Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Den Stumpf eines großen Baums zu entfernen, ist mühsam. Angesichts des Arbeitsaufwandes sollten Sie sich zunächst fragen, ob er wirklich so sehr stört ... Das Entfernen eines Stumpfes ist keine Kleinigkeit. Bevor Sie beginnen, sollten Sie prüfen, ob Ihr Vorhaben machbar ist (bei einem Stumpf mit kleinem Durchmesser). Gehen Sie dazu wie folgt vor:
Graben Sie den Boden um den Stumpf herum mit einer Spitzhacke auf. Die großen Wurzeln sollten gut freigelegt sein. Heben Sie um den Stumpf herum idealerweise einen kreisförmigen Graben aus.
Durchtrennen Sie zugängliche Wurzeln mit einer Handsäge oder einer Axt. Eine Kettensäge eignet sich dafür nicht, da Erde und Steinchen die Kette beschädigen können.
Schieben Sie ein Brecheisen unter den Stumpf und heben Sie ihn etwas an. Versuchen Sie an mehreren Stellen, ihn zu bewegen.
Ziehen Sie den Baumstumpf mit Hilfe einer Seilwinde oder einer Handwinde heraus, falls Sie eine besitzen.
Eine Spitzhacke ist nutzlos, wenn Sie den Stumpf Ihrer 200 Jahre alten Zeder entfernen möchten, die mitten in einem Park stand! Bei wirklich großen Baumstümpfen sollten Sie besser schwere Geschütze auffahren.
Sie können sich dafür einen Minibagger oder eine Baumstumpffräse mieten.
Mit einem Minibagger können Sie ohne viel Kraftaufwand graben. Aber er hat auch Nachteile:
Die Mietkosten.
Sein Gewicht von etwa 1 Tonne erschwert den Transport. Zudem kann ein Bagger auf einem Rasen, einem gepflasterten Hof oder in einer Einfahrt für lange Zeit sichtbare Spuren hinterlassen.
Immerhin benötigt man keine gesonderte Erlaubnis, um dieses Arbeitsgerät zu bedienen.
Erweist sich das Ausgraben des Stumpfes als unmöglich, können Sie den Stumpf mit einer Baumstumpffräse oder Stubbenfräse entfernen. Diese können Sie mieten. Die kleineren Modelle sind leichter als ein Bagger (mit einem Gewicht von etwa 130 bis 150 kg) und einfacher zu bedienen. Eine Baumstumpffräse oder Stubbenfräse verfügt über eine Zahnscheibe, die das Holz bis zur gewünschten Tiefe zu Spänen zerkleinert.
Tragen Sie eine persönliche Schutzausrüstung (PSA):
Schutzbrille,
Lärmschutzkopfhörer,
und Sicherheitsschuhe.
Abschließend können Sie das entstandene Loch mit den Holzspänen füllen, die aus dem Stumpf gefräst wurden, und unter die Erde mischen. Die Späne lassen sich auch gut als Mulchmaterial auf Ihren Beeten verwenden. Sie zersetzen sich in weniger als einem Jahr.
Früher verwendete man auf dem Land Produkte, die heute verboten sind, da sie als gefährlich und umweltschädlich gelten. Dazu zählen bestimmte Säuren, Natriumchlorat oder Ammoniumsulfat.
Im Handel sind derzeit Produkte mit einer sogenannten devitalisierenden Wirkung erhältlich. Es handelt sich dabei um Mittel, die das Wachstum von Trieben verhindern. Es ist also nutzlos, Sie bei Bäumen anzuwenden, die keine Triebe bilden, wie z. B. Nadelbäume, mit Ausnahme der Eibe.
Andere im Handel erhältliche Baumstumpfvernichter basieren im Allgemeinen auf Natriumnitrat. Selbst wenn sie zugelassen sind, sind diese Produkte hochgiftig und sehr gefährlich für den Anwender und die Umwelt. Sie:
sind brennbar, mitunter explosiv,
sind giftig für Menschen und Tiere,
verschmutzen Boden und Grundwasser.
Sie dürfen nur als letztes Mittel und mit allen gebotenen Vorsichtsmaßnahmen eingesetzt werden. In vielen Ländern unterliegt der Einsatz von chemischen Stumpfvernichtern gesetzlichen Vorschriften.
Führen Sie diese Methode während einer Trockenperiode durch, aber vergewissern Sie sich, dass das Anzünden eines Feuers in Ihrer Gemeinde zu dieser Zeit erlaubt ist. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeindeverwaltung. Sorgen Sie dafür, dass stets eine Wasserquelle in der Nähe zur Verfügung steht.
Setzen Sie mit einem Schneidewerkzeug, einer Axt oder einer Kettensäge tiefe Schnitte in die Stumpffläche oder bohren Sie mit einer Bohrmaschine und einem Holzbohrer tiefe, breite Löcher. Gehen Sie anschließend folgendermaßen vor:
Entfernen Sie um den Stumpf herum alles, was eine Ausbreitung des Feuers verursachen könnte.
Entfernen Sie trockene Blätter.
Mähen Sie das Gras um den Stumpf mit einer Motorsense.
Sammeln Sie den Grasschnitt sorgfältig auf oder beseitigen Sie ihn mit einem Laubbläser.
Bedecken Sie den Stumpf mit trockenen Pflanzenteilen, Nadeln, Kiefernzapfen, Zweigen ... und zünden Sie ihn an.
Stellen Sie sicher, dass ein möglichst großer Teil des Stumpfes im Boden verbrennt.
Zum Schluss löschen Sie gründlich und achten Sie darauf, dass das Feuer vollständig aus ist.
Bei dieser ökologischen Methode decken Sie den Stumpf mit einer Plane ab und lassen die Zeit für Sie arbeiten. Pilze, Würmer und andere Mikroorganismen befallen das Holz. Nach einigen Monaten ist dieses so weit abgebaut, dass Sie den Stumpf mit einer Spitzhacke in kleinen Stücken herausholen können.
Der Verrottungsprozess lässt sich beschleunigen, indem man mit einer Bohrmaschine große Löcher in den Stumpf bohrt und ihn Frost und Regen aussetzt.
Sie haben sicher schon von den Hausmitteln oder „Großmütter“-Methoden gehört. Zu den bekanntesten zählt die Verwendung von Knoblauchzehen. Bohren Sie zunächst alle 10 cm ein Loch mit einer Tiefe von 20 cm in den Stumpf. Legen Sie in jedes Loch eine Knoblauchzehe und verschließen Sie es mit Erde. Beim Keimen des Knoblauchs entstehen Substanzen, die die Zersetzung des Holzes beschleunigen. Anstelle von Knoblauch verwenden manche auch Salz (nicht zu empfehlen, da Salz giftig für den Boden ist).
Mit diesen Methoden– ob wirksam oder nicht – lässt sich ein Baumstumpf erst nach längerer Zeit beseitigen.
Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.