältlich, wie Keramikfliesen, aber auch in vielen anderen Formaten, die sich zu Motiven anordnen lassen. So passen sie in ein rustikales Dekor. Ihr Nachteil ist ihre Porosität und hohe Saugfähigkeit. Sie nehmen also Feuchtigkeit und Schmutz auf, was zu unschönen Ablagerungen von Mineralsalzen führen kann.
Holzdielen oder -platten als Bodenbelag sind in unterschiedlichen Formaten erhältlich. Mit ihrer glatten oder gerillten Oberfläche und der Maserung sorgen sie für ein natürliches Dekor und ein anheimelndes Ambiente. Im Sommer kühl, im Winter warm.
Sie haben die Auswahl zwischen den europäischen Hölzern Kiefer (besonders preiswert), Tanne, Douglasie oder Lärche, und den Tropenhölzern Ipé, Akazie, Bambus, Bangkirai, Cumaru, Teak und anderen exotischen Holzarten, die für draußen hart und widerstandsfähig sind. Wählen Sie Hölzer mit PEFC- oder FSC-Siegel aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Die Hölzer werden in der Regel druckimprägniert, was ihre Widerstandsfähigkeit gegen raue Witterung, Pilzbefall, Mikroorganismen und Insekten erhöht. Es handelt sich allerdings noch immer um ein Naturprodukt, das regelmäßig mit Holzschutzprodukten wie Öl, Lasur oder Lack behandelt werden muss.
Ein Holzfußboden kann direkt auf den alten Bodenbelag verlegt werden. Mithilfe eines Klicksystems oder eines Unterbaus aus Leisten oder Querhölzern geht das recht leicht. Manche Modelle sind mit einer Plastikbasis versehen, was die Montage erleichtert. Sie eignen sich für Balkone ebenso wie für Terrassen, da sie leichter sind als Bodenbeläge aus Keramik oder Terrazzo.
Mit dem Klick-System lassen sich einzelne Dielen ohne Schrauben oder Werkzeug miteinander verbinden. Eine vollkommen ebene Fläche ist nicht notwendig, sie können also sofort verlegt werden.
Für die Verlegung auf Leisten ist dagegen doch eine ebene Fläche nötig, die außerdem fest und stabil sein muss und eine Neigung von 1 bis 5 % haben sollte, damit das Wasser abfließen kann. Die Platten werden (mit Edelstahlschrauben) auf dem Unterbau aus Leisten festgeschraubt. Mit dieser Struktur lassen sich mögliche Unebenheiten im Boden ausgleichen.
Bei Holzfliesen mit Kunststoffbasis sind keine Leisten nötig. Die Basis ist mit einem Klicksystem versehen, das die Einzelteile verbindet und zudem die Drainage sicherstellt.
Wenn Sie nicht viel Zeit für Holzpflege aufwenden möchten, ist ein synthetischer WPC-Belag vielleicht das Richtige. Es gibt diese Beläge in Holzoptik und vielen verschiedenen Farben.
Sie bestehen zu 60 bis 70 % aus Holzfasern und zu 30 bis 40 % aus Kunstharz (Polymeren). Diese Materialien altern nicht und leiden nicht unter Feuchtigkeit. Die Oberflächen erinnern stark an Holz, aber das Material ist witterungsbeständiger, verträgt Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen besser und wiegt zudem weniger. Daher eignet es sich auch für Plätze, die nicht viel Gewicht tragen können.
Diese Art Bodenbelag ist auch als Thermoholz bekannt. Sie ist rutschfest, splittert nicht, reißt nicht und verrottet nicht, wie es bei Naturholz vorkommen kann. Bei direkter Sonneneinstrahlung heizt es sich zwar deutlich auf, verträgt aber UV-Strahlung und Frost und lässt sich leicht reinigen.
Die Pflege ist sehr unkompliziert. Ein Hochdruckreiniger oder Seifenlauge genügen.
Das Material ist in Form von Fliesen oder Dielen erhältlich und kann zu geometrischen Mustern kombiniert werden. Achten Sie darauf, dass die Fläche, wo es verlegt werden soll, eben, fest und stabil ist. Gleichen Sie Unregelmäßigkeiten oder Unebenheiten bei Bedarf vorher aus.
Es gibt Modelle auf Kunststoffbasis mit Nut-und-Feder-System, was die Verlegung erleichtert, aber auch Dielen, die auf einem Unterbau aus Leisten verlegt werden. Darauf werden die WPC-Dielen festgeschraubt.
Dies ist eine Lösung mit moderner Ästhetik im minimalistischen Stil, bei der eine Bodenfläche ohne Fugen mit attraktiver optischer Kontinuität entsteht. Inzwischen gibt es eine große Auswahl an Farbtönen, Sie können ganz nach Ihrem Geschmack entscheiden.
