Ratgeber verfasst von:
Sebastian, Heimwerker Autodidakt, München
Die Deutschen sind eigentlich besonders umweltfreundliche Menschen, aber auch hierzulande wird die Umwelt verschmutzt. Nicht nur in Großstädten mit dem Sperrmüll, sondern auch auf dem Land und vor allem an Waldrändern, sind öfter
Der hauptsächliche Grund, der zur wilden Deponie von Bauabfällen führt, sind die hohen Kosten für dessen Entsorgung, die manche Menschen tragen wolle.
Obwohl den meisten Menschen bewusst ist, wie wichtig die ordnungsgemäße Abfallentsorgung ist, gibt es weiterhin Umweltverschmutzer, die dies nicht einsehen und den Müll einfach im Wald ablagen.
Je nach Bundesland reichen die Bußgelder pro Kubikmeter von 10 bis etwa 1.200 Euro. Bei mehrfachen Vergehen oder größeren Mengen riskiert die Privatperson ein Bußgeld von mehreren tausend Euro (siehe Bußgeldkatalog). Profis riskieren bei der wilden Deponie von größeren Mengen sogar
Im Jahr 2020 entsprachen 229,4 Mio. Tonnen, der insgesamt 414 Mio. Tonnen Abfall, Bau- und Abbruchabfällen, was etwa 55,4 % gleichkommt. Dieser immense Anteil an Bau- und Abbruchabfällen setzt die Lagerung, den Transport, die Entsorgung und das Recycling gemäß den geltenden strengen Richtlinien voraus, die stetigen Änderungen unterliegen.
Sie möchten mehr erfahren? Zum Dossier des Umweltbundesamtes.
Der Anteil der Bau- und Abbruchabfälle entsprach 2020 pro Einwohner 2.750 kg. Der Anteil der Kategorie Straßenaufbruch entsprach im Jahre 2018 etwa 6,4 %, was etwa 14 Mio. Tonnen der insgesamt 218,8 Mio. Tonnen entsprach. Die Kategorien Bauschutt, Bauabfälle auf Gipsbasis, Baustellenabfälle sowie Boden und Steine entsprachen jeweils 27,3 %, 0,3 %, 6,4 % und 59,6 %.
Deutschland geht jedoch im Vergleich zu den restlichen, europäischen Ländern mit gutem Beispiel voran und weist eine Verwertungsquote von über 90 % der Bauabfälle auf.
Sie sind Profi und möchten mehr erfahren? Hier geht es zum Bericht über das Abfallaufkommen des Umweltbundesamtes.
Der Abfall entspricht einer wertvollen Rohstoffquelle, die durch die richtige Aufbereitung zurückgewonnen werden kann, um das Abbauen natürlicher Rohstoffe zu begrenzen. Selbstverständlich hat sich auch Deutschland zum Ziel gesetzt, die Verwertungsquote weiterhin zu verbessern. Dies soll nicht nur die Umwelt weiterhin schonen, sondern schafft ebenfalls zusätzliche Arbeitsplätze, um die gewaltigen Abfallmengen zu recyceln.
Schon gewusst? Im Jahre 2018 konnten somit durch die Aufbereitung der mineralischen Bauabfälle etwa 73,3 Mio. Tonnen Recycling-Baustoffe hergestellt werden. Für diese mussten somit keine natürlichen Rohstoffe abgebaut werden.
Sie möchten mehr erfahren? Mehr erfahren Sie auf der Website Rohstofftransparenz.
In Deutschland ist der Bauherr für die entstandenen Bauabfälle bis zur Entsorgung verantwortlich. Hierbei kann es sich entweder um den Heimwerker oder um den Profi handeln, der die Arbeiten verrichtet. Der Bauherr ist somit für die Entsorgung über die geeigneten Zweige verantwortlich, wobei es sich meist um eine spezielle Deponie handelt.
Dies gilt für Inertstoffe, gefährliche sowie nicht gefährliche Abfälle, die in einer geeigneten Deponie abgegeben oder von einem spezialisierten Abfallverwertungsunternehmen abgeholt werden müssen. Gefährliche Abfälle, wie Asbest oder Blei, sollten durch ein spezialisiertes Sanierungsunternehmen abtransportiert und entsorgt werden.
