Gemüsegarten im Sommer pflegen

Gemüsegarten im Sommer pflegen

Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn

Ratgeber verfasst von:

Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn

Während andere im Sommer vor allem an Sonne und Strand denken, weiß der Gärtner ganz genau, dass es im Gemüsegarten viel zu tun gibt. Dabei nimmt die Pflanzenpflege die meiste Zeit in Anspruch: hacken, gießen, mulchen, Unkraut jäten, Schädlinge bekämpfen usw., während die noch ausstehenden Aussaaten und Pflanzungen nicht vergessen werden dürfen ...
Zu den Pflanzen für Ihren Gemüsegarten

Vorbereitung des Bodens für die nächste Aussaat oder Pflanzung

Vorbereitung des Bodens für die nächste Aussaat oder Pflanzung

Wenn das letzte Frühlingsgemüse geerntet ist, befreien Sie den Boden von Pflanzenresten oder Rankhilfen (Erbsenranken). Werfen Sie nur Pflanzenabfälle auf den Komposthaufen, wenn diese zumindest augenscheinlich gesund sind. Wenn Ihre Pflanzen von einer Krankheit oder von Schädlingen befallen waren, sollten sie möglichst vernichtet werden, am besten durch Verbrennen. Dies ist die wirksamste Methode, um unerwünschte Insekteneier und -larven oder Pilze, deren Sporen sich weiter ausbreiten können, zu zerstören.

Lockern Sie den Boden mit einer Harke. Sie brauchen ihn nicht erneut umzugraben, denn Sie haben ihn bereits im Frühling bearbeitet. Zudem haben die Vorgängerpflanzen den Boden mit ihrem Wurzelsystem aufgelockert. Die Bearbeitung mit der Gartenkralle, auch Jäthacke genannt, genügt völlig.

Lockerung des Bodens

Lockerung des Bodens

Bei allen Gemüsepflanzen, die in Reihe oder einzeln stehend gepflanzt werden (Artischocke, Rhabarber ...), muss der Boden ein- bis zweimal mit einer Hacke aufgelockert werden. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Belüftung des Bodens, um den Gasaustausch zwischen Boden und Atmosphäre zu fördern.

  • Der Entwicklungszyklus bestimmter Schädlinge wird unterbrochen. Diese werden ihren Jägern und insbesondere Vögeln zum Fraß überlassen.

  • Weniger Wasserverlust durch Verdunstung aus dem Boden. Wegen des Kapillareffekts steigt Wasser aus der Tiefe nach oben. Durch das Auflockern der Bodenoberfläche entstehen größere Lücken zwischen den Bodenpartikeln, die diesen Effekt verhindern.

  • Wird die harte Erdkruste durchbrochen, kann Wasser leichter eindringen. Durch Bewässerung oder Regen bildet sich eine Kruste auf der Oberfläche. Der Boden wird hart, weshalb das Wasser abläuft und nicht versickern kann.

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Gemüsepflanzen

Mulch für den Boden

Mulch ist hervorragend geeignet, um die Zeitspannen zwischen den Bewässerungen zu vergrößern. Dafür steht Ihnen eine Vielzahl an Bodenabdeckungen zur Verfügung. Während einige Mulcharten kostenlos sind, wie z. B. Schnittgut, zerkleinerter Heckenschnitt oder Farne, sind andere im Gartenfachhandel erhältlich: Hanf- oder Flachshäcksel, Kakaoschalen oder gar Kieselsteine.

Die Mulchschicht verringert außerdem die Verdunstung des Regenwassers, schützt den Boden (und dessen Mikrofauna) vor der großen Mittagshitze und bremst das Wachstum von Unkraut. Wenn Sie das frische Schnittgut Ihres Rasens verwenden, sollte die Schicht nicht dicker als 3 bis 4 cm sein.

Bewässerung der Pflanzen im Garten

Bewässerung der Pflanzen im Garten

Die Bewässerung ist eine der wichtigsten Aufgaben im Sommer. Wässern Sie Ihren Gemüsegarten abends oder sehr früh morgens, um kein Wasser zu verschwenden. Bei längerer Abwesenheit empfiehlt sich ein automatisches Bewässerungssystem.

Wenn Sie eine Bewässerung mit Perlschläuchen oder eine Tropfbewässerung verwenden, überprüfen Sie von Zeit zu Zeit, ob die Bewässerung noch am gesamten Schlauch entlang funktioniert. Diese Art der Bewässerung eignet sich gut für in Reihe gepflanzte Gemüsesorten: Bohnen, Lauch, Kopfsalat ... Sie wissen ja: Eine Bewässerung der Pflanzen direkt an der Wurzel bremst das Wachstum von Unkraut (und spart Wasser).

