Ratgeber verfasst von:
Jesper, Elektrotechniker, Bonn
Egal ob Sie alle paar Jahre mal einen Nagel in die Wand schlagen oder ob Sie am Anfang einer großen Heimwerker-Karriere stehen: der Werkzeugkoffer ist das A und O! Das ist vermutlich jedem klar, doch welche Werkzeuge benötigen Sie und wie bewahren Sie sie am besten auf?
Als Einsteiger hat man zunächst natürlich noch keine Ahnung, wozu die verschiedenen Werkzeuge dienen. Daher nutzt es auch nichts, schon gleich eine riesige Sammlung anzulegen. Sie sollten sich vorerst auf die wichtigsten Utensilien konzentrieren. Um kleine, alltägliche Probleme bewältigen zu können – ohne jedoch gleich den ganzen Keller zu füllen – sollten Sie sich folgende Grundausstattung zulegen:
einen Werkzeugkoffer: Art und Material des Koffers – das heißt entweder Tasche oder Kasten, Kunststoff oder Metall – sollten je nach verfügbarem Stauraum und vorgesehenem Gebrauch (selten oder regelmäßig) gewählt werden;
Standardwerkzeuge: Schraubenzieher, Zangen, Schlüssel usw. sind die ersten Dinge, die uns im Zusammenhang mit Werkzeugen einfallen. Aber welche Modelle und Größen sollten Sie wählen? In Ihren Einsteiger-Werkzeugkoffer kommen zunächst nur die geläufigsten und nützlichsten davon;
Verbrauchsmaterialien: Schrauben, Nägel, Klebeband, Schleifpapier usw. Neben den wichtigsten Werkzeugen, dürfen in einem gut ausgestatteten Werkzeugkoffer auch die gängigsten Verbrauchsmaterialien nicht fehlen, damit Sie jeder Situation gewachsen sind.
Schauen wir uns gemeinsam an, wie Sie Ihren ersten Werkzeugkoffer zusammenstellen sollten!
Die Wahl des richtigen Werkzeugkoffers ist nicht zu unterschätzen. Ist er zu groß, wird er unhandlich und lässt sich nur schwer verstauen. Allerdings können die Werkzeuge darin schön übersichtlich und leicht zugänglich platziert werden. Ist er zu klein, lässt er sich zwar leicht transportieren und verstauen, allerdings muss für größere Werkzeuge eine andere Lösung gefunden werden. Es gilt, den richtigen Kompromiss zu finden.
In der nachfolgenden Tabelle finden Sie eine kleine Übersicht über die gängigsten Arten von Werkzeugkoffern mit ihren Vor- und Nachteilen.
Art des Werkzeugkoffers | Vorteile | Nachteile |
Metall-Werkzeugkasten zum Auffächern | Unterteilung in verschiedene Fächer Viel Stauraum Leicht zugängliche Werkzeuge Robust Die Werkzeuge sind optimal geschützt | Schwer Großer Platzbedarf |
Kunststoff-Werkzeugkoffer | Unterteilung in verschiedene Fächer Viel Stauraum (je nach Modell) Leicht Kostengünstig | Instabil (je nach Modell) Beschränkte Lebensdauer (je nach Modell) |
Werkzeugtasche | Unterteilung in verschiedene Fächer Leicht Leicht zu transportieren Ausreichend Platz für große Werkzeuge | Auf dem Taschenboden und außerhalb der Fächer befindliche Werkzeuge sind schwer zu erreichen Teuer |
Werkzeugtrolley / Werkzeugkasten mit Rollen | Unterteilung in verschiedene Fächer Viel Stauraum Leicht zu transportieren | Großer Platzbedarf (je nach Modell) Schwer Teuer |
Da die meisten Dinge mit Schrauben zusammengebaut werden, zählt ein Schraubendreher-Set zu den absoluten Must-haves in Ihrem Werkzeugkoffer.
