Ratgeber verfasst von:
Katharina, Bodenlegerin, Dortmund
PVC-Dielen liegen derzeit voll im Trend und füllen die Regale der Baumärkte und Fußboden-Fachgeschäfte! Zum Erneuern eines alten und ausgedienten Roll-Vinylbodens sind PVC-Dielen wirklich praktisch! Es gibt eine riesige Auswahl. Falls Sie Ihre Böden wechseln müssen, finden Sie bestimmt für jeden Raum Ihres Zuhauses das passende Modell.
Die Verlegung ist eine andere Geschichte, denn es gibt eine Vielzahl von Formaten und unterschiedliche Methoden, die Dielen zu verlegen. Ob geklebt (mit PVC-Kleber, mit wieder lösbarem Spezialkleber, mit Klebestreifen usw.) oder als Steck- und Klicksystem, die Regeln für das Verlegen sind zwar fast immer gleich, aber die Techniken unterscheiden sich.
Jeder gute Heimwerker kann PVC-Dielen verlegen. Gründlichkeit und das Wissen, wie man Längen abmisst und einen Cutter benutzt, sind die Voraussetzungen für den Erfolg dieser Renovierungsarbeiten.
Wenn Sie Ihr PVC kleben, rechnen Sie für eine Fläche von 20 bis 30 m² mit einem Tag.
Sollten Sie sich für einen Bodenbelag mit Klicksystem entschieden haben, planen Sie einen halben Tag für einen Raum von 20 bis 30 m² ein.
1 Person
Die Vorbereitung des Untergrunds: für alle Verlegearten gleich
Geklebte Verlegung
Verlegung mit Klicksystem
Ein Lineal aus Metall
Ein guter Cutter
Ein Bleistift
Ein Zugeisen (nicht obligatorisch)
Keile für Dehnungsfugen
Ein Maßband
Zuerst muss der Untergrund vorbereitet werden, damit Sie Ihre PVC-Dielen darauf anbringen können.
Die Ebenheit ist sehr wichtig. Wenn die Bodenfläche zu uneben ist oder Vertiefungen aufweist, müssen Sie dafür sorgen, dass eine perfekt ebene Oberfläche entsteht, bevor Sie die PVC-Dielen verlegen. Ansonsten werden auf dünnen Belägen wie diesen alle Unebenheiten des Fußbodens sichtbar.
Vor dem Verlegen von PVC-Dielen ist daher ein Untergrundausgleich unumgänglich.
Damit das Material sich akklimatisieren kann, legen Sie die PVC-Dielen mindestens einen Tag in den Raum, in dem sie verlegt werden sollen.
Das Verlegen mit Klicksystem ist die gängigste Methode. Dadurch wird ein späteres Entfernen des Bodenbelags ohne Beschädigung des Untergrunds sehr erleichtert.
Die Verlegung ist sehr einfach, ähnlich wie bei Laminatböden.
Oft ist das Anbringen einer Unterlage empfehlenswert.
Nachdem Sie die Unterlage ausgerollt haben, verlegen Sie, von einer Raumecke ausgehend, Ihre erste vollständige Diele.
Sie müssen an allen Wänden eine Dehnungsfuge lassen. Dazu können Sie, wie in der Anleitung gezeigt, Keile als Abstandshalter verwenden. Achten Sie darauf, den erforderlichen Abstand (8 mm) einzuhalten.
Bringen Sie eine zweite Diele an der Stirnseite an und machen Sie mit ganzen Dielen weiter (so weit wie möglich).
Schneiden Sie die Planken am Ende jeder Reihe mit einem Cutter zu. Halten Sie das Metalllineal auf die Diele und führen Sie die Schneidklinge mit genügend Druck über die Dielenoberseite – so ziehen Sie eine Linie für die Bruchstelle. Wenn die Stelle deutlich eingeritzt ist, brechen Sie die Diele entlang dieser Linie.
Beachten Sie, dass die Schnitte direkt an der Oberseite erfolgen. Die Dielen brauchen Sie hierfür nicht umzudrehen. Zum Einsetzen der letzten Diele an der Wandseite wird die Verwendung eines Zugeisens empfohlen (siehe Video-Anleitung).