Kurzum bedeutet dies, dass Sie nicht erst überlegen sollten, wie Sie den Müll entsorgen, wenn die Schubkarre bereits voll ist. Besonders Bauabfall häuft sich rasch an und muss je nach Art auf unterschiedliche Weise gelagert und entsorgt werden. Denken Sie somit noch vor Beginn der Bauarbeiten daran, die Entsorgung der anfallenden Abfälle wie folgt vorzubereiten:
Schätzen Sie die ungefähre Menge der anfallenden Abfälle und identifizieren Sie die Art dieser.
Erkundigen Sie sich nach einem Recyclinghof, einer Deponie oder einem Sanierungsunternehmen in Ihrer Nähe.
Besorgen Sie sich je nach Menge einige Big Bags, Schuttsäcke, einen Anhänger oder sogar einen Container.
Sortieren Sie die Bauabfälle umgehend nach Art.
Entsorgen Sie die Abfälle direkt über die geeignete Stelle oder beauftragen Sie ein spezielles Unternehmen.
Wenden Sie sich an einen Fachmann, um gefährliche Abfälle wie Asbest oder Blei zu entsorgen.
Bauabfälle können je nach Art und/oder möglicher Verwertung in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt werden. Somit bilden sich beispielsweise die folgenden Kategorien:
Inertabfälle (Bauschutt, Bodenaushub, Erdaushub usw.);
Sperrmüll (Teppich, Altmöbel usw.);
Gefahrstoffe (Farben, Altöl usw.).
Die Kategorien Bauschutt, Boden und Steine – die den meisten Teil der ungefährlichen Inertabfälle ausmachen – entsprachen 2018 86,9 % der mineralischen Bauabfälle. Dies entspricht nahezu allen mineralischen Abfällen, wie Beton, Backsteine, Ziegel usw.
Inertabfälle brennen nicht, verfallen nicht und sind nicht biologisch abbaubar. Sie unterliegen während der Lagerung keinen chemischen, physischen oder biologischen Veränderungen.
Nicht verwertbare Inertabfälle werden in speziellen Inertabfalldeponien (DK 0) eingelagert. Inertabfälle können beispielsweise verwendet werden, um geologische Barrieren zu bilden.
Ungefährliche Abfälle und herkömmliche Industrieabfälle gehören in Deutschland zu den Deponieklassen I und II. Dazu gehören beispielsweise verbrannter Hausmüll, Gewerbemüll sowie ungefährliche Einlagerungsstoffe.
Zu diesem Baumischabfall gehört unter anderem Metall, unbehandeltes Holz, Styropor, Tapetenreste, Rohre, Kabel, Glas usw.
Diese ungefährlichen Abfälle und herkömmlichen Industrieabfälle werden anschließend sachgerecht getrennt und so weit wie möglich recycelt.
Rund 6 % des Abfallaufkommens gehörten im Jahr 2020 zu den Gefahrstoffen. Hierzu zählen unter anderem Asbest, schwermetallige Farben, PCB-haltige Dichtmassen usw.
Diese Schadstoffe bilden ein erhebliches Risiko für Mensch und Umwelt, weshalb sie speziell behandelt werden müssen.
Je nach Bundesland sind die entsprechenden Sonderabfall-Entsorgungsunternehmen für die Entsorgung oder Einlagerung von nicht recycelbaren, gefährlichen Abfällen verantwortlich.
Die letztendliche Entsorgung der Bauabfälle kann sich je nach Wohnlage als schwierig erweisen, wenn Sie auf dem Land oder auch in der Stadt leben. Der einfachste Weg, die richtige Lösung oder das richtige Unternehmen für die Entsorgung Ihrer Bauabfälle zu finden, sind die Gelben Seiten sowie die Website Ihrer Stadt, die zahlreiche Unternehmen sowie Entsorgungsstellen in Ihrer Nähe enthalten.
Je nach Menge der zu entsorgenden Inertabfälle müssen Sie sich an die richtige Entsorgungsstelle wenden. Obwohl die Richtlinien je nach Bundesland unterschiedliche sind, können auf einem Recyclinghof meist nur 100 Liter Bauschutt abgegeben werden.
Größere Mengen können Sie in einer Deponie entsorgen. Die anfallenden Gebühren sind je nach Bundesland unterschiedlich. Schließlich können Sie ebenfalls einen Container mieten. Sollten Sie in der Stadt leben, können Sie die Bauabfälle auch durch ein spezialisiertes Entsorgungsunternehmen abholen lassen.
