Ratgeber verfasst von:
Didier, technischer Leiter, Frankfurt
Eine Lüftungsanlage (auch KWL = kontrollierte Wohnraumlüftung) sorgt für frische Luft und weniger Feuchtigkeit, ohne dass Sie die Fenster öffnen müssen. Solche Anlagen sind besonders für fensterlose und besonders feuchte Räume sinnvoll.
Eine KWL ohne Wärmerückgewinnung (WGR) ist die einfachste und günstigste technische Variante, um Luftqualität und Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu regeln. Die KWL saugt die Luft in "feuchten" Räumen wie Küche, Badezimmer, WC, Waschküche etc. an und transportiert sie nach draußen. Zuluftelemente sorgen dafür, dass frische Luft von draußen eintreten kann und sorgen so für Luftzirkulation.
Der Einbau einer KWL ist allerdings nicht ganz einfach, denn neben dem Lüftungsgerät müssen ein Abluftelement in jedem zu belüftenden Raum installiert, Entlüftungsleitungen eingebaut und Kabel verlegt werden.
Für die Installation der Luftführungsstutzen und der Abluftelemente müssen Wände und/oder Decken durchbohrt oder durchbrochen werden. Der Aufwand und das nötige Know-How hängt dabei stark von der Beschaffenheit der Wände ab. In jedem Fall sollten sie sich einer Bohrmaschine, eines Schlagbohrers oder Meißelhammers und einer Lochsäge bedienen können.
Um die Luftabgänge nach draußen einzubauen, kann es außerdem nötig sein, auf dem Dach Ihres Hauses zu arbeiten. Eventuell müssen Sie Dachlatten und Unterspannbahnen durchschneiden und Luftkanäle durch die Isolierung legen. Eventuell müssen Sie auch die elektrische Schalttafel Ihres Hauses bedienen. Dafür sollten Sie sich auf jeden Fall mit Elektrik und den geltenden Normen auskennen.
Rund drei bis vier Stunden (je nachdem, wie viele Luftkanäle und Abluftelemente Sie einbauen müssen).
Eine, besser zwei Personen.
Überprüfen des Geräts und des Zubehörs
Einbau der Luftführungsstutzen und Luftkanäle
Einbau des Lüftungsgerätes
Einbau der Abluftelemente
Test der Lüftungsanlage
Ein Lüftungsgerät
Ein Abluftelement für jeden Raum
Luftführungsstutzen
Luftleitungen (ggf. isoliert)
Isolierband
Dübel, Schrauben und Haken (für die Befestigung des Lüftungsgerätes)
Maßband und Bleistift
Bohrmaschine und/oder Schlagbohrer
Lochsäge und/oder Gipssäge
Ein Cutter-Messer
Ein Schraubenzieher-Set (Schlitz und Kreuz)
Eine Zange
Ein Seitenschneider oder eine Abisolierzange
Beginnen Sie damit, nachzuprüfen, ob Sie das gesamte für den Einbau der KWL nötige Material zur Hand haben. Das wichtigste sind das Lüftungsgerät, die Abzugselemente, die Luftführungsstutzen und die Rohre für die Luftführung. Zum Verbinden der Rohre benötigen Sie Schlauchklemmen oder auch Isolierband.
Wenn die Luftkanäle außerhalb der beheizten Räume des Hauses verlaufen (durch den Dachboden zum Beispiel), sollten Sie dafür isolierte Rohre verwenden, um Kondensation innerhalb der Rohre zu vermeiden.
Abgesehen von der KWL selbst müssen Sie folgendes beachten:
Sie benötigen eine 230-Volt-Stromquelle mit eigenem Sicherungsschalter (oft 2 Ampere) und einem Differenzstromschalter (Wechselspannung);
Die Kabel für den Drehzahlschalter müssen verlegt werden;
Sie brauchen einen zugänglichen Ausgang für die Luft (meistens über das Dach). Wenn kein Dachausgang vorhanden ist, müssen Sie einen einbauen (an geeigneter Stelle das Dach abdecken, Dachlatten, Unterspannbahn und Isolierung durchschneiden).
Der Einbau beginnt mit der Installation der Luftführungsstutzen und der Luftrohre. Die Stutzen verbinden die Abluftelemente mit den Luftrohren. Beginnen Sie damit, die zu durchbrechenden Wandteile für die Abluftelemente einzuzeichnen. Perforieren Sie die Wand oder die Decke (mit einer Lochsäge oder einem Bohrhammer, wenn es sich um Betonwände handelt). Um sicherzugehen, können Sie vorher mit einem Metalldetektor überprüfen, ob sich Metallfüllungen oder Verkabelungen in der Wand befinden. Ziehen Sie die Luftrohre durch die gebohrten Löcher bis zur Ausgangsstelle. Achten Sie darauf, die Rohre nicht zu beschädigen und vermeiden Sie Biegungen nach Möglichkeit. Setzen Sie die Luftführungsstutzen ein.