Krankheiten und Schädlinge der Pflanzen im Auge behalten

Bekämpfen Sie Krankheiten, vor allem den Falschen und den Echten Mehltau. Besonders im Juli taucht der gefürchtete Mehltau auf den Gemüsepflanzen auf. Begünstigt wird die Krankheit durch Wärme und Feuchtigkeit. Behandeln Sie nach jedem Regen die Pflanzen mit Kalkmilch oder Schachtelhalmbrühe. Warten Sie damit nicht, bis sich die Krankheit ausgebreitet hat: Sprühen Sie alle 3 Wochen Schachtelhalmbrühe auf Ihre Gemüsepflanzen, besonders auf Tomaten und Kartoffeln.

Sollte die Krankheit dennoch auftreten, entfernen Sie unbedingt alle befallenen Blätter. Suchen Sie die Blätter der Kartoffeln nach Kartoffelkäfern ab. Entfernen Sie sie von Hand und zerstören Sie die Eier. Verfahren Sie genauso mit den Raupen und den Eiern des Kohlweißlings.

Kompost durchmischen und belüften

Kompost durchmischen und belüften

Der Komposthaufen muss während seines Zyklus zwei- bis dreimal gewendet werden, um ihn zu belüften und den aeroben Bakterien die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeit richtig zu erledigen. Andernfalls entwickeln sich anaerobe Bakterien und Ihr Kompost verrottet, anstatt sich in Mutterboden zu verwandeln. Der Kompost sollte während der Entwicklungsphase immer leicht feucht sein. Bewässern Sie ihn bei Bedarf.

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Kompost

Schnitt der Gemüsepflanzen für die Fruchtbildung

Zu Beginn des Sommers können Sie bei bestimmten Gemüsesorten durch Beschneiden eine schnellere Fruchtbildung erzielen: Tomaten, Auberginen, Kürbisse, Melonen ... Später, wenn die Früchte gut gewachsen sind, legen Sie unter jede Melone oder jeden Kürbis eine Fliese oder ein Brett, um sie vor Bodenfeuchtigkeit zu schützen.

Die Tomatenstängel sollten Sie mit zunehmender Höhe an Rankhilfen befestigen. Bei Kräuterpflanzen entfernen Sie die Blütenstände, sobald sie erscheinen, um das volle Aroma der Blätter zu erhalten.

Unkrautbekämpfung im Gemüsegarten

Unkrautbekämpfung im Gemüsegarten

Im Sommer wächst das Unkraut langsamer als im Frühling. Jäten Sie dennoch regelmäßig Unkraut, entweder indem Sie es mit einer Hacke in Bodenhöhe abtrennen, wenn der Boden trocken ist, oder indem Sie das Unkraut mit der Hand herausziehen, wenn der Boden feucht ist.

Pflanzenernte zur Herstellung von Pflanzenjauche

Im späten Frühling und während des gesamten Sommers können die Pflanzen geerntet werden, aus denen sich Pflanzenjauchen herstellen lassen: Brennnessel, Beinwell, Rainfarn, Adlerfarn... Die Jauchen können den Boden mit Nährstoffen anreichern oder die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen in Ihrem Garten stärken.

Brennnesseln haben den Vorteil, dass sie nach einem Schnitt wieder wachsen und im Laufe des Sommers eine zweite Ernte ermöglichen.

Aussaaten und Pflanzungen

Säen Sie Winterradieschen (Hibiskus, schwarze Radieschen), Feldsalat, Spinat, Rüben.

Entfernen Sie überzählige Pflanzen aus der Aussaat der vergangenen Wochen: Möhren, Rote Bete, Salat, Lauch, Rüben ...

Häufen Sie etwas Erde um die Stängel des Winterlauchs und der Winterkohlpflanzen an.

Bleichen Sie Cardy, Staudensellerie und Endivien.

Aussaat von Gründünger

Um die abgeernteten Beete nicht leerstehen zu lassen, säen Sie im Spätsommer einen Gründünger wie Ackerbohne, Wicke oder weißen Senf, den Sie zu Beginn des nächsten Frühjahrs zerkleinern und oberflächlich untergraben. Diese Bodenabdeckung im Winter verhindert den Verlust von Nährstoffen und bewahrt so die Fruchtbarkeit des Bodens.

Gemüseernte im Sommer

Ernten Sie das Gemüse, wenn es reif ist oder je nach Ihrem Bedarf.

Salbei und Thymian können Sie zum Trocknen in Bündeln kopfüber aufhängen oder auf einer Obststiege an einem trocknen, dunklen Ort aufbewahren.

Knoblauch, Zwiebeln und Schalotten müssen geerntet werden, sobald die Blätter gelb werden. Warten Sie nicht, bis sie vertrocknet sind.

 
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Ratgeber verfasst von:

Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn

Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn

Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.

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