Ratgeber verfasst von:
Didier, technischer Leiter, Frankfurt
Bevor Sie in eine Motorsäge investieren, ist es wichtig, Ihre Bedürfnisse zu kennen und richtig einzuschätzen. Wenn Sie nur einmal im Jahr vor dem Winter Holz zuschneiden müssen, oder im Gegenteil, wenn Sie den ganzen Tag über Bäume fällen, können Sie sich denken, dass die Art und das Modell der Motorsäge, die Sie benötigen, unterschiedlich ist. Hier sind einige Tipps, die Ihnen bei der Auswahl helfen.
Wenn Sie Ihre Motorsäge nur verwenden, um ein paar Mal im Jahr einige Bäume zu pflegen, richten Sie Ihre Wahl auf eine Teleskop-Kettensäge oder einen elektrischen Hoch-Entaster. Für eine nur gelegentliche Nutzung und für mehr Handlichkeit, wählen Sie ein akkubetriebenes Modell. So können Sie vom Boden aus leicht die abzusägenden Äste erreichen und Ihr Werkzeug hat einen minimalen Wartungsbedarf (nur Spannen und Schmieren der Kette). Seine Leistung liegt zwischen 600 und 800 W.
Für den regelmäßigen Gebrauch bei vielen Bäumen und Ästen wählen Sie einen Benzin-Hochentaster. Sein Hubraum liegt zwischen 20 und 35 cm3(von 800 bis 1500 W), und er ist mit einem Schwert von 20 bis 35 cm Länge ausgestattet. Für eine einfache Handhabung und optimierte Nutzung wählen Sie eine Teleskopstange.
Da kommt es nicht mehr in Frage, vom Boden aus mit einer Stange zu arbeiten. Für intensive und häufige Auslichtungen nehmen Sie eine spezielle Kettensäge: eine Baumpflegesäge. Ihr Schwert ist höchstens 35 cm lang und die Leistung des Benzinmotors liegt zwischen 25 und 40 cm3 (1000 bis 2000 W). Diese Spezialsägen sind für einhändige Handhabung ausgelegt, bevorzugen Sie daher ein leichtes Modell (3 bis maximal 4 kg). Seien Sie vorsichtig, denn die Baumpflegesäge bleibt ein Werkzeug für erfahrene Anwender und Profis; Es gibt zahlreiche Risiken und wegen ihrer Verwendung mit nur einer Hand sind Unfälle recht häufig (Säge gerät durch Rückstöße außer Kontrolle, Kettenabsprünge, Verletzungen an der "freien" Hand, etc. treten auf).
Für kleinere Pflegearbeiten an einigen Bäumen oder zum Zersägen von Brennholz einige Male im Jahr ist es nicht notwendig, eine superstarke Motorsäge zu kaufen. Eine Elektro-Kettensäge reicht dafür vollkommen aus. Richten Sie Ihre Wahl auf eine Mehrzweckführung (zwischen 35 und 45 cm) und eine Leistung von mindestens 2000 W. Für seltene Fällarbeiten an einigen Stämmen mit kleinem Durchmesser erledigt eine solche Motorsäge die Arbeit. Achten Sie jedoch darauf, die Motorleistung und Ihre Fähigkeiten nicht zu überschätzen, wenn Sie damit große Bäume fällen wollen. Die Wartung beschränkt sich auf das Spannen und Schmieren der Sägekette.
Für den regelmäßigen Gebrauch stoßen elektrische Modelle schnell an ihre Grenzen, wählen Sie hierfür eine Benzin-Motorsäge. Bevorzugen Sie einen relativ starken Motor (> 35 cm3) und eine Mehrzweckführung (maximal 45 cm). Eine solche Kettensäge erfordert jedoch ein gewisses Maß an Erfahrung, sowohl für die Benutzung als auch für die Wartung (Ölstand, Benzinpegel, Zündkerzen, Kette, Filter....).
