Ratgeber verfasst von:
Anne, Malerin aus Dortmund
Kleber ist nicht gleich Kleber! Bevor Sie loslegen, müssen Sie ermitteln, welcher Kleber sich für das jeweilige Material, den Untergrund und die Art der Arbeiten (Füllen, Spachteln) eignet. Achten Sie ebenfalls auf die Trocknungszeit, Festigkeit (abhängig von Temperatur, Feuchtigkeit, Wärme, Belastung) und Beschaffenheit des Untergrundes (sauber und staubfrei). Vergessen Sie nicht, diesen zuvor mit Schleifpapier anzurauen.
Die zahlreichen Arten an Klebstoffen, die heute im Handel erhältlich sind, können in zwei Kategorien aufgeteilt werden:
Kontaktkleber für poröse Untergründe;
Reaktionskleber für nicht-poröse Flächen.
Kontaktkleber setzt während der Trocknung Wasser oder Lösungsmittel in die Luft oder den Untergrund frei, bis nur noch Klebstoff zurückbleibt. Die letztendliche Haftung entsteht erst nach der Verdampfung dieser Stoffe. Diese Klebstoffe eignen sich nur für poröse Untergründe.
Wie der Name bereits erraten lässt, enthalten diese Klebstoffe Lösungsmittel, das nach einigen Sekunden verdampft. Sie werden (meist beidseitig) dünn mit einer Zahnkelle aufgetragen. Sie werden meist für die Verbindung von porösen Elementen (Papier, Leder, Kork, Schaumstoff, Spanplatten) verwendet. Drücken Sie die zu verklebenden Flächen einige Sekunden fest zusammen, um diese dauerhaft und sofort zu verbinden (die verklebten Teile lassen sich anschließend nicht mehr verschieben).
Dieser aus unterschiedlichen Polymeren (Stärke, Casein oder Zellstoff) bestehende Flüssigkleber ist gebrauchsfertig und kommt vor allem bei Textil, Vinyl, Verpackungen, Papier, Glasfaser oder Tapeten zum Einsatz.
Diese Kleber eignen sich vor allem für das Kleben von Gummi, aber auch von Kupfer, Textil, Neopren und weiteren synthetischen Materialien. Sie sorgen für die dichte und flexible Verbindung der Elemente, wobei Fugen und Risse abgedichtet werden.
Schmelzklebestoffe sind lösemittelfrei. Sie sind im Rohzustand fest und verflüssigen sich, wenn sie erwärmt werden. Sie können ganz einfach mit einer Heißklebepistole auf dem jeweiligen Untergrund aufgetragen werden und sorgen nach dem Auskühlen für optimale Haftung. Sie sind vor allem bei Hobbybastlern beliebt, um Papier, Karton, Leder, Holz usw. zu kleben.
In diesen umweltfreundlichen Klebestoffen wurden die Lösungsmittel durch Wasser ersetzt! Durch Polymere und die Verdampfung des im Kleber enthaltenen Wassers werden poröse Elemente miteinander verbunden. Hierbei wird der Kleber in mehreren kleinen dicken Häufchen mit einem Spachtel aufgetragen (meist in den Ecken und in der Mitte des Untergrunds). Dieser Kleber ist ideal zum Verkleben von Gipskartonplatten oder von Holz.
Diese in der Automobilindustrie verwendeten Kleber sind lösemittelfrei. Sie werden auf Metall eingesetzt und benötigen Temperaturen von 140 bis 200 °C, um eine Haftung aufzubauen. Sie bestehen aus PVC-Partikeln (enthalten in Weichmachern und Haftmitteln).
Diese auch Reaktionsklebstoffe genannten Kleber enthalten mehrere Stoffe, die bei der richtigen Mischung für eine chemische Reaktion sorgen. Einige werden heiß verwendet, andere sind als gebrauchsfertige Mischung erhältlich, wobei die enthaltene Feuchtigkeit die chemische Reaktion beim Kontakt mit der Luft auslöst und die Elemente verbindet.
Epoxidkleber eignen sich für alle Metallarten und bestehen aus einer oder zwei Komponenten. Sie werden dünn aufgetragen und weisen eine besonders starke Haftung auf. Das leichte Andrücken der beiden Flächen genügt, um für eine sofortige Haftung zu sorgen. Diese besonders starken Kleber widerstehen auch extremen Außentemperaturen (von -30 °C bis +100 °C).
