Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
126 Ratgeber
Tomaten zählen zu den beliebtesten Gemüsesorten. Doch nur wenn man seine eigenen Pflanzen anbaut und richtig reife Früchte erntet, kommt man in den Genuss ihres wahren Geschmacks.
Das Auspflanzen der Setzlinge in den Garten ist ein sehr wichtiger Schritt, von dem die gute Entwicklung der Pflanze und die Produktion der Früchte abhängt.
Auch wenn die Grundtechniken der Gartenfreunde, Laien und Experten mehr oder weniger gleich sind, gibt es doch kleine Unterschiede. Unsere Tipps werden Ihnen helfen, Tomaten erfolgreich anzubauen.
Tomaten auspflanzen kann jeder. Dieser für die Fruchtbildung wichtige Schritt erfordert keine besonderen Kenntnisse oder Fähigkeiten.
15 Min. pro Pflanze
1 Person
Warten Sie stets, bis kein Frostrisiko mehr besteht, bevor Sie Ihre Tomaten in den Garten pflanzen. Der kleinste Frost kann Ihre Pflanzen vernichten. In der Regel kann man im Süden von Mitte April (mit einem kleinen Schutz gegen unerwarteten Frost) bis Ende Mai oder Anfang Juni im Norden oder in mittleren Höhenlagen pflanzen.
Wenn Sie in ein Gewächshaus auspflanzen, können Sie den Pflanztermin um etwa 3 Wochen vorziehen. Wählen Sie einen sonnigen Platz auf einem Boden, auf dem mindestens vier Jahre in Folge keine Tomaten oder Kartoffeln gewachsen sind.
Tomatenpflanzen sind hungrig. Der Boden sollte daher reich an Humus und Nährstoffen sein. Graben Sie zunächst mit der Schaufel oder dem Spaten20 cm breite und 30 cm tiefe Löcher. Werfen Sie die ausgehobene Erde auf einen Haufen. Nehmen Sie etwa die Hälfte der Erde von diesem Haufen ab und fügen Sie die gleiche Menge Kompost hinzu. Das kann Kompost aus eigener Herstellung sein oder guter biologischer Kompost, der im Handel erhältlich ist.
Vermischen Sie beides mit den Händen oder einer Handschaufel. Dieses Gemisch wird zum Auffüllen der Löcher verwendet.
Lassen Sie zwischen den Löchern 60 cm Platz. Wenn Sie mehrere Pflanzreihen nebeneinander anlegen möchten, lassen Sie mindestens 80 cm dazwischen Platz, um zwischen den Reihen entlanglaufen zu können.
Wählen Sie bevorzugt kräftige Pflanzen mit einem Stängel, der mindestens die Dicke eines Bleistifts hat. Wässern Sie den Topf 20 Minuten lang, damit der Wurzelballen gut durchfeuchtet ist und sich leicht aus dem Topf ziehen lässt.
Entfernen Sie die unteren 3 bis 4 Blätter, sodass mindestens 20 cm Stängel über der Wurzel frei liegen.
Geben Sie eine gute Handvoll des Kompost-Erde-Gemischs in das Loch und setzen Sie den Wurzelballen der Tomate darauf. Dabei sollte sich das erste Blatt auf Bodenhöhe befinden. Je tiefer der Tomatensetzling im Boden sitzt, desto besser entwickelt er sich, da der mit Erde bedeckte Teil des Stängels zusätzliche Wurzeln bildet, die zur Ernährung der Pflanze beitragen.
Wenn das Pflanzloch für Ihre Pflanze nicht tief genug ist, legen Sie die Pflanze ruhig flach in das Loch hinein, sodass möglichst viel Stängel mit Erde bedeckt ist. Der aus dem Boden ragende Teil des Stängels richtet sich nach einigen Tagen wieder auf. Zum Auffüllen drücken Sie den Boden um den Ballen herum leicht an. Bilden Sie dabei eine kleine Vertiefung zur Aufnahme des Gießwassers.
Wässern Sie sofort mit einer halben Gießkanne pro Pflanze, auch wenn der Boden feucht ist. Durch das Mulchen der Pflanzen müssen Sie nicht so oft gießen, vermeiden Trockenperioden zwischen zwei Bewässerungen (denn diese verträgt die Tomate nicht gut) und verlangsamen das Unkrautwachstum. Zum Mulchen können Sie Stroh, Flachshäcksel, Kakaoschalen oder auch Buchweizenschalen verwenden.
Die Rankhilfe ist ein Stab, an dem der Pflanzenstängel im Laufe seines Wachstums nach und nach befestigt wird. Der Stab kann gerade oder spiralförmig, aus Metall, Kunststoff, Holz oder einfach aus Bambus sein. Er sollte zwischen 1,30 m und 1,70 m über dem Boden ragen, je nachdem, wie hoch die Pflanze wächst.
In südlichen Regionen oder im Gewächshaus können die Pflanzen deutlich größer werden. Schieben Sie die Rankhilfe ausreichend tief in den Boden, damit sie sich nicht unter der Last der Früchte neigt, und halten Sie dabei einen Abstand von über 5 cm zum Stängel, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.
Einige Gärtner stellen die Rankhilfe auf, bevor sie die Pflanzen einsetzen, weil sie befürchten, die Wurzeln zu verletzen; dies bietet sich beispielsweise bei Pflanzen in großen Töpfen an, deren Wurzelsystem einen größeren Durchmesser hat.
Es wird oft empfohlen, bei Tomaten auch einige Brennnesselblätter in jedes Pflanzloch zu geben, da die Brennnessel beim Verrotten große Mengen an Mineralien freigibt. Dazu zerhackt man einige Blätter (etwa eine Handvoll) und legt sie unten in das Loch. Bedecken Sie sie mit etwas Erde, setzen Sie dann die Tomatenpflanze ein und füllen Sie das Loch mit dem Kompost-Erde-Gemisch auf.
Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn, 126 Ratgeber
Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.