Schlitzschraubenzieher dienen zum Festziehen oder Lösen von Schlitzschrauben. Sie unterscheiden sich durch die Breite ihrer Klingenspitze (der Teil, der in den Schraubenkopf eingeführt wird). Wählen Sie für den Einstieg mindestens einen 3-mm-, einen 5-mm- und einen 6-mm-Schlitzschraubenzieher.
Kreuzschlitzschraubenzieher bzw. Phillips-Schraubenzieher werden für Kreuzschlitzschrauben benötigt. Auch sie unterscheiden sich durch ihre Klingenspitzen, die sich in die Größen PH00 bis PH4 einteilen lassen. Statten Sie Ihren Einsteiger-Werkzeugkoffer mindestens mit zwei Kreuzschlitzschraubenziehern in den Größen PH1 und PH3 aus.
Bei dieser von Profis verschmähten Allzweckzange handelt es sich um einen absoluten Heimwerker-Liebling, da sich damit alle Situationen (mehr oder weniger gut) meistern lassen. Das Zangenmaul passt sich an die verschiedensten Formen an (flach, sechseckig, rund usw.) und die Backenöffnung ist einstellbar. Bei Einsteigern kommt die Wasserpumpenzange besonders häufig zum Einsatz und sollte daher auf keinen Fall in der Werkzeugtasche oder im -koffer fehlen.
Wie der Name es schon vermuten lässt, dient der Seitenschneider zum Schneiden (von Stromkabeln, Eisendrähten, Nägeln usw.). Es kommt sehr häufig vor, dass man kleine Gegenstände abschneiden oder kürzen muss. Hierfür ist der Seitenschneider perfekt geeignet.
Sie stellen Ihren Werkzeugkoffer mit dem Ziel zusammen, für alltägliche Probleme im Haushalt gewappnet zu sein oder sich als Hobby-Heimwerker auszuprobieren. Daher benötigen Sie nicht gleich alle möglichen verschiedenen Schraubenschlüssel. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Modelle!
Der Rollgabelschlüssel zählt vor allem im Klempner-Beruf zu den wichtigsten Werkzeugen. Dabei handelt es sich ganz einfach um einen einstellbaren Maulschlüssel, der mit allen Sechskantmuttern oder -schrauben kompatibel ist. Rollgabelschlüssel unterscheiden sich durch ihre maximal einstellbare Backenweite (Angabe in mm oder Zoll). Für den Anfang sollte ein Rollgabelschlüssel mit einer Backenweite von 25 mm (bzw. 1 Zoll) genügen.
Ein Maulschlüssel-Set kann sich in so mancher Situation als sehr hilfreich erweisen! Bevorzugen Sie generell Doppelmaulschlüssel (unterschiedliche Maulweiten auf jeder Seite = weniger Schlüssel insgesamt). Wählen Sie ein Einstiegs-Set mit Maulweiten von 6 bis 19 mm.
Inbusschlüssel, auch (Innen)Sechskantschlüssel genannt, dienen zum Festziehen oder Lösen von Innensechskantschrauben. Statten Sie Ihren Werkzeugkoffer zunächst mit einem Inbusschlüssel-Set mit 2- bis 8-mm-Schlüsseln aus.
Ordentliche Arbeitsergebnisse lassen sich nur durch genaues Ausmessen erzielen. Wählen Sie für Ihren Einsteiger-Werkzeugkoffer ein kompaktes und praktisches 3-m-Rollmaßband.
Ob zum Einschlagen von Nägeln oder Demontieren von Baugruppen – der Hammer ist für jeden Heimwerker unverzichtbar ... und darf somit auch in Ihrem Werkzeugkoffer nicht fehlen! Hämmer unterscheiden sich durch ihre Form und ihr Gewicht. Besorgen Sie sich für den Einstieg einen Schreinerhammer mit einem Gewicht von 300 g.
