Ratgeber verfasst von:
Jesper, Elektrotechniker, Bonn
Sehen wir uns an, wie eine herkömmliche Heizung funktioniert. In einem Wohnraum, z. B. dem Wohnzimmer, wird ein Raumthermostat angebracht. Dieses leitet die Zündung des Heizkessels ein, wenn die Raumtemperatur unter der am Thermostat eingestellten Solltemperatur liegt.
Der Heizkessel heizt das Wasser auf und die Umwälzpumpe verteilt das Wasser in die Warmwasserheizkörpern des Hauses, bis die Raumtemperatur (in unserem Beispiel im Wohnzimmer) den am Thermostat eingestellten Sollwert überschreitet.
Nun ist es aber durchaus möglich, dass einige Räume von anderen Wärmequellen profitieren, die von der Heizung unabhängig sind. So können beispielsweise warme Sonnenstrahlen durch ein nach Osten gerichtetes Fenster im Schlafzimmer scheinen, während das Wohnzimmer nach Westen gerichtet ist.
Im Vergleich mit dem Wohnzimmer wird der Heizbedarf des sonnigen Schlafzimmers geringer ausfallen. Das Ventil mit Thermostatkopf ermöglicht Ihnen individuelle Feineinstellungen. Das Thermostatventil ist mit einer Membran ausgestattet. Sie dehnt sich aus, sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist und verkleinert die Ventilöffnung. Dadurch gelangt weniger Heizmedium zu den Heizkörpern in den Räumen mit natürlicher Wärmequelle, während die anderen Heizkörper weiterhin normal versorgt werden.
Am Abend scheint die Sonne in die nach Westen gerichteten Fenster und die Ventile der entsprechenden Heizkörper zeigen, was sie können: Alle Thermostate verteilen den Heizbedarf so gut wie möglich in allen Räumen. So senken sie den Energieverbrauch des Hauses.
Das Thermostatventil besteht aus 3 Teilen:
Verschraubung mit Überwurfmutter
Ventil
Thermostatkopf
Ausschalten und Entleeren der Heizung
Montage der Überwurfmutter am Heizkörper
Montage des Heizkörperventils
Montage und Inbetriebnahme des Thermostatkopfes
Bevor Sie mit der Installation beginnen, müssen Sie unbedingt:
die Heizung ausschalten;
die Heizung entleeren.
Wenn Sie Ventile an einer nicht entleerten Heizung entfernen ist ein Wasserschaden garantiert... und das mit schwarzem Wasser, da das Heizungswasser mit der Zeit verschmutzt.
Sie wird direkt an einen der vier Anschlüsse des Warmwasserheizkörpers geschraubt. Die Überwurfmutter ist etwas speziell: Sie hat keinen flachen Teil an der Außenseite, den man mit einem Werkzeug greifen könnte. Daher benötigen Sie einen Heizkörperschlüssel.
Mit diesem Schlüssel wird die Montage von innen vorgenommen. Die Verschraubung besitzt entweder zwei Stifte oder eine Sechseckform und der Schlüssel greift perfekt. Wenn die Überwurfmutter über einen schwarzen Gummiring verfügt, handelt es sich dabei um die Dichtung. Ziehen Sie die Verschraubung am Heizkörper einfach an, bis die Dichtung komprimiert ist. Wenn keine Gummidichtung vorhanden ist, muss mit Hanf abgedichtet werden.
Es sind sowohl gerade Ventile als auch Eckventile mit 90-Grad-Winkel erhältlich. Wählen Sie je nach Position der Heizungsrohre Ihres Heizkörpers die am besten geeignete Ventilart. Das Ventil verfügt auf einer Seite über ein Außengewinde und auf der anderen Seite über ein Innengewinde. Das Außengewinde verschrauben Sie mit der am Heizkörper montierten Überwurfmutter, das Innengewinde mit der Heizungszuleitung.
Daher muss am Ende dieser Zuleitung ein Außengewinde angebracht sein. Verwenden Sie bei diesem Außengewinde eine Hanfdichtung und verschrauben Sie das Heizkörperventil. Achten Sie beim Anziehen auf die richtige Position des Ventilkopfes. Ein horizontales oder vertikales Ventil ist optisch ansprechender als ein schräg sitzendes Ventil.
