Wärmebrücken erkennen und vermeiden

Wärmebrücken erkennen und vermeiden

Jennifer, Heimwerkerin, Düsseldorf

Ratgeber verfasst von:

Jennifer, Heimwerkerin, Düsseldorf

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Wärmebrücken führen zu Energieverlusten. Ob linienförmig, punktförmig oder dreidimensional - Sie haben unangenehme Folgen, die sowohl bei Neubauten als auch bei Renovierungen vermieden werden sollten. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Wärmebrücken und wie Sie sie beheben.

Wichtige Eigenschaften

  • Ursachen von Wärmebrücken
  • Arten von Wärmebrücken
  • Auswirkungen und Vorschriften
  • Wärmebrücken beheben: Dämmung
Zu den Dämmstoffen

Was ist eine Wärmebrücke?

Wärmebrücken sind Unterbrechungen der Wärmedämmung, d. h. Stellen mit erhöhter Wärmeleitung, die durch das Fehlen einer thermischen Trennung zwischen der Gebäudehülle und der Bausubstanz verursacht werden. Sie können für mehr als 40 % der Energieverluste an den Wänden verantwortlich sein.

Vor allem in Niedrigenergie-, Nullenergie- und Plusenergiehäusern ist es wichtig, Wärmebrücken zu vermeiden. Denn je luftdichter ein Haus ist, desto mehr nehmen die durch Wärmebrücken verursachten Energieverluste und die Probleme im Zusammenhang mit der Bausubstanz zu.

Der Wärmewiderstand als Ursache für Wärmebrücken

Der thermische Widerstand (R)

Der Wärmewiderstand (R) eines Materials hängt von seinem Dämmvermögen und seiner Wärmeleitfähigkeit (Lambda) ab. Je größer der Wärmewiderstand eines Werkstoffs, desto besser dämmt er gegen Wärme oder Kälte.

Wärmebrücken und Dämmung

Wärmebrücken vermindern den Wärmewiderstand an bestimmten Stellen eines Gebäudes und verursachen Energieverluste. Für eine effektive Wärmedämmung sollte der Wärmewiderstand der Wände eines Gebäudes überall gleich sein.

Wo thermische Trennungen nicht vorhanden sind, müssen sie während der Bauphase oder bei der Modernisierung in das Gebäude integriert werden. Denn sie gewährleisten, dass die Dämmung durchgängig ist und die Gebäudehülle einen einheitlichen Wärmewiderstand aufweist.

Risikofaktoren, die zu einer mangelnden Dämmung führen

  • Die angewandte Bautechnik und die verwendeten Baustoffe. Dachstühle aus Metall und Betondecken bieten z. B. mehr Möglichkeiten für die Entstehung von Wärmebrücken als ein Holzhaus.
  • Die Zwischendecken oder Geschossdecken.
  • Durchgehende Elemente (Balken, Metallschienen, Dachsparren...).
  • Die Komplexität der Architektur mit vielen Ecken.

Welche Arten von Wärmebrücken gibt es?

  • Linienförmige Wärmebrücken, die bei Verbindungsstellen zweier Konstruktionselemente (Wände, Boden- und Deckenplatten, Balken, Fensterrahmen und Außentürzargen usw.) auftreten.
  • Punktförmige Wärmebrücken werden durch Befestigungselemente verursacht, die durch die Dämmung hindurchgehen (Dübel, Schienen, Schrauben usw.).
  • Dreidimensionale Wärmebrücken befinden sich in den Ecken, wo 3 Flächen zusammentreffen (2 Wände und eine Bodenplatte, zwei Wände und eine Decke...).

Holz, Fenster & Türen

Der Einfluss von Wärmebrücken auf das Gebäude

  • Wärmeverluste, bis zu mehr als der Hälfte der Verluste durch die Wände eines Niedrigenergiehauses.
  • Hohe Energierechnungen.
  • Öko-Bilanz
  • Unvermögen, aktuelle Vorschriften einzuhalten.
  • Gefahr der Rissbildung.
  • Tendenz zu Korrosion.
  • Auftreten von Schimmelbefall.
  • Entstehung von Kondensation.
  • Negative Auswirkungen auf den Wohnkomfort.

Wie man Wärmebrücken behandelt

Um eine gleichmäßige und effektive Wärmedämmung zu erreichen, ist es sowohl beim Neubau als auch bei einer Modernisierung unerlässlich, die für Wärmebrücken anfälligen Bereiche zu behandeln. Dies kann durch zusätzliche Dämmung geschehen, die von Fall zu Fall unterschiedlich sein kann.

Verbindungen können auf drei Arten behandelt werden:

  • Durch Wärmedämmung von innen, an den Verbindungen zwischen Böden/Wänden/Dächern.
  • Durch Fassadendämmung oder Wärmedämmung von außen an denselben Verbindungsstellen sowie an besonderen Stellen wie sie etwa bei Loggia, Kamineinfassung, Attika oder Balkon vorkommen.
  • Mit beiden Methoden zusammen.

Neubauten

Für Einfamilienhäuser im Neubau sind mit Dämmstoff gefüllte Mauersteine und komplette Fußbodensysteme mit thermischer Trennung am einfachsten und wirtschaftlichsten während des Baus zu realisieren. Die eingesetzten Dämmstoffe für diese thermische Trennung sind z. B. Polyurethan, expandiertes Polystyrol (EPS), komprimierte Steinwolle usw.