Als Heimwerker müssen Sie immer mal wieder etwas zerschneiden oder kürzen. Dazu benötigen Sie eine Handsäge. Metallsägen sind besonders praktisch und vielseitig einsetzbar und eignen sich daher perfekt für Ihren ersten Werkzeugkoffer.
Je nachdem, mit welchem Sägeblatt Sie sie ausstatten, lassen sich damit sowohl Metall als auch Kunststoff oder Holz problemlos sägen. Wählen Sie zur einfacheren Aufbewahrung ein zerlegbares Modell und halten Sie verschiedene Sägeblätter in Ihrem Werkzeugkoffer bereit.
Mindestens genauso wichtig wie das Ausmessen mit dem Maßband, ist das horizontale oder vertikale Ausrichten von Einrichtungsgegenständen, wie Gemälden, Regalbrettern oder Möbelfüßen, mit der Wasserwaage. Es gibt verschiedene Arten von Wasserwaagen, die sich durch ihre Verwendung (innen oder außen), ihre Länge und ihre Messmöglichkeiten (eine, zwei oder drei Achsen) unterscheiden. Statten Sie Ihren Werkzeugkoffer mit einer 30 cm langen Kunststoff-Wasserwaage mit zwei Libellen (horizontal und vertikal) aus.
In einem gut ausgestatteten Werkzeugkoffer dürfen neben den wichtigsten Werkzeugen auch bestimmte Verbrauchsmaterialien nicht fehlen.
Sie sollten immer einen kleinen Vorrat an Eisenwaren in Ihrem Werkzeugkoffer haben, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. Dazu zählen: ein Sortiment an Nägeln, eine Auswahl an Schrauben in verschiedenen Größen sowie diverse Unterlegscheiben.
Es gibt viele verschiedene Arten von Klebebändern, aber für den Einstieg können Sie nur zwei Arten wirklich gebrauchen. Besorgen Sie sich erstens eine Rolle Malerkrepp, das dazu dient, Gegenstände oder Möbel vorübergehend zum Schutz abzukleben. Zweitens sollten Sie eine kleine Rolle Isolierband vorrätig haben, um vorläufige Reparaturen an Kabeln oder Rohren vornehmen oder diese vorübergehend fixieren zu können.
Halten Sie außerdem immer etwas Schleifpapier zum Abschmirgeln oder zum Entgraten von Schnittkanten usw. in Ihrem Werkzeugkoffer bereit. Schleifpapier mit einer 120er Körnung lässt sich für viele alltägliche Aufgaben verwenden.
Ein Stift wird immer gebraucht! Egal ob es sich dabei um einen Kugelschreiber, einen Marker oder einen Bleistift handelt - alles, womit sich schnell Notizen machen, Maße aufschreiben oder ein Punkt an der Wand markieren lassen, ist in Ihrem Werkzeugkoffer willkommen.
Ratgeber verfasst von:
Jesper, Elektrotechniker, Bonn
Ich bin gelernter Elektrotechniker und habe früher in der Industriebranche unzählige Elektroanlagen installiert, verkabelt und repariert. Anschließend war ich in meinem Arbeitsbereich als Teamleiter tätig, bevor ich mich vor einigen Jahren als Elektromeister selbstständig gemacht habe. Auch nach der Arbeit auf Hunderten von Baustellen stehen für mich noch immer gute Arbeit und die Zufriedenheit meiner Kunden stets an erster Stelle. Ich arbeite seit 6 Jahren an der Restauration und dem Ausbau eines alten Bauernhofes. Dabei sind mir meine Erfahrung und mein Know-how stets treue Gehilfen. Von Erdarbeiten und Innenausbau über die Bedachung bis hin zu Klempner- und Elektroarbeiten ist alles dabei! Dabei haben wir – meine Tochter, meine Frau und ich – fast alles selbst gemacht. Ihre Fragen beantworten, Sie bei einem Projekt anleiten oder Ihnen das richtige Werkzeug empfehlen? Nichts leichter als das!