Für intensive Fällarbeiten brauchen Sie schwereres Gerät! Natürlich wird dafür kein elektrisches Modell geeignet sein. Sie müssen unbedingt eine Benzin-Motorsäge wählen. Je nach Fällarbeit, die Sie ausführen wollen, wählen Sie die geeignete Schwertlänge: von 45 bis 55 cm für Bäume mit kleinem und mittlerem Durchmesser, und über 55 cm Länge für dickere Stämme. Das Gleiche gilt für die Motorisierung: Sie benötigen eine höhere Leistung, mindestens 40 cm3. Die auf dem Markt erhältlichen Kettensägen zum Bäumefällen bieten Motoren, die zur Schwertlänge passen. Wenn man zu dieser Art von Motorsäge greift, weiß man genau was man tut und ist entweder ein erfahrener Benutzer oder ein Profi. Und das befreit Sie nicht davon, ein Mindestrisiko sowohl beim Fällen als auch beim Umfallen von Bäumen einzugehen. Rüsten Sie sich entsprechend aus!
Unabhängig von der Motorsäge ist das Funktionsprinzip immer gleich. Ein Motor, elektrisch oder mit Benzin betrieben, treibt eine Kette mit Zähnen an, die sich um eine Führung oder Kettenführung, das Schwert, dreht. Je länger die Führung ist, desto stärker ist die Kettensäge. Je mehr die Zähne greifen, desto besser schneiden sie, aber desto größer sind auch die Risiken (Rückstoß der Schiene, Rückschlageffekte...).
Neuere Motorsägen sind in der Regel mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet (Zweihandbetrieb, Kettenbremse, Rückschlagsicherung, etc.), aber die Verwendung einer Motorsäge erfordert immer noch große Wachsamkeitund die entsprechende Ausrüstung.
Jeder Kettensägentyp entspricht einer bestimmten Verwendung und einem genauen Arbeitsumfeld.
Sehr praktisch, um hohe Äste zu erreichen, ohne mit der Kettensäge in den Baum oder auf eine Leiter klettern zu müssen. Ob elektrisch oder mit Benzin betrieben, der Motor befindet sich in der Nähe der Steuergriffe, während die Kette undihre Führung sich am Ende einer Stange befinden. Es gibt starre Stangen und Teleskop-Stangen. Im Allgemeinen ist der Schneidkopf verstellbar. Seine Leistung reicht von 600 bis 1500 W. Nicht zu verwechseln mit der Stangenkettensäge, wo sich die gesamte Motorsäge am Ende einer Stange befindet, was die Handhabung erheblich erschwert.
Die elektrische oder benzinbetriebene Baumpflegesäge ist leicht, einfach zu handhaben und mit einer Schnittlänge von weniger als 35 cm. Speziell für den Rückschnitt und das Ausästen, wird sie mit einer Hand bedient, was sie nicht nur sehr praktisch, sondern auch gefährlich für Ungeübte macht. Ihre Leistung liegt meist zwischen 1.200 und 1.800 W.
Die "universell einsetzbare" Motorsäge Führung < 45 cm: bestimmt für übliche Nutzung. Elektrisch oder mit Benzin betrieben, ist sie perfekt für das Zersägen von Brennholz, das Ausästen und Fällen von Bäumen mit dünnen Stämmen. Sie wird mit beiden Händen gehalten und erfordert große Wachsamkeit, vor allem bei den stärksten Modellen (> 2500 W).
Die Baumfällsäge mit einer Schwertlänge über 45 cm richtet sich an eine professionelle Kundschaft und ist eher für intensive Arbeiten, insbesondere zum Roden, gedacht. Sie ist recht schwer zu handhaben und mit einem Hochleistungs-Benzinmotor (von 2500 bis 6500 W) ausgestattet. Um sicher zu arbeiten, ist eine gewisse Erfahrung erforderlich. Ihre Schnittlänge variiert zwischen 45 und über 80 cm. Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts ist sie nicht für Baumpflegearbeiten einsetzbar.
Elektro-Motorsägen werden zum Ausästen und zum Durchführen einiger Pflegeschnitte verwendet. Auch um gelegentlich einen jungen Baum zu fällen und zum Zersägen von etwas jährlichem Brennholz sind sie praktisch. Der Elektromotor, mit einer Leistung von ungefähr 1200 bis 2000 W, ist wartungsfrei und verursacht weniger Lärm und Umweltverschmutzung. Auf der anderen Seite ist die elektrische Kettensäge viel weniger leistungsstark und das Elektrokabel ist ein echter Nachteil: begrenzte Länge, verfängt sich in den Zweigen, beschränkt die Manövrierfähigkeit.
