Ratgeber verfasst von:
Didier, technischer Leiter, Frankfurt
Sie können Ihren Garten, Ihr Gewächshaus oder Ihre Blumenbeete entweder von oben gießen (Beregnung) oder über den Boden mit Wasser versorgen (Tropfbewässerung).
Eine unterirdische Bewässerung, auch Unterflurbewässerung genannt, kann je nach Aufbau Regen imitieren oder direkt die Wurzeln bewässern. Zur direkten Wurzelbewässerung eignen sich Tropfer und Tropfschlauch. Zur Beregnung werden Rasensprenger, Versenkregner und Düsen eingesetzt.
In beiden Fällen besteht das Bewässerungssystem aus mehreren miteinander verbundenen Rohren, die ein Netzwerk bilden. Eine Bewässerungsanlage ist für das Wachstum und die Entwicklung Ihrer Pflanzen das A und O. Sie funktioniert mit Leitungswasser, Wasser aus der Regentonne oder Brunnenwasser. Im letztgenannten Fall wird eine Gartenpumpe oder eine Tiefbrunnenpumpe benötigt.
Eine Bewässerungsanlage kann über ein Steuergerät, das Bewässerungssteuerung oder Bewässerungscomputer genannt wird, ganz selbstständig funktionieren. Manche Modelle sind mit einer Programmierung ausgestattet, die einem Tages- oder Wochenplan folgt, oder einen Sensor, der den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens misst. Ein solcher Feuchtigkeitssensor setzt die automatische Bewässerung aus, wenn es geregnet hat und der Boden mit Wasser gesättigt ist.
Die Größe der Rohre und der Sprühköpfe hängt mit dem Durchfluss und dem Druck der genutzten Wasserleitung zusammen. Ein Bewässerungssystem ist nachhaltig, sparsam, ökologisch und stellt zudem eine bequeme und einfache Methode dar, Ihren Garten mit Wasser zu versorgen.
Für eine unterirdische Bewässerung müssen Sie Rohre verlegen, die das Wasser bis zu den Regnern, Düsen oder Tropfern transportieren. Bei der Wahl der Rohre muss einiges beachtet werden: Sie müssen hochwertig sein und so verlegt werden, dass nicht zu viel Druck verloren geht. Damit sich der Druckverlust in Grenzen hält, müssen Länge und Durchmesser der Rohre zur Anlage passen. Achten Sie zudem darauf, nicht zu viele Richtungswechsel (Winkel) einzubauen.
Wie oben bereits erwähnt, kann ein Bewässerungssystem unterschiedliche Bewässerungsmethoden nutzen:
Tropfbewässerung(direkte Bewässerung des Bodens);
Bewässerung durch Regner und Düsen (Beregnung).
Jedes Bewässerungssystem benötigt ein passendes Rohr aus Polyethylen (PE) mit hoher oder niedriger Dichte.
Diese Wasserleitung hat häufig einen geringen Durchmesser, der zwischen 16 und 20 mm liegt. Sie eignet sich insbesondere für Tropfbewässerungssysteme, die nicht länger als 25 m sind und einem Druck bis zu 4 bar ausgesetzt sind. Gut zu wissen: Sie können mehrere Leitungen verlegen, die je 25m lang sind.
Diese Wasserleitung hat einen Durchmesser, der in der Regel zwischen 25 und 50 mm liegt. Sie eignet sich für ein Bewässerungssystem mit Regnern oder Düsen, das bis zu 100 m lang sein kann und einer Druckbelastung von 6 bar standhält.
Eine gute Bewässerungsanlage zeichnet sich durch ein ausgeglichenes Verhältnis von erwünschtem Druck, optimaler Durchflussmenge und Länge der Rohrsysteme aus. In der Regel haben unterirdische Bewässerungsleitungen einen Durchmesser von 25 bis 32 mm, was in den meisten Fällen ein zufriedenstellendes Ergebnis liefert.
Für die Anlage eines Bewässerungssystems und die Auswahl der passenden Sprüher müssen Sie unbedingt die Durchflussmenge Ihrer Wasserleitung ermitteln. Die Durchflussmenge können Sie einfach mit dem Eimertest herausfinden. Füllen Sie hierzu einen 10-Liter-Eimer mit Wasser (am besten aus der Leitung, die Sie für die Bewässerung benutzen wollen). Der Wasserhahn muss dabei voll geöffnet sein. Zählen Sie, wie lange es dauert, bis der Eimer ganz gefüllt ist. Teilen Sie das Ergebnis durch 36.
Durchfluss m3/Stunde = 36/Einfüllzeit (in Sekunden)
Beispiel: Füllt sich der 10-Liter-Eimer in 12 Sekunden, beträgt der Durchfluss 3 m3/h.
