Ratgeber verfasst von:
Didier, technischer Leiter, Frankfurt
Ob Sie Ihre Gartengeräte lagern, eine kleine Heimwerkerecke einrichten oder von Ihrer Hauptwohnung unabhängig sein möchten, das Gartenhaus ist die ideale Lösung.
Es ist schnell und einfach zu montieren und eine praktische und wirtschaftliche Alternative zum konventionellen Bauen. Zudem sind die bauverwaltungsrechtlichen Formalitäten vereinfacht.
Überprüfung und Organisation des Materials
Vorbereitung der Baustelle
Errichten des Baukörpers
Montage des Daches
Einbau der Türen und Fenster
Gartenhäuser werden am häufigsten als Bausatz verkauft. Diese Sets enthalten alle für die Montage erforderlichen Komponenten und Beschläge. Die Balken, Bohlen, Pfetten und Platten sind bereits auf die richtige Größe zugeschnitten und mit Nuten versehen. So sind keine Schreiner-Fertigkeiten erforderlich. Je nach Projekt benötigen Sie jedoch eine feste Trägerplatte. In diesem Fall sollten Sie sich mit Maurerarbeiten auskennen, um ein Betonfundament mit den richtigen Abmessungen herzustellen. Es muss vollmassiv und eben sein. Bitte lesen Sie für den Zusammenbau die Montageanleitung sorgfältig durch. Außerdem benötigen Sie einen Schraubbohrer, Nägel und einen Hammer. Für die Ausrichtung der Einzelteile ist oft ein Keil im Bausatz enthalten, um ihn richtig zu verwenden, sollten Sie einen Holz- oder Gummihammer benutzen.
Ein oder zwei Personen
eine Wasserwaage;
eine Bohrmaschine mit Bohrspitzen und Schraubendrehern;
einen Hammer und Schlegel (aus Holz oder Hartgummi);
ein Schreinerwinkel;
Holzleim und Neoprenleim (für Dachpappe);
Maurer-Grundausstattung (für die Bodenplatte)
Sicherheitsschuhe
Arbeitskleidung
Diese Liste ist nicht vollständig. Die persönliche Schutzausrüstung muss an einzelne Arbeitssituationen angepasst werden.
Entnehmen Sie zunächst sämtliche Artikel aus der Verpackung und überprüfen Sie, ob alle Teile vorhanden und in gutem Zustand sind.
Organisieren Sie Ihre Baustelle und die Montageelemente: Sortieren Sie die Bretter, Dachelemente (Pfetten und Latten), Balken (falls Sie einen Fußboden haben), Türen, Fenster und Beschläge. Überprüfen Sie auch das Holz, denn wenn das Gartenhaus falsch gelagert wurde, können einige Teile verzogen sein. Außerdem weisen einige Holzteile noch Rindenstücke auf. Wenn dies der Fall ist, bauen Sie Ihren Schuppen so zusammen, dass das Holz mit Rinde nicht sichtbar ist. Wenn nötig, ersetzen Sie ein oder zwei Elemente, die Kosten hierfür sind gering.
Überprüfen Sie die Beschläge und stellen Sie sicher, dass Ihnen keine Schrauben fehlen. Manchmal liefern die Hersteller Schrauben, die nicht stark genug sind (zu kurz oder zu dünn). Nutzen Sie in diesem Fall größere Schrauben, wenn es der Holzquerschnitt erlaubt.
Einige Fertig-Gartenhäuser sind nicht sehr solide. Nichts hindert Sie daran, Verstärkungspfosten in den Ecken (z. B. 50 x 50 mm), Querstreben gegen eine Wand (z. B. 27 x 70 mm) oder auch Winkel an den schwächsten Stellen der Konstruktion anzubringen.
Nicht alle Gartenhäuser besitzen ein Schloss und es wird dringend empfohlen, ein Schließsystem zu installieren, damit die gelagerten Geräte nicht gestohlen werden (Rasenmäher, Heckenschere usw.).
Ihr Gartenhaus muss auf einem ebenen, stabilen und festen Boden stehen. Ideal ist ein Betonplatte. Wenn Sie bereits eine Platte an Ort und Stelle haben, stellen Sie sicher, dass diese eben ist.
Wenn Sie Ihr Fundament von Grund auf neu erstellen müssen, wählen Sie eine Mischung aus ca. 350 kg Zement für 1 m³ Beton (350 kg Zement, 1.200 kg Kies oder 0,8 m³, 630 kg Sand oder 0,4 m³ und 175 Liter Wasser).
