Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Egal, wo Sie wohnen: Bevor Sie Hühner bei sich aufnehmen, sollten Sie sich bei Ihrer Gemeinde, Wohnungseigentümergemeinschaft oder Ihrem Vermieter über eventuelle Regelungen und Vorschriften erkundigen.
Denken Sie auch daran, dass Hühner laut Tiergesundheitsgesetz bei der Tierseuchenkasse angemeldet und regelmäßig geimpft werden müssen.
Warum wollen Sie Hühner halten? Die Antwort auf diese Frage bestimmt die Wahl der Hühnerrasse.
Ein Hauptgrund für die Haltung von Hühnern sind natürlich ihre Eier. Wenn Ihre Legehennen Biofutter erhalten, können Sie sicher sein, dass die gelegten Eier gesund und ultrafrisch sind.
Sie können Geflügel außerdem für sein schmackhaftes Fleisch halten. In diesem Fall benötigen Sie Fleischhühner.
Sie können sich jedoch auch besonders schöne Zierhühner zulegen und so Ihren Garten aufwerten. Diese sind pflegeleicht und benötigen weniger Platz als beispielsweise ein Pfau. Manche Hühnerrassen haben ein besonders dekoratives Gefieder und sind wahre Augenweiden.
Hühnerhaltung ist kinderleicht. Sobald Sie Ihren Hühnerstall gebaut oder fertig gekauft haben, müssen Sie lediglich jeden Tag daran denken, Ihre Hühner zu füttern. Dies nimmt nur ein paar Minuten in Anspruch.
Für einen hygienischen Hühnerstall muss dieser regelmäßig gesäubert werden. Zudem ist es notwendig, eine geeignete Stelle für einen Misthaufen zu finden. Dieser sollte sich klarerweise nicht in direkter Nähe Ihres Wohnbereichs oder dem Ihres Nachbarn befinden.
Hühner finden Sie problemlos auf dem Tiermarkt, beim Züchter oder beim Händler. Wenn Sie Anfänger in Sachen Hühner sind, können Sie sich auf Geflügelschauen, -messen und -börsen einen guten Überblick über die verschiedenen Rassen und ihre Eigenschaften verschaffen und dann Ihre Wahl treffen.
Klassische Landhühner sind die bekanntesten Legehennen. Sie stammen von lokalen Rassen ab, die aufgrund ihrer Robustheit und Eierproduktion ausgewählt wurden. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Farbgebung:
Rot;
Schwarz;
Weiß;
Perlgrau;
mit Zeichnungsmuster.
Hühner legen ihre ersten Eier im Alter von 5 Monaten.
Zwerghühner besitzen die gleichen Eigenschaften wie große Rassen. Allerdings sind ihre Eier kleiner und sie benötigen dank ihrer geringen Größe weniger Platz.
Sind Sie ein Hühnerneuling und hätten gerne frische Eier aus eigener Produktion? Dann eignen sich Araucana-Hühner, da sie eine gute Legeleistung haben und recht anspruchslos sind. Sobald Sie erste Erfahrungen in Hühnerhaltung gesammelt haben, können Sie auch originellere Hühnerrassen halten, falls Sie dies wünschen.
Geflügelbörsen eignen sich bestens, wenn Sie ein Zierhuhn bei sich aufnehmen möchten, da Sie hier die größte Auswahl haben.
Bantam- und Seidenhühner haben beispielsweise den Ruf, sehr zahm und gutmütig zu sein. Sie sind dafür bekannt, im Boden zu scharren und eignen sich gut für Gärten mit wenig Platz. Es gibt sie zudem in verschiedenen Gefiederfarben!
Auch Zierhühner legen Eier! Wenn Sie sich für ein Zierhuhn entscheiden, das auch für eine hohe Legeleistung bekannt ist, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Zu den legefreudigsten Zierrassen zählen Seidenhuhn und Paduaner.
Alter der Hühner und Küken beim Kauf
Am besten ist es, wenn Sie junge Hühner kaufen, die mindestens 6 Wochen alt sind. Küken sind im Gegensatz dazu sehr empfindlich und benötigen viel Pflege und Aufmerksamkeit. Bei Junghennen können Sie zudem sicher sein, dass Sie auch wirklich Weibchen kaufen, und sich nicht aus Versehen männliche Küken zulegen. Bei Küken ist die Geschlechtsbestimmung nämlich recht schwierig.