36/12 = 3 m3/h
Durchmesser (mm) | Empfohlene Länge pro Anlage in Metern | Maximaler Druck (bar) | Empfohlener Druck | Anlage | |
PE-Rohr | 16 mm | 25 m | 4 bar | < 1200 l/h | Tropfbewässerung |
20 mm | 25 m | 4 bar | zwischen 1200 und 1700 l/h | Tropfbewässerung | |
25 mm | 50 m | 6 bar | zwischen 1700 und 220 l/h | Regner/Sprüher | |
32 mm | 100 m | 6 bar | > 2200 l/h | Regner/Sprüher |
Eine unterirdische Gartenbewässerung besteht aus mehreren Bauteilen, die miteinander verbunden werden müssen:
Bewässerungssteuerung (je nach Anlage);
Absperrventil;
Anschlüsse;
Winkel;
Magnetventile (je nach Anlage);
Filter (je nach Anlage);
PE-Rohre;
Düsen oder Versenkregner.
Gut zu wissen: Bei gepumptem Wasser (Brunnenwasser usw.) sollten Sie einen Sandfilter benutzen. Der Filter schützt das Leitungsnetz und die Regner/Düsen, indem er Sand und Schmutz auffängt.
Die Verbindungsstücke der Unterflurbewässerung müssen zum Durchmesser der Rohre, dem Anschlusstyp (zum Schrauben oder Stecken) sowie vom Wasserdruck passen. Die Hauptwasserleitung ist in der Regel aus Metall, doch das gesamte unterirdische Bewässerungsnetzwerk besteht aus Polyethylen.
Art | Verwendungszweck | Form | Maße |
Winkelstück | Richtungsänderung | zum Schrauben, zum Stecken | 16 bis 32 mm; 20 x 27 bis 26 x 34 mm (1/2’’ bis 1’’) |
Doppelschlauchtülle | Verbindung von zwei Rohren mit gleichem Durchmesser | Zum Schrauben oder zum Stecken oder beides | 16 bis 32 mm; 20 x 27 bis 26 x 34 mm (1/2’’ bis 1’’) |
T-Stück | T-Stück vom Verbinden von zwei oder drei Rohren mit gleichem Durchmesser | Zum Schrauben oder zum Stecken oder beides | 16 bis 32 mm; 20 x 27 bis 26 x 34 mm (1/2’’ bis 1’’) |
Y-Stück (Umleitung) | Y-Stück zum Verbinden von zwei bis drei Rohren mit gleichem Durchmesser | Zum Schrauben oder zum Stecken oder beides | 16 bis 32 mm; 20 x 27 bis 26 x 34 mm (1/2’’ bis 1’’) |
Rolle in der Anlage | |
Bewässerungssteuerung | ermöglicht eine automatische Bewässerung; tägliche, wöchentliche Programmierung in festgelegten Zyklen; vielfältige Ausführungen: mechanisch bis elektrisch. |
Magnetventil | ermöglicht die Wasserversorgung oder -abschaltung durch automatischen Befehl der Bewässerungssteuerung. |
Ein Versenkregner ist ein unentbehrliches Bauteil in jedem unterirdischen Bewässerungsnetzwerk. Er beregnet durch den Wasserdruck einen bestimmten Bereich Ihres Gartens oder Rasens. Versenkregner und Düsen sind nicht das gleiche, auch wenn beide in etwa gleich funktionieren und versenkbar sind. Regner und Düsen liegen unterirdisch und sind mit der Bewässerungsleitung verbunden. Fließt Wasser durch das Netzwerk, hebt dessen Druck den versenkten Teil der Sprühvorrichtung an.
Ein Versenkregner ist eine Sprühvorrichtung mit kurzer Reichweite (3 bis 5 Meter), die einen linienförmigen, festgelegten Bereich mit einem feinen Sprühregen wässert.
Eine Düse ist eine Sprühvorrichtung, die eine hohe Reichweite hat (5 bis 12 Meter) und das Wasser kreisförmig und/oder kreisbogenförmig in einem bestimmten Bereich verteilt. Sie kann auch mit einer Rotationsfunktion ausgestattet sein.
Regner oder Düsen werden mithilfe von T-Stücken (Mutterteil) mit der Leitung verbunden. Der Durchmesser des Anschlussstücks muss zum Durchmesser des Rohrs passen.