Die Recycling- oder Wertstoffhöfe in Ihrer Nähe nehmen Inertabfälle sowie ungefährliche Baumischabfälle in kleinen Mengen an. Die Gebühren für die Entsorgung Ihrer Bauabfälle sind je nach Gemeinde und zu entsorgender Menge unterschiedlich. Wenden Sie sich an den Recyclinghof in Ihrer Nähe, um Genaueres zu erfahren.
Deponien nehmen größere Mengen an Bauabfällen ab und richten sich deshalb eher an Profis. Sollten Sie ein Unternehmen mit der Entsorgung Ihrer Bauabfälle beauftragen, werden auch Ihre Bauabfälle in eine solche Deponie weitergeleitet. In den Deponien selbst werden die Industrieabfälle, Inertabfälle usw. getrennt und recycelt.
Privatpersonen sowie Bauunternehmen können sich an Recycling- oder Entsorgungsunternehmen richten, um ihre Bauabfälle vor Ort abholen zu lassen, um diese je nach Art zu recyceln. Die hiermit verbundenen Gebühren sind je nach Menge und Unternehmen unterschiedlich.
Die meisten Recycling- und Wertstoffhöfe sowie Deponien nehmen nur bereits nach Art getrennte Bauabfälle an. Einige nehmen auf nicht getrennte Abfälle an, verlangen jedoch dementsprechend höhere Gebühren.
Sie sind somit nicht dazu verpflichtet, den Bauabfall zu trennen, können jedoch hierdurch erheblich Geld sparen.
Konkret entspricht dies der Trennung der Bauabfälle nach Art in unterschiedlichen Schuttsäcken, Big Bags oder auch Containern, auf größeren Baustellen. Die Abfälle einer selben Kategorie können jedoch untereinander vermischt werden und werden nach der Entsorgung getrennt und recycelt.
Die Entsorgungs- und Recyclingunternehmen bieten heute umfassende Lösungen an, um die Bauabfälle direkt vor Ihrer Haustür abzuholen.
Diese spezialisierten Unternehmen kümmern sich somit um den Abtransport, die Trennung und das Recycling der Bauabfälle zum Zeitpunkt Ihrer Wahl. Sie transportieren die Bauabfälle anschließend zu einer Deponie, in der sie weiter verarbeitet werden.
Gefährliche Bauabfälle dürfen nur speziell verpackt und etikettiert durch ein spezielles und qualifiziertes Unternehmen entsorgt werden. Die Gefahrstoffe werden anschließend durch die Versiegelung oder Festigung stabilisiert, bevor Sie ordnungsgemäß eingelagert werden.
Zu diesen Gefahrstoffen gehören:
brennbare, entzündliche oder explosive Abfälle;
für die Haut und die Schleimhäute reizende Abfälle;
gesundheitsschädliche, giftige, infektiöse, mutagene und ätzende Abfälle;
krebserregende Abfälle;
sensibilisierende und ökotoxische Abfälle;
Abfälle, die Substanzen enthalten, die bei der Entsorgung zu einem der oben aufgeführten Gefahrstoffe führen.
Bauabfälle, die Asbest enthalten, müssen unter anderem gemäß der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) durch ein spezialisiertes und qualifiziertes Unternehmen entsorgt werden.
Grundsätzlich ist Asbest durch qualifizierte Unternehmen mit Sachkundenachweis zu entsorgen, so wie dies in der Gefahrstoffverordnung festgelegt wurde. Erkundigen Sie sich im Zweifelsfall auf jeden Fall beim Wertstoffhof in Ihrer Nähe.
Alle Asbestabfälle werden in Deponien angenommen, die diese sachgerecht behandeln. In Deutschland können geringe Mengen über den Recyclinghof entsorgt werden. Dies kann sich jedoch als sehr gesundheitsschädlich erweisen und sollte einem Spezialisten überlassen werden.
Sie möchten mehr zur Entsorgung von Asbestabfällen erfahren? Das Umweltbundesamt klärt Sie auf.
