Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
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Schildläuse sind je nach Art höchstens 1 bis 6 mm lang. Haben sich diese Insekten auf einer Pflanze angesiedelt, stellen sie eine Schutzhülle her, die sie vor Feinden, aber auch vor den meisten Insektenschutzmitteln abschirmt.
Schildläuse können je nach Art verschiedene Schutzhüllen besitzen. Diese können wachsartig, haarig oder wollig sein.
Die Schutzhülle von Schildläusen ist oft braun oder schwarz. Bei Schmierläusen ist sie allerdings weiß und wollig.
Schildläuse sind am häufigsten auf den folgenden Pflanzentypen zu finden:
Schildläuse treiben das ganze Jahr über ihr Unwesen. Im Außenbereich treten sie aber hauptsächlich zwischen Mai und Oktober in Erscheinung. Warmes und trockenes Wetter sowie eine übermäßige Düngung beschleunigen ihre Verbreitung.
Die Insekten setzen sich auf die Stängel und die Adern auf der Unterseite der Blätter. Sie sind daher nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Oft zeugen nur ihre wollartigen und schmierigen Wachsausscheidungen oder ihre Schilde von einem Befall.
Ein indirekter Hinweis auf einen Schildlausbefall ist eine schwarze Puderschicht auf den Blättern. Hierbei handelt es sich um Schwärzepilze, die sich auf dem von manchen Schildläusen produzierten Honigtau entwickeln. In der Folge werden die Blätter klebrig und ersticken.
Erste Anzeichen eines Befalls sind oftmals gelbe Blätter an den betroffenen Pflanzenteilen. Es passiert zwar nur selten, doch bei starkem Schildlausbefall kann die Pflanze sogar absterben.
Die kleinen braunen Hüllen sowie die weißen Wachsausscheidungen werden meistens nur bei genauem Hinsehen bemerkt. Panzerbildende Schildläuse sind so unauffällig, dass es manchmal schwierig ist, sie von der Rinde eines Strauchs zu unterscheiden. Lassen sich die kleinen Erhebungen jedoch durch leichtes Kratzen mit dem Fingernagel entfernen, können Sie sicher sein, dass es sich um die Schädlinge handelt.
Die einzige Behandlung, die vorbeugend wirkt, ist das Besprühen der Pflanzen mit Mineralölam Ende des Winters, wenn die Blätter abgefallen sind.
Machen Sie sich die natürlichen Feinde der Schildlaus zunutze. Hierzu zählen einige Marienkäferarten, die besonders in Gewächshäusern gute Ergebnisse bringen. Der australische Marienkäfer (Cryptolaemus montrouzieri) frisst beispielsweise Schmierläuse im Larven- und Erwachsenenstadium. Sinken die Temperaturen jedoch auf unter 15 °C, fallen diese Marienkäfer in eine Kältestarre.
Sie können außerdem Eier der Gemeinen Florfliege auf Ihre Pflanzen setzen, wenn diese Opfer von Schmierläusen geworden sind. Auch Schlupfwespen machen den kleinen Schädlingen den Garaus. Diese legen ihre Eier direkt in die Schildläuse, wenn sich diese im Nymphen- oder Erwachsenenstadium befinden.
Im Handel sind Produkte auf Öl-, Paraffin- oder Rapsölbasis erhältlich. Rapsöl kann dabei zusammen mit Pyrethrin angewendet werden, um die insektizide Wirkung zu verstärken. Die Mittel werden oft unter Namen wie Schild- und Wolllausfrei oder Schädlingsfrei verkauft.
Sie haben den Vorteil, dass sie kaum oder keine Auswirkungen auf die Umwelt haben und bei einer ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden können.
Um eine 500-ml-Zubereitung zu erhalten, geben Sie 1 Esslöffel Rapsöl und 1 Esslöffel flüssige schwarze Seife in eine Salatschüssel.
Gut zu wissen: Dieses Mittel eignet sich auch ideal zur Behandlung von Bäumen und Sträuchern im Winter.
Hält sich der Befall in Grenzen oder hat er gerade erst begonnen, können Sie Gewächshaus- und Zimmerpflanzen mit der folgenden Zubereitung behandeln:
Tragen Sie die Zubereitung mit einem Pinsel auf die betroffenen Äste auf oder betupfen Sie die Schildläuse mit einem getränkten Wattestäbchen.
Wenn Ihre Bäume sehr unter Schildlausbefall leiden, können Sie ihren Stamm im Winter auch mit einem Weißanstrich (auch Kalkanstrich genannt) behandeln. Tragen Sie das Produkt auf der gesamten Fläche des Stamms auf: vom Boden bis zur Basis der dicksten Äste. Auf diese Methode sollten Sie jedoch nur zurückgreifen, wenn alle anderen Behandlungen fehlgeschlagen sind.
Das Kalken des Baums wirkt zwar effektiv gegen überwinternde Schädlinge, es tötet jedoch auch nützliche Insekten ab, die den Winter in den Ritzen der Rinde verbringen!
Bevor Sie mit einer Behandlung beginnen, sollten Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigen:
Weiterhin können Schildläuse auch mit ätherischen Ölen behandelt werden: Geraniumöl, Pimentöl usw.
Schildläuse lassen sich am besten im Larvenstadium bekämpfen. Bei Pflanzen, die im Freien stehen, ist dies im Juni oder Juli der Fall. Mittel mit flüssiger schwarzer Seife wirken nur bei Larven, wenn noch kein Schutzschild gebildet wurde. Sie können daher zwischen Frühlingsende und Sommeranfang eingesetzt werden. Außerhalb dieser Zeiträume ist es besser, ein Mittel auf Mineralölbasis zu verwenden.
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Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.