Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Der richtige Name lautet Natriumhydrogencarbonat. Natron ist biologisch abbaubar, sehr effizient und leicht anzuwenden, da man es nur auf Pflanzen zu streuen braucht. Es wird hauptsächlich auf kleinen Flächen, Terrassen, in Fugen oder Einfahrten verwendet.
Streuen Sie Natron auf die Pflanzen, die Sie entfernen möchten. Befeuchten Sie sie anschließend mit einem Sprühgerät, und die jungen Triebe gehen ein. Sie können auch 2 Esslöffel in einem Liter Wasser verdünnen und auf die unerwünschten Pflanzen sprühen.
Natron bekämpft sehr wirksam neue Keimlinge, hat jedoch wenig Auswirkungen auf Pflanzen, die bereits gewachsen sind.
Verwenden Sie es nur gelegentlich, da es wie alle Salze schädlich für die Umwelt ist.
Das Kochwasser von Gemüse, Kartoffeln, Reis und Nudeln wird noch kochend über die unerwünschten Pflanzen gegossen. Das Verfahren funktioniert gut zur Unkrautvernichtung, kann aber nur auf gepflasterten Flächen oder Kieswegen eingesetzt werden.
Kochwasser von Kartoffeln oder Nudeln, das reich an Stärke ist, scheint effizienter zu sein als heißes Wasser allein. Allerdings hinterlässt die Stärke im Kochwasser einen unansehnlichen Film, weshalb einige lieber klares kochendes Wasser verwenden.
Das Wasser darf nicht gesalzen sein.
Die Extrakte bestimmter Pflanzen (Jauchen genannt) werden als Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt.
Brennnesseljauche kann sowohl Dünger als auch Unkrautvernichter sein! Dies mag überraschen, da Brennnesseljauche vor allem für ihre Düngeeigenschaften bekannt ist. Im Prinzip ist es nur eine Frage der Dosierung. Bei unverdünnter Anwendung würde ihr hoher Stickstoffgehalt die Pflanzen vergiften. Zudem würde dies den Boden mit Nitraten belasten! Unverdünnte Brennnesseljauche darf daher nicht in großen Mengen verwendet werden.
Brennnesseljauche ist im Handel erhältlich, kann aber auch sehr leicht aus frischen Brennnesseln hergestellt werden.
Auf die gleiche Weise lässt sich Engelwurzjauche zubereiten. Diese sprüht man unverdünnt auf die oberirdischen Teile des Unkrauts.
Weißweinessig kann ein wirksamer Unkrautvernichter sein und ist Hauptbestandteil vieler Herbizide, die in den letzten Jahren entwickelt wurden. Obwohl er für den Menschen unbedenklich ist (man denke an Essiggurken), schadet er in zu großen Mengen dem Boden, da er sehr sauer ist und die Mikroorganismen zerstört. Glücklicherweise wird er im Boden schnell abgebaut.
Es handelt sich um ein Kontaktherbizid, das heißt, Weißweinessig zerstört die besprühten Teile der Pflanze. Verwenden Sie ein Sprühgerät, um die Blätter gut zu benetzen. Weinessig wird bevorzugt bei jungen Pflanzen angewendet. Es können jedoch mehrere Anwendungen erforderlich sein, um das widerstandsfähigste Unkraut zu zerstören. Noch wirksamer ist er, wenn Sie ihn bei direkter Sonneneinstrahlung aufbringen.
Es gibt viele Rezepte, die sich in ihrer Dosierung unterscheiden. Einige verwenden den Essig pur, andere mehr oder weniger verdünnt, wieder andere mischen ihn mit Salz. Damit die Lösung besser an den Blättern haftet, wird außerdem empfohlen, ein Benetzungsmittel wie etwa ein biologisches Spülmittel oder etwas Schmierseife (ein Esslöffel auf einen Liter) hinzuzufügen.
Javelwasser ist ein starkes Biozid, das Bakterien tötet.
Zweifellos tut seine Wirkung den Mikroorganismen im Boden nichts Gutes.
Wir raten von Javelwasser unbedingt ab.
Sie werden einzeln oder miteinander vermischt auf Rasenflächen zur Vernichtung von Moos eingesetzt.
Diese Produkte sind reich an Kalzium und entziehen dem Boden Säure, was wiederum weniger günstige Lebensbedingungen für Moose schafft.
Salz ist ein gutes Beispiel für ein Naturprodukt, das der Umwelt schadet. So natürlich es auch sein mag – es sterilisiert den Boden.
Früher wurde die Salzlake aus Salzfässern im Hof entleert. Da man dieses Salz loswerden wollte, konnte man es genauso gut als Unkrautvernichtungsmittel verwenden! Allerdings reagieren Lebewesen sehr empfindlich auf den Salzgehalt der Umgebung und des Bodens. Selbst wenn Sie es nicht direkt auf Anbau-Flächen geben, kann das Salz weggespült werden und ins Grundwasser gelangen.
Verwenden Sie es niemals auf Anbauflächen oder wenn Regen naht.
Das beste Produkt von allen haben wir für den Schluss aufgehoben: Es ist das wirksamste, am wenigsten umweltbelastende und völlig kostenlos.
Die beste Unkrautbekämpfung sind Sie selbst! Ziehen Sie das Unkraut mit der Hand oder mit Hilfe eines Werkzeugs heraus.
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Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.