Obwohl Beton, Mikrozement oder Kies ideale Bodenbeläge für draußen sind, sollte die Verwendung auf Balkonen oder Terrassen wegen ihres hohen Gewichts doch gut überlegt sein.
Das Material ist feuerfest und atmungsaktiv, also durchlässig für Wasserdampf. Es ist stoß- und abriebfest, widerstandsfähig gegen Chemikalien und lässt sich leicht reinigen, einfach mit Wasser und Neutralseife. Die Verlegung erfordert gewisse technische Fähigkeiten und sollte von Fachleuten ausgeführt werden.
Dieser Bodenbelag besteht aus SBR (Styrol-Butadien-Kautschuk) und schließt mit einer Schicht aus EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) ab. Dieser Bodenbelag ist nicht besonders dekorativ, lässt sich aber leicht verlegen, ist haltbar und widerstandsfähig und fühlt sich angenehm an.
Er nimmt Feuchtigkeit gut auf und dämpft Stöße. Es gibt Varianten in Steinoptik, Fliesen mit Kunstrasen sowie verschiedene Farben und Strukturen. Das Material ist ideal für Spiel- oder Sportbereiche. Mit Wasser und Putzmittel ist es leicht zu reinigen.
Es ist in Form von Fliesen, Dielen und Rollen im Handel und wird mit einem Spezialkleber verlegt.
In Form von Fliesen oder Platten gehören diese Bodenbeläge zu den haltbarsten und widerstandsfähigsten. Ihre raue Oberfläche macht sie rutschfest. In verschiedenen Farbtönen und Strukturen (rötlich, sandfarben, schiefergrau , marmoriert, kalkfarben, antik usw.) schaffen sie eine natürliche, rustikale Ästhetik, die mit der Zeit nur schöner wird. Besondere Pflege ist nicht notwendig.
Allerdings ist es nicht ratsam, an sonnigen Plätzen Schieferplatten zu verlegen. Das kann im Sommer zu verbrannten Fußsohlen führen.
Die Verlegung erfordert eine ebenso glatte, feste und ebene Fläche wie Keramikfliesen. Hinzu kommt die Schwierigkeit ihrer unregelmäßigen Formen. Zudem sind sie wegen ihres hohen Gewichts ungeeignet für Balkone.
Er fühlt sich unter den Fußsohlen angenehm an und ist deshalb ideal zum barfuß gehen. Kunstrasen lässt sich mit Holz- oder Steinplatten in einem Bereich der Terrasse kombinieren. Er ist pflegeleicht und unkompliziert zu verlegen. Es gibt Rollen in verschiedenen Breiten. Das Material ist UV-beständig, ein Drainagesystem sorgt dafür, dass Regenwasser schnell abfließt. Bei Bedarf lässt sich der Kunstrasen leicht austauschen.
Im Freien sammelt sich Schmutz (Laub, Erde usw.) auf der Rasenfläche, der sich aber mit einem Besen oder dem Staubsauger entfernen lässt. Dabei fegen Sie entgegen der Strichrichtung des Rasens. Ein Schlauch oder ein sehr schwach eingestellter Hochdruckreiniger helfen ebenfalls beim Sauberhalten. Hartnäckige Flecken können Sie direkt mit Wasser und Seife abreiben. Wenn Sie Haustiere haben und desinfizieren möchten, verwenden Sie antibakteriellen Neutralreiniger.
Eine Warnung ist allerdings angezeigt, wenn Sie draußen grillen möchten: Halten Sie das Feuer von diesem Bodenbelag fern, denn Glut beschädigt das Synthetikmaterial.
Teppiche sind ideal, um Balkone und Terrassen zu verschönern. Mit bunten Mustern und in den verschiedensten Größen bringen Teppiche Leben auf die Terrasse.
Direkter Kontakt mit dem Boden ist nicht immer angenehm, ein Teppich fühlt sich komfortabler an und sieht schöner aus. Die Modelle für draußen sind aus Kunststoffen wie PVC oder Polyethylen gefertigt, wetterfest und UV-beständig. Dabei lassen sie sich mit dem Schlauch, einem Schrubber oder feuchten Lappen gut reinigen.
Damit schaffen Sie Atmosphäre und dekorative Räume, in denen Sie sich wohlfühlen.
Ratgeber verfasst von:
Beatrix, erfahrene Hobby-Heimwerkerin, Bochum
Ich war schon immer von Handwerkern und Heimwerkern umgeben, ich bin mit meinem Vater aufgewachsen, der alle möglichen Werkzeugen für Holz, Eisen und Elektroinstallationen benutzte... Ich denke, das ist der Grund, aus dem ich mich seit mehr als 17 Jahren der Welt des Heimwerkens beschäftige. Es macht mir Spaß, immer neue Projekte, Techniken und Produkte zu entdecken und mich über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Ich teile meine Erfahrungen und Tipps gerne mit anderen, um ihnen das Heimwerken zu erleichtern.