Fügen Sie auf jeder Seite des Gartenhauses zwischen 20 und 30 cm Breite hinzu – bei einer Hausbreite von 3,00 m sollte die Breite der Platte 3,40 bis 3,60 m betragen. Was die Plattenstärke anbelangt, so sind 15 cm ein ausreichend. Ein Drahtgitterwerk sorgt für zusätzliche Stabilität.
Es existieren auch Gartenhäuser mit Metallfundament. Diese Fundamente bestehen aus einer Metallstruktur, die auf den Boden gestellt wird. Darauf wird das Gartenhaus installiert. Sie stellen keinen Ersatz für eine Bodenplatte dar, aber wenn Sie nicht vorhaben, eine Platte zu gießen, sind sie besser als nichts. Erstellen Sie einen horizontalen Ringanker aus massiven Blocksteinen. Für einen besseren Sitz und gegen aufsteigende Feuchtigkeit, die den Schuppen beschädigen würde, können Sie einen horizontalen Ringanker aus massiven Blocksteinen erstellen. So geht‘s:
Übertragen Sie die Abmessungen der Metallstruktur auf den Boden (die Außenkante dient als Referenz), indem Sie die Rechtwinkligkeit prüfen und den Bereich mit einer Schnur markieren.
Graben Sie eine Schneise, die so breit wie die Blocksteine ist. Achten Sie darauf, dass die Oberseite der Blöcke etwa 10 mm übersteht (es sollte sich 30 mm Beton unter den Blöcken befinden).
Platzieren Sie das Drahtgitter auf den Boden der Schneise.
Bereiten Sie den Beton vor, den Sie dann über das Drahtgitter gießen. Achten Sie auf eine gleichmäßige Dicke von 30 mm.
Legen Sie die Blöcke in die Schneise. Überprüfen Sie mithilfe der Schnur, dass sie gerade liegen und 10 mm über den Boden hinausragen.
Füllen Sie die Lücken zwischen den Blöcken mit Mörtel.
Überziehen Sie die Oberseite der Blöcke mit Bitumen, um nach dem Trocknen das Aufsteigen von Feuchtigkeit zu verhindern;
Lassen Sie alles trocknen, bevor Sie den Metallunterbau mit Edelstahlschrauben und Dübeln befestigen.
Bei einem Gartenhaus ist der Boden oft optional.
Der Boden ruht auf Balken, die direkt auf der Betonplatte verlegt werden. Platzieren Sie die Balken innerhalb des in der Montageanleitung beschriebenen Abstands.
Prüfen Sie die Diagonalen auf Rechtwinkligkeit.
Vergewissern Sie sich auch, dass die Balken waagerecht ausgerichtet sind, indem Sie mit dem Lineal und der Wasserwaage oder einer Richtschnur nachprüfen.
Alle Balken müssen den gleichen Abstand zueinander haben (ggf. eine Schablone verwenden) und gut ausgerichtet sein (mit dem Auge betrachten und überprüfen, ob sie stabil verlegt sind). Ist keine Verstrebung vorgesehen, können Sie eine hinzufügen – entweder in gleichem Abstand oder pro Meter.
Sobald alle Balken an ihrem Platz sind (falls Sie sich für einen Boden entschieden haben), beginnen Sie mit der Montage der Bohlen. Sie sind in der Regel vorgerillt, damit sie leicht ineinanderpassen.
Um der gesamten Installation Stabilität zu verleihen, nageln Sie die Bohlen diagonal fest oder verschrauben Sie sie miteinander (Vorbohren mit einem kleinen Spiralbohrer wird empfohlen).
Montieren Sie die ersten drei Ebenen. Überprüfen Sie mit einem Winkel, ob die Wände senkrecht zueinanderstehen und ob die Konstruktion waagrecht ist.
Verwenden Sie das mitgelieferte Schlagklotz zum Einrasten der Bohlen (oder zur Korrektur einer geringen Ungenauigkeit in der Höhe). Fahren Sie mit der Montage der Bohlen fort (bis zu einer Höhe von ca. 1,50 m).
Überprüfen Sie nochmals, ob alles waagerecht ist.
Verwenden Sie den Schlagkeil, um die Verschränkung der Bohlen zu gewährleisten, und beschädigen Sie das Holz dabei nicht.
Im nächsten Schritt werden die Rahmen der Türen und Fenster montiert.
Befolgen Sie die Anweisungen im Handbuch, um diese Rahmen zu montieren.
Vergewissern Sie sich, dass die Rahmen stabil und korrekt ausgerichtet sind.
Schieben Sie Tür- und Fensterrahmen in die vorgesehenen Stellen der Bohlen.