Luftführungsstutzen und -rohre sind eingebaut und Sie verfügen über:
ein Stromkabel;
eine Stromsteuerleitung;
ein Abzugsrohr.
Schließen Sie das Lüftungsgerät an das Stromnetz an (Netz- und Steuerleitung, folgen Sie den Anweisungen des Herstellers). Zur Sicherheit sollten Sie dafür die Sicherung abschrauben oder die Stromzufuhr mit dem Netzschutzschalter unterbrechen.
Die meisten Lüftungsgeräte sind für Hängevorrichtungen konzipiert, um Vibrationen und Lärm zu vermeiden. Beachten Sie beim Einbau des Gerätes unbedingt die Angaben des Herstellers.
Wenn das Lüftungsgerät installiert ist, können Sie alle Luftrohre anschließen. Vergessen Sie nicht, nicht genutzte Ausgänge zu verstopfen. Dann können Sie das Luftabzugsrohr anschließen.
Jetzt ist alles bereit, um die Abluftelemente einzusetzen. Manche Abluftelemente (feuchtegesteuerte oder mit Bewegungsmelder oder Zeitsteuerung) benötigen eine Stromversorgung per Kabel oder Batterie. Die meisten Abluftelemente werden auf die Luftführungsstutzen aufgesteckt. Im Normalfall bedeckt eine Haube das Element, auch diese wird aufgesteckt.
Schalten Sie den Strom des Lüftungsgeräts ein. Testen Sie zunächst die Steuerung, indem Sie den Drehzahlschalter betätigen. Die Veränderung macht sich zum einen im Luftdurchfluss bemerkbar, zum anderen steigt und fällt der Geräuschpegel leicht. Horchen Sie an einem der Abluftelemente. Wenn Sie nichts oder keine Veränderung hören, versuchen Sie es direkt am Lüftungsgerät.
Wenn Sie Abzugselemente mit Bewegungsmelder installiert haben, testen Sie auch diese. Wenn Sie ganz sicher sein wollen, können Sie den Luftdurchfluss mit einem Vakuum-Messgerät überprüfen.
Heimwerker, die neugierig geworden sind und Ihr Zubehör richtig auswählen wollen, können in den anderen Ratgebern unserer Redakteure stöbern.
Beginnen Sie damit, zu überprüfen, ob alle Komponenten vorhanden sind, die für die Installation der Anlage benötigt werden. Was Sie mindestens brauchen: eine Zentraleinheit, Auslässe und die passenden Stutzen für jeden Feuchtraum, sowie die entsprechenden Abluftkanäle oder Schläuche. Zum Anschließen der Schläuche sollten Befestigungsklemmen benutzt werden – aber thermisch isolierendes Klebeband tut es meistens auch. Denken Sie daran, isolierte Abluftkanäle zu verwenden, falls diese in unbeheizten Bereichen des Gebäudes (etwa auf dem Dachboden) verlegt werden. Damit wird Kondenswasserbildung in den Schläuchen oder Kanälen vermindert.
Zusätzlich zu den Elementen der KWL-Anlage müssen für den Einbau auch einige andere Voraussetzungen erfüllt sein:
Es wird eine 230-Volt-Stromquelle benötigt, und zwar mit eigenem (2-Ampere-) Leitungsschutzschalter und FI-Schutzschalter (Typ A; C-Kurve);
auch die Kabel für den Drehzahlschalter (zweistufig) müssen verlegt werden;
Es muss unbedingt ein Ausstoß der abgesaugten Luft erfolgen, gewöhnlich geschieht dies durch das Dach ins Freie (Dachauslass). Sie müssen den Abluftschlauch dann mit der Dachdurchführung verbinden. Wenn Ihr Dach noch keine entsprechende Dachdurchführung hat, müssen Sie es an der für die Dachdurchdringung vorgesehenen Stelle abdecken, die Unterspannbahn, eventuell die Dachschalung und die Wärmedämmung auftrennen und eine Dachdurchführung einfügen.
Der Einbau beginnt mit dem Anbringen der Stutzen und dem Verlegen der Schläuche oder Kanäle. Die Stutzen nehmen einerseits die Auslässe und andererseits die Schlauchenden auf. Pro Feuchtraum der Wohnung ist ein Auslass vorzusehen.
Beginnen Sie damit, die Umrisse der Auslassstutzen auf die Decke oder Wand an den Stellen zu zeichnen, die Sie für den Einbau vorsehen.
