So finden Sie den richtigen Badlüfter

In selten genutzten Räumen reicht das Lüften durch eine offene Tür oder ein gekipptes Fenster aus. Für Räume, in denen sich ständig Menschen aufhalten oder eine besonders hohe Luftfeuchte haben ist dies nicht aus.

Vor allem im Bad bildet sich schnell Kondensation, die nicht durch das Öffnen der Tür oder eines Fensters abgeleitet werden kann. Hier braucht es ein effizienteres System. Unabhängig von der Jahreszeit sollte das Be- und Entlüftungssystem an die jeweiligen Räume angepasst werden. So vermeiden Sie unangenehme Gerüche und die Bildung von Bakterien, die im schlimmsten Fall zu Allergien führen können.

Je nach Baujahr Ihres Heims stehen Ihnen hierfür zahlreiche Lösungen zur Auswahl. Wir erklären Ihnen, wie Sie das richtige Gerät finden, um verbrauchte Luft aufzubereiten.

Ein Badlüfter ist einem Ventilator gleich, der die verbrauchte Luft über einen luftdichten Kanal aus feuchten Räumen saugt.

Rechenformel für die Auswahl des richtigen Lüfters

Nachdem Sie das Raumvolumen in Kubikmetern (L x T x H) berechnet haben, multiplizieren Sie das erhaltene Ergebnis mit der Luftwechselrate (LWR/h), um den nötigen Durchsatz der Anlage zu erhalten. Dies entspricht somit dem Raumvolumen in m3 x LWR/h.

Welche LWR (Luftwechselrate) ist für mein Badezimmer nötig?

Je nach Raumart gilt eine unterschiedliche Luftwechselrate.

• Die Zuluftöffnung  saugt frische Außenluft an. Für den effizienteren Betrieb sollte diese gegenüber des Lüfters installiert werden. Die Zuluftöffnung ist somit ein grundlegendes Element der Anlage. Sie haben die Wahl zwischen Zuluftöffnungen mit Lamellen oder Labyrinthen, um kalte Luftströme zu vermeiden. Zuluftöffnungen sind so konzipiert, dass sie das Eindringen von Regenwasser selbst bei starkem Wind vermeiden. Bei der Installation eines solchen Systems muss die Wand durchbohrt und ein Schacht verlegt werden.

• Der Lüftungsschacht besteht aus PEHD (Polyethylen hoher Dichte), Aluminium oder einem flexiblen bzw. halbstarren Rohr, mit oder ohne Wärmedämmung.

• Die Steuerung des Lüfters: Zusätzlich zur KWL – die die Luft des Hauses permanent erneuert – kann ein Lüfter installiert werden. Er kann sich manuell, auf Anfrage (Zugschnur, Timer oder Zeitschaltuhr), je nach Feuchtigkeitsgehalt (Hygrostat am Gerät); oder bei Anwesenheit einer Person im Raum eingeschalten.

• Der Wandlüfter

• Der Fensterlüfter

• Der Zentrifugallüfter

• Der Absauglüfter

• KWL mit Feuchtigkeitssensor

Vor allem der erzeugte Lärmpegel dieser Geräte sollte beim Kauf berücksichtigt werden. Leider sind auch weniger hochwertige Produkte auf dem Markt erhältlich und es ist nicht immer einfach, diese zu erkennen. Denken Sie daran, Ihre Ohren vor unnötigem Lärm zu schützen. Sie können sich beispielsweise für ein besonders leises Modell entscheiden, damit Sie beim Duschen Musik hören können.

Wandlüfter

Diese Modelle werden – wie es der Name bereits sagt – an der Wand installiert und setzen somit ebenfalls den Einbau eines Schachts voraus, in dem ein PVC- oder PEHD-Rohr verläuft. An der Außenseite ist dieser Schacht mit Lamellen abgedeckt, die sich öffnen, wenn die Luft ausgeblasen wird.

Bei der Installation muss die Hauswand mit einem Bohrhammer und Diamantbohrkrone oder einem Schlagbohrer und geeigneten Bohrern durchbrochen werden.

Der Fensterlüfter

Der Fensterlüfter ist in zwei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich: mechanisch oder mit Motor. Bei diesen Modellen muss das Glas unumgänglich geschnitten werden. Sollte Sie diese Arbeit nicht abschrecken, können Sie einen Kompass-Glasschneider wie ein echter Glaser verwenden, um eine kreisförmige Öffnung in die Fensterscheibe zu schneiden.

• Der zylinderförmige mechanische Lüfter schaltet sich ein, sobald an der Schnur gezogen wird, die die Lamellen öffnet. Der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenbereich sorgt für einen natürlichen Luftstrom, der das System in Bewegung setzt. Dieses einfache Gerät eignet sich für den Dauerbetrieb. Der Durchsatz ist jedoch relativ gering.

• Auch der motorbetriebene Fensterlüfter muss präzise in die Fensterscheibe eingelassen werden. Hierbei ist ein Stromanschluss notwendig. Diese Modelle müssen den geltenden Normen für Badezimmer entsprechen, wie bei der Schutzart IP 54 nach DIN EN 60529 (VDE 0470): Geschützt gegen Spritzwasser.

Der Zentrifugallüfter

Der Zentrifugallüfter wird an der Wand oder Decke installiert und mit einem Lüftungsschacht verbunden, der die Innenluft nach außen ableitet, wenn keine direkte Lüftung möglich sein sollte.

Dieses Gerät ist meist besonders leise und ermöglicht die Einstellung des Luftdurchsatzes, um eine fehlende KWL im betroffenen Raum zu ersetzen. Dieser Lüfter kann rund um die Uhr betrieben werden, da ein Wärmeschutzsystem die optimale Stellung der motorbetriebenen Lamellen gewährleistet.

Der Absauglüfter

Ein Wandlüftungsgitter ist mit dem Außenbereich über einen isolierten Schacht verbunden. Am Ende dieses Schachts wird ein motorbetriebener Lüfter installiert, der die verbrauchte Luft aus dem Raum leitet.

Eine solche Anlage mit Motorgebläse ist besonders effizient und leise. Verwenden Sie Luftschächte mit Schalldämmung, um den Lärm so gering wie möglich zu halten. Diese können auf dem Dachboden aufgehängt werden.

Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Feuchtigkeitssensor

Beim Neubau von Ein- oder Mehrfamilienhäusern ist die Installation einer KWL heute in Räumen Pflicht, in denen die Luft stetig erneuert werden muss, ohne Energie zu verlieren.

Sie können sich hierbei für ein System mit einfacher Luftstromregelung entscheiden, dass den Ansprüchen der Norm EnEV 2014 gerecht wird.

Eine KWL ohne Wärmerückgewinnung verfügt über Sensoren, die den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft messen. Ab einem gewissen Wert schaltet sich die Lüftungsanlage automatisch ein. Dieses System verbraucht weniger Strom als die herkömmlichen Systeme.

Sie müssen vor allem sicherstellen, dass Ihre Investition den technischen Ansprüchen sowie den Vorschriften gerecht wird. Spielen Sie nicht an einer bereits vorhandenen Anlage herum, um Unfälle zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass Ihr Material über eine DIN-Markierung verfügt.

Achten Sie darauf einen Lüfter zu wählen der den Eigenschaften Ihres Raumes entspricht, den Installationsplan einzuhalten und die Anlage richtig anzuschließen. Nur so ist der optimale Betrieb und Komfort im Badezimmer zu gewährleisten.