Nehmen Sie mit dem Reststück (wenn es länger als 25 cm ist) die zweite Reihe in Angriff und fügen Sie wieder eine ganze Diele an. Wiederholen Sie den Vorgang, bis die gesamte Fläche bedeckt ist! Achten Sie darauf, dass Sie die Dielen korrekt zusammenfügen, um keine Probleme bei einem eventuell nötigen Entfernen zu bekommen. Je nach gewähltem Produkt gibt es unterschiedliche Klicksysteme. Das Video zeigt die verschiedenen möglichen Verlegungsarten.
Sie können sich auch für sogenannte Loose-Lay-Dielen aus PVC entscheiden. Dieser Bodenbelag ist besonders praktisch, da er ohne Kleber verlegt wird.
Die Planken sind dann durch Ihr Eigengewicht vollkommen stabil, aber dennoch leicht ablösbar. Bestellen Sie lieber ein paar Dielen mehr, falls Sie einmal eine austauschen möchten.
Wenn Sie sich gegen Dielen mit Klicksystem entscheiden, können Sie auch eine Ausführung mit Klebebefestigung wählen. Das Verlegen erfolgt nach dem gleichen Schema, aber mit dem Unterschied, dass Ihr neuer Bodenbelag dann mittels Klebstoff direkt mit dem Fußboden verbunden ist.
Beginnen Sie stets mit einer Diele der vollen Länge und schneiden Sie die letzte Diele am Ende jeder Reihe maßgerecht zu. Verwenden Sie das Reststück, um mit der zweiten Reihe zu beginnen, und verfahren Sie so mit jeder neuen Reihe.
Benutzen Sie für PVC-Planken geeigneten Bodenkleber. Zum Auftragen der richtigen Klebermenge eignet sich ein Spachtel (ungefähr 300 Gramm pro m²).
Lassen Sie den Kleber leicht antrocknen und verlegen Sie die Dielen nach dem gleichen Verlegeschema wie bei Klick-Dielen.
Klebestreifen-Dielen können einfach und schnell verlegt werden.
Ziehen Sie einfach den Schutzfilm des Klebestreifens auf der Unterseite der Planke ab und legen Sie los.
Klebedielen können mit einem permanenten Kleber befestigt werden, sind aber auch in einer Version mit bereits aufgebrachtem Klebestreifen erhältlich.
Beim Verlegen von Dielen mit Klicksystem sollten Sie auf größere Temperaturschwankungen achten. PVC ist kein inertes Material. Wenn Sie die Dielen in einer Veranda, in einem Wintergarten oder hinter einem großen Fenster bzw. einer Glasschiebetür verlegen, lesen Sie zuvor die Montageanleitung sorgfältig durch! Es ist möglich, dass der Hersteller eine nur teilweise verklebte Verlegung empfiehlt.
Ratgeber verfasst von:
Katharina, Bodenlegerin, Dortmund
Von Laminat und Parkett über Linoleum und PVC bis zu Teppichböden und Fliesen - ich kenne alle Bodenbeläge in- und auswendig. Wie sie hergestellt werden, ihre Zusammensetzung, ihre Eigenschaften, wie man sie richtig verlegt und pflegt. Im Laufe der Zeit sind mir auf Baustellen viele Fehler aufgefallen, die entweder aus Mangel an Informationen oder fehlendem Verständnis für das Produkt entstanden sind. Bodenbeläge werden ständig weiterentwickelt, sodass selbst Profis ihre Schwierigkeiten haben können, auf dem Laufenden zu bleiben. Aus diesem Grund möchte ich mein Wissen an alle weitergeben. Die Hersteller sind in ihren Angaben oft sehr fachbezogen, nicht jeder versteht ihre Informationen. Verkäufer wiederum wollen oft einfach nur verkaufen und verhalten sich dementsprechend. Mir geht es vor allem darum, ein Produkt verständlich zu machen. Ich möchte es erklären, weil ich es gern tue, und zwar auf unkomplizierte, einfache Art.