Durchdringen Sie dann die Wand oder die Decke entweder mit einer Lochsäge oder, falls erforderlich - etwa bei Betonwänden oder -decken) mit einem Schlagbohrer oder kleinen Bohrhammer. Zur Sicherheit können Sie zuvor mit einem Metalldetektor prüfen, ob sich an diesen Stellen Metallgerüstelemente hinter den Gipskartonplatten in der Wand befinden.
Verlegen Sie anschließend die Kanäle von den Auslassöffnungen bis zur Zentraleinheit. Sie dürfen nicht geknickt oder zusammengedrückt werden. Starke Biegungen oder Winkel und unnötige Richtungswechsel sind möglichst zu vermeiden.
Verlegen Sie die Luftkanäle sorgfältig und führen Sie sie durch die Wand- oder Deckenöffnungen.
Vom Wohnungsinneren aus stecken Sie nun die Anschlussstutzen auf die Kanalenden.
Nun sind die Anschlussstutzen und Kanäle oder Schläuche eingebaut und Sie haben vor sich:
die Kanäle oder Schläuche;
ein Stromversorgungskabel;
eine Steuerleitung für die Drehzahlregelung des Ventilators der Zentraleinheit;
den nach außen zu führenden Abluftkanal.
Stellen Sie zuerst die elektrischen Anschlüsse der Zentraleinheit her (Stromversorgung und Steuerung; hierzu sind die Installationsanweisungen des Herstellers zu beachten) und vergessen Sie ja nicht, zuvor den Hauptsicherungsschalter zu betätigen, um spannungslos und sicher zu arbeiten. Die meisten Lüftungsgeräte sind als Hängevorrichtungen ausgeführt, womit die Übertragung von Schwingungen und Lärm des Ventilators der Zentraleinheit auf den Wohnraum vermieden wird. Halten Sie sich genau an die Anleitung der Zentraleinheit, um zu erfahren, wie und wo sie am besten befestigt oder aufgehängt wird.
Sobald die Zentraleinheit verbaut ist, schließen Sie daran sämtliche Kanäle oder Schläuche an. Vergessen Sie nicht, die Kappen auf die unbenutzten Eingänge zu stecken oder darauf zu belassen, und schließen Sie dann den Abluftkanal an.
Das Meiste ist nun erledigt; es müssen nur noch die Luftauslässe angebracht werden. Je nachdem, um welche Art von Auslass es sich handelt (manche sind mit Bewegungsmelder und Stellmotor, andere reagieren auf die Luftfeuchtigkeit), muss der Auslass manchmal mit einer Batterie oder über eine Stromleitung versorgt werden.
Die meisten Luftauslässe werden einfach durch Festdrücken auf die Stutzen aufgesteckt. In der Regel bedeckt eine Klappe oder eine Art Deckel teilweise den Auslass; auch sie werden einfach aufgesteckt.
Um das Funktionieren Ihrer Anlage zu prüfen, stellen Sie zuerst die Stromversorgung der Zentraleinheit wieder her. Sobald sie wieder unter Spannung steht, sollte der Ventilator sich drehen.
Überprüfen Sie nun die Drehzahlfunktion, indem Sie den Umschalter betätigen. Die Drehzahländerung macht sich - zusätzlich zum erhöhten Luftdurchfluss - durch ein etwas unterschiedliches Ventilatorgeräusch bemerkbar. Sie können diese Geräuschänderung hören, wenn Sie Ihr Ohr so nahe wie möglich an einen Luftauslass halten.
Wenn Sie nichts hören, stellen Sie sich direkt neben die Zentraleinheit, um die beiden Geschwindigkeiten zu testen. Falls Sie einen Auslass mit integriertem IR-Bewegungssensor verbaut haben, muss auch getestet werden, ob er reagiert, wenn eine Person in seiner Reichweite ist.
Wenn Sie einen wirklich vollständigen Funktionstest machen wollen, können Sie den Luftdurchfluss jedes Auslasses mit einem Unterdruck-Messgerät überprüfen.
Ratgeber verfasst von:
Didier, technischer Leiter, Frankfurt
Heimwerkern: Ich liebe es! Die präzise Arbeit fasziniert mich, ich mag Holz, Metall und ich liebe es, etwas zu bauen, was es bisher nicht gibt. Das Zimmer meiner Tochter ist ein Beispiel, ihr Bett ist unter ihrem Schreibtisch eingebaut! Meine Leidenschaft hat sich inzwischen herumgesprochen: Meine Familie und Nachbarn fragen mich um oft Rat oder um Hilfe für Ihre Projekte. Auch Sie berate ich gerne bei der Auswahl Ihrer Werkzeuge oder bei DIY-Projekten.