Anschließend ziehen Sie die Überwurfmutter am Außengewinde des Ventils fest. An dieser Stelle wird keine Dichtung benötigt, da es sich um eine Klemmringverschraubung handelt: Durch das feste Aufeinanderpressen der beiden Metallteile wird die Installation wasserdicht. Benutzen Sie zum Anziehen des Ventils eine Wasserpumpenzange und zum Anziehen der Überwurfmutter einen Rollgabelschlüssel.
Für die Montage des Thermostatkopfes am Ventil schrauben Sie den Regler am Thermostatkopf so weit wie möglich auf (Sollwerteinstellung auf Minimum) und setzen Sie ihn dann auf das Ventil. Der Metallring wird von Hand verschraubt, um die beiden Teile zu verbinden. Ziehen Sie ihn fest und Ihr Thermostatventil ist am Heizkörper montiert.
Nun brauchen Sie nur noch:
die Wasserversorgung des Heizkörpers aufzudrehen;
den Heizkörper entlüften;
die Dichtheit der Verschraubungen zu überprüfen (Fahren Sie dazu mit Ihrem Finger durch etwas Staub und anschließend über jede Verschraubung).
Bei einer Heizung mit einer herkömmlichen Umwälzpumpe ist es wichtig, ein Ventil ohne Thermostatkopf zu behalten und es nie ganz zu schließen.
Warum? Stellen Sie sich vor, alle Thermostatventile an den Heizkörpern würden sich gleichzeitig schließen, obwohl der Sollwert des Thermostats nicht erreicht ist.
Der Heizkessel läuft, die Umwälzpumpe verteilt das Wasser, aber alle nachgeschalteten Ventile sind geschlossen. Auweh ... das ist gar nicht gut für Ihre Anlage! Aus diesem Grund muss ein herkömmliches Ventil ohne Thermostatkopf behalten werden, das nie ganz geschlossen werden darf. Das gewährleistet in jedem Fall eine minimale Durchflussmenge. Moderne Ventile verfügen über einen kleinen Flansch, der ein vollständiges Schließen verhindert. Er befindet sich hinter der Schutzabdeckung des manuell bedienbaren Drehgriffes.
Wie oben erläutert, gilt diese Vorsichtsmaßnahme für Anlagen mit einer herkömmlichen Umwälzpumpe. Bei einer modernen Anlage mit einer drehzahlgeregelten Umwälzpumpe wird die Durchflussmenge automatisch angepasst. Damit dieses Problem erst gar nicht auftritt, kann auch ein Differenzdruck-Überstromventil eingebaut werden. Dieses Bauteil eignet sich jedoch eher für Heizungen in großen Gebäuden.
Für die Installation eines Thermostatventils an einem Warmwasserheizkörper brauchen Sie bestimmte Kenntnisse auf dem Gebiet der Klempnerei: Wie wird mit Hanf abgedichtet? Wie werden die Teile miteinander verschraubt? Wie wird eine Klemmringverbindung montiert?
10 bis 30 Minuten
1 Person
Thermostatventil
Heizkörperschlüssel
Schraubendreher-Satz
Arbeitskleidung
Die hier aufgeführte Liste ist nicht vollständig. Die persönliche Schutzausrüstung muss an die jeweilige Arbeitssituation angepasst werden.
Ratgeber verfasst von:
Jesper, Elektrotechniker, Bonn
Ich bin gelernter Elektrotechniker und habe früher in der Industriebranche unzählige Elektroanlagen installiert, verkabelt und repariert. Anschließend war ich in meinem Arbeitsbereich als Teamleiter tätig, bevor ich mich vor einigen Jahren als Elektromeister selbstständig gemacht habe. Auch nach der Arbeit auf Hunderten von Baustellen stehen für mich noch immer gute Arbeit und die Zufriedenheit meiner Kunden stets an erster Stelle. Ich arbeite seit 6 Jahren an der Restauration und dem Ausbau eines alten Bauernhofes. Dabei sind mir meine Erfahrung und mein Know-how stets treue Gehilfen. Von Erdarbeiten und Innenausbau über die Bedachung bis hin zu Klempner- und Elektroarbeiten ist alles dabei! Dabei haben wir – meine Tochter, meine Frau und ich – fast alles selbst gemacht. Ihre Fragen beantworten, Sie bei einem Projekt anleiten oder Ihnen das richtige Werkzeug empfehlen? Nichts leichter als das!