Diese spezielle 2-Komponenten-Knetmasse (oder Spachtelmasse) eignet sich für die Ausbesserung oder Reparatur und kann einfach und schnell verwendet werden. Nach dem Verkneten der Masse kann diese auf die auszubessernde Stelle aufgetragen werden. Genau wie Epoxidkleber haftet sie sofort und widersteht Temperaturen von -30 °C bis +120 °C, was sie ideal für den Einsatz im Freien oder im Automobilbereich (Reparaturen am Auspuff) macht.
Diese Einkomponenten-Kleber sind ideal für poröse Materialien (Holz, Spanplatten, Schaumstoff, Bodenbeläge) und haften sofort. 2-Komponenten-Kleber müssen erst angemischt werden (Mischungsverhältnis siehe Verpackung) und können anschließend direkt aufgetragen werden. Der Kleber härtet eher schnell aus und sorgt für besonders starken Halt auf Stein, Metall oder Beton.
Diese Klebstoffe eignen sich besonders für das präzise Kleben kleiner Flächen (Uhrmacherei, Bastelarbeiten, Feinmechanik). Die einkomponentigen Flüssigkleber bieten den Vorteil, sich für alle Untergründe (Aluminium, Metall, Gummi, Elastomer, Porzellan, Keramik usw.) zu eignen. Ein Tropfen auf eine der Flächen genügt, um alles zu verkleben. Praktisch: Rückstände können mit Aceton entfernt werden! Sie sind besser unter dem Namen Sekundenkleber bekannt und sorgen für sofortigen und dauerhaften Halt.
Mit modernen Spezialklebern lassen sich alle Feststoffe zusammenkleben!
Polymerkleber eignen sich besonders für Bodenleisten, Parkettboden, Styropor oder Fugen. Sie sind besonders resistent sowie witterungs- und alterungsbeständig. Ein weiterer wichtiger Vorteil: Sie können gestrichen werden.
Wie der Name dieser Klebstoffe schon sagt, kann hiermit nur PVC (hart und flexibel) verklebt werden.
Diese Kleber sichern Muttern und Bolzen, damit sich diese nicht mit der Zeit durch die vom Motor erzeugten Vibrationen lösen. Sie werden hauptsächlich im Mechanikbereich verwendet. Sie zeichnen sich durch Ihre blaue Farbe aus.
Fliesenkleber sind als gebrauchsfertige Mischung oder in anzumischender Pulverform erhältlich und eignen sich ausschließlich für Fliesen.
Bei diesen Klebstoffen handelt es sich um flüssige Kunstharze (z. B. Holzkleber), die in Risse oder Spalten des Untergrundes eindringen, um für die kräftige Verbindung zu sorgen.
Tuben enthalten meist 3 bis 65 g Kleber. Die enthaltene Menge wird meist in ml ausgedrückt (Cyanacrylat-Klebstoffe, flüssige Neoprenkleber usw.).
Flaschen enthalten meist bis zu 100 g Kleber. Hierbei handelt es sich oft um Holzkleber.
Eimer enthalten meist Gelkleber (Neoprenkleber) oder auch Flüssigkleber.
Heißklebestäbe können nur mit einer speziellen Heißklebepistole verwendet werden.
Kartuschen enthalten standardmäßig 310 ml Kleber (Polymerkleber usw.) und werden mit einer manuellen oder elektrischen Kartuschenpistole aufgetragen.
Sprühkleber wird eher selten verwendet. Er wird auf Papier und Karton oder auch auf Metall- und Kunststoffstrukturen verwendet, um diese zu versteifen.
Die Verwendung von Kleber ist mit gewissen Risiken verbunden! Denken Sie daran, die Sicherheits- und Anwendungshinweise der Verpackung zu lesen und zu berücksichtigen. Tragen Sie ebenfalls eine geeignete persönliche Schutzausrüstung (Sicherheitshandschuhe, Schutzbrille oder auch Atemschutzmaske) und lagern Sie Ihre Klebstoffe in einem geschlossenen Schrank auf, außer Reichweite von Kindern und entfernt von Wärmequellen.
Denn wie das Sprichwort lautet: „Vorsicht ist besser als Nachsicht“!
Ratgeber verfasst von:
Anne, Malerin aus Dortmund
Ich bin ausgebildete Malerin, mit einer Weiterbildung zur Bodenlegerin! Außerdem habe ich Leidenschaft für Heimwerken und Dekoration. Ich liebe Antiquitäten, das Restaurieren und Upcyclen von Möbeln! Nach der vollständigen Renovierung des Hauses meiner Schwester, das gleiche Spiel in diesem Sommer bei meiner Nichte: Estrich, Fliesen, Gipskarton, wir probierten uns in allen Handwerksbereichen aus! Und wenn ich heute meine Erfahrungen teilen kann, freue ich mich darüber.