Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Wählen Sie zunächst einen Standort. Vergessen Sie dabei nicht, dass der Baum noch wachsen wird.
Graben Sie einen Monat vor der Pflanzung ein Loch, das deutlich größer ist als der Umfang, den die Wurzeln des jungen Baumes einnehmen werden. Diese Arbeit sollte zu einem Zeitpunkt vorgenommen werden, an dem der Boden nicht zu feucht ist, was normalerweise im Frühherbst der Fall ist. Das Loch sollte mindestens 50 cm breit und 50 cm tief sein. Bei stark entwickelten Sträuchern, die mehrere Jahre alt sind, sollte das Loch bis zu 1 m x 1 m groß und 0,7 m tief sein.
Trennen Sie die Erde an der Oberfläche von der tiefen Erde (unterschiedliche Farbe) und entfernen Sie bei der Gelegenheit gleich die Steine.
Schütten Sie eine kleine Schubkarre voll mit reifem oder halbreifem Kompost (oder einem handelsüblichen organischen Spezialdünger für Obstbäume) in das Loch. Mischen Sie diesen mit der Erde am Boden des Lochs und geben Sie noch ein oder zwei Hände voll Hornspäne hinzu.
Wurzelnackte Bäume haben zwei große Vorteile gegenüber Bäumen, die in Kübeln oder mit Wurzelballen verkauft werden: Sie erholen sich schneller und sind preiswerter.
Sie werden während der Winterruhe gepflanzt, also zwischen Anfang November und Ende Februar. Der beste Moment ist die Zeit zwischen Mitte November und Mitte Dezember, denn dann können sich die Wurzeln noch vor der großen Kälte an die neue Umgebung gewöhnen.
Wurzelnackte Bäume und Sträucher benötigen vor der Pflanzung eine „Schönheitskur“: Entfernen Sie abgebrochene oder beschädigte Wurzeln und kürzen Sie mithilfe einer Gartenschere die Wurzelenden um einige Zentimeter.
Der Rückschnitt bewirkt, dass sich die Wurzeln teilen und neue Wurzeltriebe bilden. Es darf jedoch nicht zu viel geschnitten werden (nicht mehr als ein Drittel der Wurzellänge). Häufig wird die Wurzellänge einfach angeglichen, nachdem die beschädigten Wurzelteile gekürzt wurden.
Die Einschlämmung soll der Austrocknung vorbeugen und die Bildung neuer Triebe unterstützen. Bereiten Sie einen Schlamm zu, indem Sie lehmhaltige Erde mit Wasser mischen und zu einer klebrigen Masse verarbeiten, die dick genug ist, um an den Wurzeln haften zu bleiben. Geben Sie zu 1/3 Kuhdung hinzu, wenn Sie welchen beschaffen können! Sie finden auch gebrauchsfertigen Lehmbrei im Handel. Tauchen Sie die Wurzeln eine gute halbe Stunde lang in diese Zubereitung ein.
Breiten Sie die Wurzeln im Loch in ihrer natürlichen Position aus. Sie dürfen nicht am Boden des Hohlraums flachgedrückt werden. Am besten ist es, wenn Sie diese Arbeit zu zweit durchführen: Während einer den Strauch gerade hält, befüllt der andere das Loch mit Erde.
Wenn die Form des Wurzelbündels dafür geeignet ist, können Sie es auch auf eine kleine Erdkuppel am Boden des Lochs legen. Die Veredelungsstelle, eine Narbe zwischen der Unterlage und der veredelten Sorte, die an der Wölbung am Stammansatz zu erkennen ist, darf nicht vergraben werden. Diese muss unbedingt 3 bis 4 cm über den Boden hinausragen.
Bevor das Loch wieder gefüllt wird, muss bei Bäumen mit über 80 cm hohen Stämmen eine Rankhilfe aufgestellt werden. Sie wird in etwa 10 cm Abstand parallel zum Stamm angebracht, vorzugsweise auf der Windseite.
Füllen Sie das Loch mit der feinen, mit Kompost angereicherten Muttererde auf und füllen Sie dabei die Zwischenräume zwischen den Wurzeln gut aus. Schütten Sie die Erde vorsichtig auf und achten Sie darauf, dass die Veredelungsstelle nicht mit eingegraben wird.
Graben Sie mit einer Gartenharke eine Kuhle mit einem Durchmesser von ca. 40 cm um den Stamm herum, in die das Wasser für die Bewässerung gegeben wird.
Gießen Sie sofort reichlich (mindestens eine Gießkanne), auch wenn der Boden nass oder das Wetter regnerisch ist. Das Wasser wird dabei helfen, die Wurzeln gut mit dem Boden zu verbinden.
Befestigen Sie die Pflanze am oberen Ende des Stamms an ihrer Rankhilfe. Dabei sollte die Befestigung nicht zu fest sitzen. Formen Sie dafür eine „horizontale Acht“. Sie können auch ein Tuch, ein Stück Gummi oder ein Schaumstoffkissen dazwischen legen, um das Reiben des Stamms an der Rankhilfe zu vermeiden.
Denken Sie daran, die Erde um den Baum herum zu mulchen (Laub, Gras, Pappe ...).
Obstbäume, die in Kübeln oder mit Wurzelballen verkauft werden, können fast das ganze Jahr über gepflanzt werden. Der beste Zeitpunkt ist zwar immer noch der Herbst, Sie können einen Baum aber auch im Frühjahr pflanzen. Diese Bäume sollten in den Monaten nach der Pflanzung besonders großzügig und regelmäßig gegossen werden.
Nehmen Sie keinen Schnitt an den Wurzeln von Pflanzen vor, die mit einem Wurzelballen oder in einem Kübel geliefert werden, und brechen Sie insbesondere diesen Wurzelballen nicht auf.
Tauchen Sie ihn 20 Minuten lang in Wasser ein. Ein Wurzelballen, der trocken in die Erde gesetzt wird, nimmt nur schwer Wasser auf. Achten Sie darauf, dass er nicht zerfällt. Zerschneiden oder zerbrechen Sie den Kübel, wenn Sie die Pflanze nur schwer herausbekommen. Anschließend verfahren Sie wie bei einem wurzelnackten Baum.
Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.