Abfallart | Aufwertung oder Recycling |
Schutt | Die meisten Inertabfälle werden wieder aufbereitet. Diese können behandelt werden (Zerkleinerung, Sieben, Reinigung), um im Straßenbau weiterverwendet zu werden (Erdaufschüttung, Straßenunterbau usw.). |
Bodenaushub | Diese Abfälle können als Füllstoffe verwendet werden, sofern sie mit Kalk aufbereitet werden. |
Abfallart | Aufwertung oder Recycling |
Metalle | Eisenmetalle: umgeschmolzen oder recycelt und in der Metall- und/oder der Eisenindustrie wiederverwendet. Nichteisenmetalle: in Raffinieranlagen umgeschmolzen |
Unbehandeltes Holz (Kat. A1 bis A3) | - Rohstoffaufwertung: Fertigung von Spanplatten, Zellstoff, Holzspanwerkstoffen usw. - Energetische Aufwertung: Holzheizanlagen mit Abgasnachbehandlungssystem |
Papier und Karton | Herstellung von Papier und Karton für Verpackungen |
Verpackungen | - Recycling von Eisen: Umschmelzung, Wiederverwendung. - Energetische Aufwertung: gemischte Verpackungsabfälle. - Direkte Wiederverwendung nach der Reinigung (Paletten usw.) - Recycling von Kunststoff durch die Umwandlung in Granulat. - Erneute Aufwertung durch die weitere Verwendung. |
Styropor | Styropor (außer Verpackungen) kann verbrannt oder recycelt werden. |
Kunststoffe | - Die meisten Kunststoffe können recycelt werden. Kunststoffabfälle können ebenfalls in anderen Produkten (Mülltüten, Rohre, Kanister usw.) verwendet werden, anstatt diese durch chemische Verfahren wieder aufzubereiten. - Wärmehärtende Kunststoffe können nicht recycelt werden und werden verbrannt. |
Hart-PVC | Saubere Hart-PVC-Abfälle (Verbindungsstücke oder Rohre, jedoch kein schwarzes PVC) können recycelt werden, um neue PVC-Produkte zu erzeugen. |
Gips | Gips kann recycelt werden, sofern er zu 80–95 % aus purem Gips besteht. |
Abfallart | Aufwertung oder Recycling |
Behandeltes, lackiertes, gestrichenes, imprägniertes Holz usw. (Kategorie A4) | Die Althölzer der Kategorie A4 wurden mit Holzschutzmitteln behandelt und können nicht aufbereitet werden. Diese Holzarten müssen durch einen Fachbetrieb entsorgt werden. Sie können durch ein zweistufiges Verfahren aufbereitet und zur Energiegewinnung verwendet werden. |
Farben | - Alte Farben und Acrylharze (auf Wasserbasis) können im Restmüll entsorgt werden. Kunstharzlacke (mit Lösungsmitteln) hingegen müssen über den Recycling- oder Wertstoffhof in Ihrer Nähe entsorgt werden. |
Altöl | Energetische Verwertung oder Raffination. |
Leuchtmittel und Neonlampen | Leuchtmittel und Neonlampen können über Sammelstellen und Wertstoffhöfe in Ihrer Nähe entsorgt werden. |
Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE) | - Falls die Neukonditionierung oder Wiederverwendung nicht möglich sind, können die Elektro- und Elektronik-Altgeräte repariert oder zerlegt und recycelt werden. - Die Aufbereitung und das Recycling beziehen sich hierbei ebenfalls auf die Kunststoff- und Metallteile. - Die Entsorgung und Rücknahme von Elektro- und Elektronik-Altgeräten wird durch das ElektroG geregelt. |
Behandlungen von Gefahrstoffen | - Recycling oder Einlagerung. - Verbrennung und/oder Mitverbrennung und/oder Dampf-Einäscherung mit Energierückgewinnung. - Physikalisch/chemische Behandlung. |
Ratgeber verfasst von:
Sebastian, Heimwerker Autodidakt, München
Nach meinem Abschluss an einer Handelshochschule bot sich mir die Gelegenheit, eine Ausbildung zum Zimmermann zu machen. Was für ein edler, aber harter Beruf! Die Winter und der Regen trieben mich jedoch von den Dächern wieder herunter und direkt durch die Tür eines Eisenwarengeschäfts, in dem ich daraufhin – wenig überraschend – als Eisenwarenhändler gearbeitet habe. Vom Hammer bis zum Meißel habe ich im Laufe der Jahre auch alle Abteilungen in Heimwerkermärkten kennengelernt und weiß genau, wie die Produkte dort funktionieren und wofür man sie braucht. Neben meiner Tätigkeit für diese beiden Läden habe ich aber auch als Schlosser, Dachdecker, Tischler oder in der Industriebranche gearbeitet. Dank meiner praktischen Erfahrungen und meines technischen Know-hows weiß ich genau, was ein gutes Werkzeug oder die richtige Ausrüstung ausmacht. Und weil ich lieber schriftlich einen guten Rat gebe, als von Montag bis Samstag in einem Geschäft zu stehen und immer dieselbe Beratung zu geben, war es nur logisch, dass ich Autor geworden bin.