Typ der Sprühvorrichtung | Marke der Sprühvorrichtung | Bewässerungsfläche in Quadratmeter | Wurfweite des Sprühstrahls in Metern | Betriebsdruck in Bar | Durchfluss in Kubikmetern pro Stunde | Bereichseinstellung in Grad |
Regner | Rainbird RB 3504 | 17 bis 90 m² | 4,6 bis 10,7 m | 1,7 bis 3,8 bar | 0,12 bis 1,04 m3/h | 40 - 360° |
Regner | Rainbird RB 5004 | 45 bis 180 m² | 7,6 bis 15,2 m | 1,7 bis 4,5 bar | 0,17 bis 2,19 m3/h | 40 - 360° |
Regner | Gardena T100 | 13 bis 30 m² | 4 bis 6 m | max. 4 bar | max. 1,5 m3/h | 70 - 360° |
Regner | Gardena T200 | 20 bis 50 m² | 5 bis 8 m | max. 4 bar | max. 2 m3/h | 25 - 360° |
Ob über- oder unterirdisch – ein Bewässerungssystem ist ein Netzwerk aus Rohren, die durch Anschlussstücke wie T-Stücke, Winkel usw. verbunden sind. Eine Bewässerungsanlage benötigt einen angemessenen Betriebsdruck und -durchfluss, um einwandfrei zu funktionieren.
Der häusliche Wasserdruck beträgt in der Regel 3 bar. Die Installation einer Pumpe vor dem Netzwerk ist dann sinnvoll, wenn mehr benötigt wird. Die Leistung von Tiefbrunnenpumpe, Gartenpumpe oder Motorpumpe muss dem Bedarf der Bewässerungsanlage entsprechen (Durchfluss und Druck). Um Druckverluste zu vermeiden, sollten Sie die Nutzung von Verbindungsstücken und Richtungsänderungen in Grenzen halten und keine zu langen Leitungen nutzen. Denken Sie auch daran, dass mehrere parallele Rohrleitungen effizienter sind als hintereinanderliegende Leitungen. Sonst könnte Ihre Gartenbewässerung zu wenig Druck am Ende der Leitung aufweisen.
Vielleicht benötigen Sie gar keine Regner und Düsen für die Bewässerung Ihres Gartens. Es ist auch möglich, sogenannte Wassersteckdosen (auch Schnellkupplungsventile genannt) im Boden zu verlegen, um so ganz einfach eine neue Stelle zur automatischen oder manuellen Entnahme von Wasser zu schaffen. Wassersteckdosen werden ebenfalls über unterirdische Leitungen mit Wasser versorgt. Sie werden, genau wie Regner auch, durch Schrauben an das Leitungsnetz angeschlossen (in der Regel mit einem Durchmesser von 3/4’’ bis 1’’, also 20 x 27 mm oder 26 x 34 mm).
Durch eine Schnellkupplung kann ein Gartenschlauch mit Gießstab, Gartenspritze oder Bewässerungspistole schnell und einfach angeschlossen werden. Manche Wassersteckdosen sind über ein Ventil gegen Frost geschützt. Dies kann, je nach Klima in Ihrer Region, sehr nützlich sein.
Eine Unterflurbewässerung mit Regner oder Düse und eine Tropfbewässerung unterscheiden sich in mehreren Punkten:
Betriebsdruck (sehr gering bei Tropfbewässerung);
Durchmesser der PE-Rohre;
Tropfer mit einstellbarem Durchfluss statt Regnern und Düsen;
ein Basisgerät verringert den Wasserdruck und ermöglicht mehrere Bewässerungsnetzwerke;
Anschlüsse oft über eine Steckverbindung.
Durch den geringen Druck können Tropfer über ein Loch, das mit einem hierfür vorgesehenen Schlüssel gemacht wurde, direkt mit dem Rohr verbunden werden.
Tropfer werden an die Basis jeder Pflanze gesetzt, die bewässert werden soll. Sie werden also überirdisch verlegt. Das Rohr wird einfach mit Erde bedeckt. Im Gegensatz dazu werden bei einer Unterflurbewässerung die Leitungen in ca. 20 cm Tiefe verlegt.
Wie oben bereits erwähnt, haben PE-Rohre für Tropfbewässerung einen nur geringen Durchmesser (16 bis maximal 20 mm).
Sie sind halbstarr und können somit gebogen verlegt werden. Für 90-Grad-Richtungswechsel sollten Sie jedoch Winkelstücke benutzen (da das Rohr sonst knicken kann).
Tropfbewässerungssysteme gibt es in vielfältigen Ausführungen:
Tropfschläuche eignen sich perfekt für Blumenbeete und Hecken;
Tröpfchenbewässerung über einen Tank (beispielsweise eine Wasserflasche).
Wie Sie Ihre Tropfbewässerung effizient anlegen, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema.
Ratgeber verfasst von:
Didier, technischer Leiter, Frankfurt
Heimwerkern: Ich liebe es! Die präzise Arbeit fasziniert mich, ich mag Holz, Metall und ich liebe es, etwas zu bauen, was es bisher nicht gibt. Das Zimmer meiner Tochter ist ein Beispiel, ihr Bett ist unter ihrem Schreibtisch eingebaut! Meine Leidenschaft hat sich inzwischen herumgesprochen: Meine Familie und Nachbarn fragen mich um oft Rat oder um Hilfe für Ihre Projekte. Auch Sie berate ich gerne bei der Auswahl Ihrer Werkzeuge oder bei DIY-Projekten.