Nun, da die Türen und Fenster angebracht sind, setzen Sie den Zusammenbau der restlichen Bohlen fort. Wenn alle Bohlen montiert sind, überprüfen Sie ein letztes Mal, ob die Wände senkrecht zueinanderstehen, ob die gesamte Konstruktion eben ist und ob die verschiedenen Rahmen fest mit den Wänden verbunden sind.
Die Dachgiebel sind in der Regel vormontiert. Sie werden auf die obersten Bohlen jeder Fassadenseite des Schuppens gesteckt.
Die Giebel müssen perfekt an der Konstruktion ausgerichtet sein. Falls dies nicht der Fall ist, benutzen Sie den Schlagklotz, um die Bohlen neu auszurichten.
Schrauben Sie die Giebel an die Konstruktion, sobald alles ausgerichtet ist.
Um die Struktur des Gartenhauses zu versteifen, müssen Sie Verstärkungsstreben, sogenannte Sturmleisten, einbauen. Diese Pfosten werden mit Muttern und Schrauben (im Lieferumfang enthalten) in einem Abstand von 20 cm von jeder Ecke des Schuppens befestigt. Sie müssen senkrecht stehen (mit einer Wasserwaage prüfen) und mäßig fest angezogen werden.
Pfetten sind die Elemente, die das Dach stützen.
Sie passen in die vorgefrästen Schlitze der Giebel.
Verwenden Sie einen Holz- oder Gummihammer, um sie fest in ihre Schlitze einzubringen.
Überprüfen Sie, ob sie waagerecht ausgerichtet sind und nageln Sie sie danach fest.
Die Dachplatten bilden die Oberfläche des Daches. Dabei handelt es sich meist um gerillte Bretter.
Sie werden direkt auf die Pfetten genagelt, mit den Rillen nach oben.
Zwischen den einzelnen Platten muss ein kleiner Abstand (ca. 2 mm) eingehalten werden.
Überprüfen Sie regelmäßig während der gesamten Installation, ob die Latten fluchten, d.h. in einer geraden Linie verlaufen, sowohl zum First als auch zur Dachfläche hin.
Wenn Ihr Bausatz eine Rolle mit Dachpappe enthält, verwenden Sie ein Maßband und ein Lineal, um sie auf die richtigen Maße zu schneiden. Ideal ist, wenn Ihr Gartenhaus-Set vorgeschnittene Teile enthält!
Beginnen Sie, indem Sie die Dachpappen-Bahnen an den unteren Enden des Daches auf jeder Seite anbringen.
Dann arbeiten Sie sich hoch Richtung First. Die letzte Bahn muss den tatsächlichen Winkel oben abdecken, um eine gute Abdichtung zu gewährleisten.
Kleben Sie die Dachpappe auf die Dachplatten. Für zusätzliche Sicherheit nageln Sie die Dachpappe an (in Streifen im Abstand von 20 bis 30 cm, und Nagelstifte alle 10 cm).
Die Kantenleisten sind Veredelungselemente. Sie werden entlang der Dachplatten um das gesamte Dach herum angebracht. Die Montage erfolgt mit Hilfe von Nagelstiften: ein Stift alle 40 cm an der Kante der Platten auf dem Dach und an den Giebeln.
Die Türen sind in der Regel vormontiert. Es genügt daher, sie an den Scharnieren des bereits vorhandenen Rahmens zu befestigen. Oft steht nur noch die Montage der Glasverstärkungen und des Griffs aus. Dies ist nicht schwierig, denn alles ist vorgebohrt. Die Elemente müssen nur noch verschraubt werden. Fügen Sie ein Schloss hinzu, wenn Ihr Gartenhaus noch keines besitzt.
Wie Sie möglicherweise bemerkt haben werden, gibt es Spalten zwischen den oberen Teilen der Tür- und Fensterrahmen und den überstehenden Bohlen. Diese Spalten sind eigentlich Dehnungsfugen. Die meisten Bausätze enthalten Leisten, die speziell zugeschnitten sind, um diese Spalten zu kaschieren, ohne die Konstruktion zu starr zu machen (was eine Materialausdehnung ermöglicht und Risse oder Brüche vermeidet).
Ratgeber verfasst von:
Didier, technischer Leiter, Frankfurt
Heimwerkern: Ich liebe es! Die präzise Arbeit fasziniert mich, ich mag Holz, Metall und ich liebe es, etwas zu bauen, was es bisher nicht gibt. Das Zimmer meiner Tochter ist ein Beispiel, ihr Bett ist unter ihrem Schreibtisch eingebaut! Meine Leidenschaft hat sich inzwischen herumgesprochen: Meine Familie und Nachbarn fragen mich um oft Rat oder um Hilfe für Ihre Projekte. Auch Sie berate ich gerne bei der Auswahl Ihrer Werkzeuge oder bei DIY-Projekten.