Möchten Sie eine gute Tat vollbringen, können Sie sich auch informieren, ob es in Ihrer Gegend Vereine gibt, die "ausgediente" Legehennen aus Massentierhaltungen an Privatpersonen vermitteln, damit diese dort ihren Ruhestand genießen können. Auch wenn ihre Legeleistung etwas abgenommen hat, schenken diese Hühner Ihnen in der Regel noch monatelang schmackhafte Eier.
Sie können zu jeder Zeit des Jahres Hühner kaufen. Am besten eignet sich hierfür allerdings der Frühling. Sie haben die Wahl zwischen 6 Wochen alten Junghennen oder 4 Monate alten Hühnern, die schon nach einigen Wochen mit dem Eierlegen beginnen.
Sie können Ihre Hennen auch über das Internet kaufen. Bei großer Hitze oder Kälte sollten Sie jedoch auf eine Lieferung verzichten. Sonst könnten die Tiere auf dem Weg zu Ihnen unter den Temperaturen leiden.
Möchten Sie hauptsächlich frische Eier, reichen zwei Hühner für den Anfang aus. So erhalten Sie etwa 500 Eier pro Jahr und benötigen ein Freilaufgehege von 20 m².
An dieser Stelle sollte der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden, dass Sie keinen Hahn benötigen, damit Ihre Hühner Eier legen. Ein Hahn ist allerdings unabdinglich, wenn Sie Küken möchten, da er die Eier des Huhns befruchtet.
Die Wahl des Hühnerstalls hängt von verschiedenen Bedingungen ab:
Anzahl der Hühner;
Art des Hühnerstalls, feststehend oder mobil, bzw. mit Zaun bei größeren Gehegen;
Maße des Hühnerstalls, zum Teil abhängig von der Hühnerzahl;
Ausstattung wie eine Kotschublade oder ein abnehmbares Dach, eine automatische Klappe oder eine Rampe.
Neben dem Hühnerstall benötigen Sie auch folgendes Zubehör:
Hühnerhaus;
Hühnerstange;
Tränke und Futtertrog.
Statt einen fertigen Hühnerstall auszuwählen, können Hobby-Handwerker natürlich auch selbst Hand anlegen und einen Stall aus Brettern oder Palettenholz bauen.
Der Hühnerstall muss Ihren Hühnern Schutz vor Feinden bieten, damit sie sich dort sicher fühlen. Doch zuerst müssen Sie Ihren Hühnern beibringen, zurück in den Stall zu gehen.
Manche Züchter nutzen folgenden Trick: Um die Hühner an ihren Stall zu gewöhnen und sie zu ermutigen, jeden Abend von selbst dorthin zurückzukehren, sperren sie diese für einige Tage im Hühnerstall ein. So lernen die Hühner, dass ihr Stall Sicherheit bedeutet, und kommen jeden Abend freiwillig zurück.
Ihre Hühner wurden wahrscheinlich mit Pellets gefüttert, bevor Sie sie bei sich aufgenommen haben. Ersetzen Sie diesen Futtertyp allmählich, indem Sie zerkleinertes Getreide untermischen. Steigern Sie die Getreidemenge schrittweise, bis das Getreide das Hauptfuttermittel darstellt.
Futter für Legehennen ist ganz klar gekennzeichnet. Für eine ausreichende Proteinzufuhr können Sie Mehlwürmer und andere getrocknete Würmer hinzufügen. Zerdrückte Austernschalen sind reich an Kalzium und nützlich, wenn sich Ihre Hennen rupfen.
Hühner vertilgen außerdem mit Freude Ihre Essensreste. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn manche Lebensmittel sind für Hühner unverträglich. Es ist gar nicht so einfach, Hühner gesund und ausgewogen zu ernähren!
Der Zaun für den Freilauf Ihrer Hühner muss vor der Ankunft Ihrer neuen Gartenbewohner fertig sein. Mittelgroße bis große Hühner sind recht schwer und dadurch in der Regel flugfaul. Hier reicht eine Zaunhöhe von 1,5 Meter aus. Kleine Hühnerrassen sind im Gegensatz dazu leichtfüßig. In diesem Fall ist eine Zaunhöhe von 2 Metern empfehlenswert.
Wenn Sie auf dem Land leben, sollten Sie Ihren Zaun zur Sicherheit etwa 20 cm tief eingraben. Füchse haben Hühner nämlich zum Fressen gern und sind schnell unter Zäunen durchgeschlüpft!
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Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.