Ratgeber verfasst von:
Jesper, Elektrotechniker, Bonn
Bei Sanitärinstallationen kommt man immer an einen Punkt, an dem eine Rohrverbindung, ein T-Stück, ein Fitting oder eine Verschraubung abgedichtet werden muss. Häufig fällt die Wahl auf Teflonband, weil es als einfach zu handhaben gilt.
Doch das Abdichten mit Teflonband ist gar nicht so einfach zu bewerkstelligen. Bei schlechter Handhabung ist die Wahrscheinlichkeit einer Leckage oder eines Durchsickerns aus der Verschraubung während der Inbetriebnahme viel größer als bei anderen Methoden, wie zum Beispiel mit Hanffasern.
Auf der Verpackung steht meist PTFE-Band, was die Abkürzung für Polytetrafluorethylen ist. Teflonband ist weiß. Für Gas- und Dampfinstallationen ist es allerdings gelb. Das Band klebt nicht und wird um die Gewinde von Sanitäranschlüssen gewickelt, um diese abzudichten.
Teflon gibt es in verschiedenen Stärken und es ist im Allgemeinen in Stärken von 0,076 mm, 0,08 mm und 0,2 mm erhältlich. Letzteres wird als Teflonband für große Durchmesser bezeichnet, da dank seiner Dicke weniger Lagen Teflonband pro Abdichtung notwendig sind.
Teflon kann bei allen Verschraubungen mit festem Gewinde verwendet werden.
Dies gilt nicht für Doppelkonus-Verschraubungen und Anschlüsse mit Überwurfmuttern. Denn die angezogene Mutter presst die Teile mit einem anliegenden Dichtungsring zusammen, und so entsteht eine dichte Verbindung. Das Auftragen von Teflonband auf das Gewinde ist dann kontraproduktiv.
Bei festen Gewinden ist es hingegen besser, Teflonband zu verwenden, jedoch nur in ganz besonderen Fällen. Dies liegt daran, dass Anschlüsse mit Teflondichtungen nur leicht angezogen werden dürfen. Ein zu festes Anziehen durchschneidet das Teflon, was zu einem Leck in der Verschraubung führen kann. Für alle Verschraubungen, die fester angezogen werden, ist es besser, eine Abdichtung mit Hanf zu verwenden.
Zunächst einmal gibt es verschiedene Verschraubungen mit Kunststoffgewinde. Teflon eignet sich besonders für folgende Materialien, die zunehmend in Sanitärinstallationen vorkommen, wie z. B.:
Spülmechanismus für das WC-Becken;
Filterkartuschen für die Wasseraufbereitung;
Bewässerungsanschlüsse;
Kunststoff-Verschraubungen aus HDPE (Polyethylen hoher Dichte)
Teflon ist für diese Ausrüstungen besonders geeignet, sowohl für das Herstellen einer Verbindung zwischen zwei Kunststoff-Verschraubungen als auch einer Verbindung zwischen einem Kunststoff- und einem Metallanschluss. Sowohl Teflondichtungen als auch Kunststoff-Verschraubungen dürfen nicht zu stark angezogen werden.
Teflon eignet sich auch sehr gut für die Montage zerbrechlicher Geräte, wie z. B. eines Manometers oder von demontierbaren Teilen, wie z. B. :
Druckschalter einer Pumpe;
Drucksensoren;
Fühler oder Sensoren anderer Art.
Im Falle eines Ausfalls dieser Geräte erleichtert die weiche Teflondichtung die Verschraubung zu lösen, wodurch eine zu große Krafteinwirkung auf die Rohrleitung vermieden wird.
Feststellen der Anschlussart und der Anziehrichtung
Das Teflonband auf das Gewinde wickeln
Mit Teflon versehene Verschraubung festziehen
Das Teflonband wird auf dem Außengewinde der Verschraubung angebracht. Prüfen Sie zuerst, ob das Außengewinde geriffelt ist. Wenn Sie mit dem Fingernagel darüber streichen, spüren Sie vielleicht kleine Unregelmäßigkeiten. Diese sogenannten Riefen sorgen dafür, dass eingefügtes Dichtungsband sich beim Anziehen der Verschraubung nicht mitdreht. Denn eine Dichtung, die sich bewegt, neigt zur Undichtigkeit.
Wenn Ihr Anschluss-Stück keine Riefen auf dem Gewinde hat, ist es besser sie anzubringen, obwohl dies für Teflon nicht zwingend erforderlich ist. Nehmen Sie eine Wasserpumpenzange oder ein Metallsägeblatt und bearbeiten Sie damit das Gewinde.
Schauen Sie sich nun genau die Gewinderichtung des Anschluss-Stücks an. Es ist wichtig, dass Sie das Teflon in der Richtung, in der Sie anziehen (im Uhrzeigersinn), wickeln.
So wird beim Anziehen der Verschraubung das Teflon komprimiert. Andernfalls, wenn es in der entgegengesetzten Richtung gewickelt ist, kann sich das Teflon beim Festziehen lockern.