Verbindung Bodenplatte/Wände aus Beton

  • Fertigplatte mit integrierter thermischer Trennung;
  • Bodenplatte aus Fertigträgern und Einhängeblöcken. Diese Lösung enthält die Fertigträger aus Stahlbeton, die thermische Trennung in Quer- und Längsrichtung sowie die dämmenden Einhängeblöcke.

Verbindung Bodenplatte/Wände aus Lochziegelstein

Dämmende Mauersteine aus Lochziegeln bieten eine hohe thermische Trennwirkung. Es gibt sie in verschiedenen Höhen (17, 20 und 25 cm), die zur Dicke der jeweiligen Bodenplatte passen.

Lösungen für die Innendämmung

Verbindung Boden/Wände

  • Bei ungedämmten Kriechkeller erfolgt das Aufbringen eines schwimmenden Estrichs auf dem Innenboden.
  • Dämmung von Außenwänden und Decke, d. h. der gesamten Flächen, und zwar unter Berücksichtigung der Übergänge und Ecken.
  • Behandlung von Zwischenböden (Dachböden, Fußböden der Stockwerke, Kriechkeller), um eine durchgehende Dämmung zu erhalten.

    Verbindungen zwischen Wänden und Dach sowie zwischen Wänden und Fenster-/Türrahmen

  • Dämmung der Dachschräge mit einer zweiten, kreuzweise zur ersten auf dem Dachboden verlegten, Dämmschicht. Aus Raumspargründen kann diese Dämmung vom Dachfirst bis zum Dachboden mit hocheffizientem Dämmstoff, wie etwa halbstarren Polyurethanplatten (großer Wärmewiderstand) erfolgen.
  • An allen tragenden Innenwänden und -böden sollte eine Dämmung auf 60 cm Breite vorgesehen werden;
  • Vollständige Dämmung rund um alle verglasten Maueröffnungen (Türen, Fenster oder Fenstertüren).

Lösungen für die Außendämmung

Verbindungen zwischen Außenwänden und Erdgeschoss-Bodenplatte

  • Unter die Erde reichende Dämmung bis zu einer Tiefe, die der doppelten Breite der Wand entspricht, mit verrottungsfestem und druckfestem Dämmstoff (z. B. Schaumglas, Kork, XPS-Bodendämmplatten) bei der Verbindung zwischen Außenwänden und Erdgeschoss-Bodenplatte über Erdaufschüttung.
  • Eine Dämmung desselben Typs muss bei einer Verbindung zwischen Außenwänden und Fußboden über einem Kriechkeller oder einem begehbaren Keller bis mindestens 60 cm unter die Fußbodenhöhe reichen.
  • Dämmung desselben Typs, die bis unter die Betondecke reicht, sowie zusätzliche Innendämmung des Bodens und der Wände.

Verbindungen zwischen Wänden und Dach

  • Mit einem sogenannten Sarking-System, einschließlich Unterdeckplatten und Unterspannbahn, kann das gesamte Dach von außen gedämmt werden, und zwar mit einer Verlängerung zu den Wänden hin. Der Vorteil dieser Technik ist, dass sie das für einen Dachausbau erforderliche Innenvolumen frei lässt oder aus ästhetischen Gründen freiliegende Balken hervorhebt.
  • Anbringen von Dämmstoff an den Giebelwänden auf Dachbodenhöhe.
  • Dämmung des Unterdachkastens.
  • Dämmschale aus feuerfestem Material für die Verbindung Schornstein/Dach.

Verbindungen zwischen Wänden und Fenster-/Türrahmen

  • Beim Anbringen einer Außendämmung müssen Dämmstoff und Verkleidung die Rahmen der Aufputz-Fenster und -Türen abdecken;
  • Für Fenster und Türen, die in die Wandöffnung eingesetzt sind, muss die Dämmung über die Ecke der Laibung hinweg erfolgen.

Besondere Verbindungsstellen

Verbindungen zwischen Terrasse und Wänden, Balkon/Wänden, Loggia/Wänden

  • Egal ob es sich um eine Innendämmung oder eine Fassadendämmung handelt, verwenden Sie nur Material zum Unterbrechen der Wärmebrücke, das die statischen Kräfte aufnehmen kann. Diese thermischen Trennungen sind mit Verstärkungen versehen, die quer durch den Dämmstoff verlaufen.
  • Bei gedämmten Flachdächern sind Balkenbodensysteme mit Perimeterdämmung sehr praktisch.

Zu den Dämmstoffen

Ratgeber verfasst von:

Jennifer, Heimwerkerin, Düsseldorf, 30 Ratgeber

Jennifer, Heimwerkerin, Düsseldorf

Ich habe keine besondere Ausbildung als Handwerkerin oder Dekorateurin, ich habe mir alles selbst beigebracht. Frei nach der Devise "Learning by doing" habe ich mein Haus renoviert. Bis zum Umzug mussten wir ALLES neu machen, vom Boden über die Wände bis zur Decke, von der Küche bis zum Bad ... Am Ende war ich ein echter Profi! Heute rufen meine Freunde mich sofort an, wenn Hand angelegt werden muss. Heimwerken und DIY-Projekte sind eine richtige Leidenschaft geworden. Sich den Herausforderungen zu stellen, eine Idee im Kopf und mit ein paar Werkzeugen erwacht sie zum Leben. Hier meine Ratschläge und Ideen zu teilen, ist ein großes Vergnügen!

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