Wickeln Sie das Teflonband um das Gewinde des Anschluss-Stücks. Achten Sie darauf, den ersten Gewindegang freizulassen, damit die zu verschraubenden Gewinde ineinandergreifen können. Wenn Sie das Teflon aufbringen, muss das Band gedehnt werden, so dass jede Lage die vorhergehende Lage lückenlos überlappt.
Bestimmen Sie nun die Anzahl der Windungen, die nötig sind: Genau dies ist die Unsicherheit mit dem Teflonband. Die Anzahl der Windungen ist unterschiedlich je nach Durchmesser der Anschluss-Stücke und variiert auch je nach Anschluss selbst. Von einem Hersteller zum anderen kann der Gewindegangabstand leicht variieren, so dass die Anzahl der Windungen von Fall zu Fall angepasst werden muss.
Für ein 0,2 mm dünnes Teflonband sind in der Regel 9 bis 10 Windungen ausreichend.
Teflon erfordert ein sanftes Anziehen, um zu verhindern, dass die Gewinde die Fasern des Teflonbands durchtrennen. In manchen Fällen kann das Anziehen von Hand erfolgen (z. B. bei einem Wasserhahn). Andernfalls verwenden Sie das für die jeweilige Situation geeignete Werkzeug, z. B. Wasserpumpenzange, Rollgabelschlüssel oder Maulschlüssel, und ziehen Sie die Verbindung ohne viel Kraftanwendung fest.
Bei einem Teflonband ist die Wahrscheinlichkeit von Durchsickern oder Leckagen aus der Verschraubung hoch. Um das Risiko zu verringern, können Sie ein etwas anderes, aber wesentlich wirkungsvolleres Dichtmittel verwenden, den Teflonfaden.
Es handelt sich um einen weißen, mit einem Fett imprägnierten Faden, der ähnlich wie Teflonband um das Außengewinde einer Verschraubung gewickelt wird. Achten Sie dabei darauf, dass der Faden quer über die Gewindegänge verläuft. Auf der Verpackung ist die Anzahl der Windungen angegeben, die für jeden Durchmesser aufzubringen sind.
Teflon-Dichtfaden ist sehr widerstandsfähig, im Gegensatz zu Teflonband, das von Hand zerrissen werden kann. Sobald Sie das Gewinde umwickelt und die Verschraubung festgezogen haben, ist die Wahrscheinlichkeit einer Leckage sehr gering. Deshalb wird es eher für alltägliche Situationen und Teflonband für die oben beschriebenen spezifischen Situationen empfohlen.
Kann ich meine Verschraubung etwas nachstellen, wenn ich sie zu stark angezogen habe? Nein, Teflonband ist kein Teflon-Dichtfaden. Es wird empfohlen, eine Verschraubung mit Teflon-Dichtband nicht anzurühren, solange sie dicht ist.
Ich habe zusätzlich zu den Flachdichtungen Teflon auf die Gewindegänge aufgetragen, ist das besser? Nein, dies ist kontraproduktiv, weil durch das Anziehen der Überwurfmutter die flachen Dichtkanten beider Anschluss-Stücke gegen die Dichtung gedrückt werden. Das Auftragen von Teflon auf das Gewinde verhindert, dass die Überwurfmutter richtig angezogen werden kann.
Kann ich Teflon auf das Siphongewinde wickeln? Siphons haben ihre eigenen Dichtungen, es ist nicht nötig, sie mit einer zusätzlichen Dichtung zu versehen. Wenn er jedoch alt ist und die Verbindung undicht ist, dann kann man es versuchen, aber es wird eine behelfsmäßige Reparatur sein.
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Wasserpumpenzange oder je nach Situation Rollgabelschlüssel
Ratgeber verfasst von:
Jesper, Elektrotechniker, Bonn
Ich bin gelernter Elektrotechniker und habe früher in der Industriebranche unzählige Elektroanlagen installiert, verkabelt und repariert. Anschließend war ich in meinem Arbeitsbereich als Teamleiter tätig, bevor ich mich vor einigen Jahren als Elektromeister selbstständig gemacht habe. Auch nach der Arbeit auf Hunderten von Baustellen stehen für mich noch immer gute Arbeit und die Zufriedenheit meiner Kunden stets an erster Stelle. Ich arbeite seit 6 Jahren an der Restauration und dem Ausbau eines alten Bauernhofes. Dabei sind mir meine Erfahrung und mein Know-how stets treue Gehilfen. Von Erdarbeiten und Innenausbau über die Bedachung bis hin zu Klempner- und Elektroarbeiten ist alles dabei! Dabei haben wir – meine Tochter, meine Frau und ich – fast alles selbst gemacht. Ihre Fragen beantworten, Sie bei einem Projekt anleiten oder Ihnen das richtige Werkzeug empfehlen? Nichts leichter als das!