Motorsägen mit Akku, sehr handlich und relativ praktisch, bieten nur eine begrenzte Motorleistung, Autonomie und Sägeleistung. Sie sind mit 18 V-Lithium-Ionen (Li-Ion)-Akkus ausgestattet. Ihre Kapazität, in Amperestunden (Ah) angegeben, bestimmt die Autonomie: Je mehr Ah ein Akku hat, desto länger kann man bis zum Wiederaufladen arbeiten. Ihr Gewicht liegt zwischen 2 kg und etwa 5 kg und die Führung ist 10 bis etwa 25 cm lang. Akku-Kettensägen werden hauptsächlich für Baumpflegearbeiten verwendet.
Mit Benzinmotor ausgestattete Kettensägen ermöglichen viel höhere Leistungen und mehr Bewegungsfreiheit. Sie erfordern jedoch eine regelmäßigere Wartung (Öl, Zündkerze, Filter) und sind schwerer zu handhaben. Benzin-Kettensägen sind auch lauter, ihr Gewicht liegt bei 5-7 kg und ihre Führung ist zwischen 20 cm (Hochentaster) und 90 cm (Holzfällersäge) lang. Benzin-Kettensägen sind autonom und bieten eine längere Lebensdauer. Sie sind meistens mit einem 2-Takt-Motor ausgestattet. Ihr Hubraum beträgt ungefähr zwischen 20 und 120 cm³ und je nach Typ liegt die Leistung zwischen 0,5 kW und 6,5 kW oder weniger als 1 PS bis mehr als 9 PS.
Da es sich bei allen Holzarten um unterschiedliche Weich- und Harthölzer handelt, gibt es verschiedene Arten von Ketten.
Der Vollmeißelzahn wird bei Kettensägen mit 45 cm³ eingesetzt; er ist ideal für die professionelle Forstwirtschaft. Mit ihm schneidet man problemlos Hartholz wie Eiche, Buche, Akazie usw. Wenn der Vollmeißelzahn für Holzfällerarbeiten verwendet wird, kann er bei schmutzigem Holz und Fremdkörperkontakt schneller stumpf werden. Das Schärfen ist schwierig und erfordert viel Erfahrung. Beim Hersteller Oregon unter den Namen 'Chisel' oder 'Super Chisel' bekannt, trägt er bei Stihl die Bezeichnung 'Super'.
Ideal für Weichhölzer wie Tanne, Birke usw., ist das Niedrigprofil leicht zu schärfen und wird bei Kettensägen mit schwacher Leistung eingesetzt. Sein weicher Anschlag erschwert die Schnitte auf härteren Hölzern (Eiche, Akazie...); es muss auch regelmäßiger geschärft werden. Es wurde bei Oregon 'Shipper' genannt und beim Hersteller Stihl 'Standard' (Beide haben es unter diesen Namen nicht mehr im Angebot).
Halbmeißel haben abgerundete Seitenkanten und sind universell auf Kettensägen jeder Stärke verwendbar. Sie schneiden sowohl Hart- als auch Weichhölzer, und das Schärfen ist einfach. Bei Oregon werden sie unter der Bezeichnung 'Speed Guard' und bei Stihl unter dem Namen 'Micro' geführt.
Denken Sie daran, den Zustand der Zähne regelmäßig zu überprüfen. Zum Schärfen verwenden Sie, falls erforderlich, ein Schärfgerät, um das Unfallrisiko zu verringern und Ihre Kettensäge stets mit der besten Sägeleistung zu betreiben.
Die Kettenbremse ist eine Sicherheitsvorrichtung, die darin besteht, die Kette sofort anzuhalten, wenn ein Rückschlageffekt auftritt.
Um Rückschläge zu vermeiden, haben die Kettenglieder Mitnehmerhaken, welche die Aufgabe haben, das Holz vor den Tiefenbegrenzern zu erfassen. Der Schneidzahn ist der geschärfte Zahn und der Tiefenbegrenzer befindet sich davor und bestimmt die Spandicke, also wie tief der Schneidzahn in das Holz eindringt. Wenn die Tiefenbegrenzer zu sehr abgefeilt sind, dringen die Schneidzähne zu tief ins Holz, und das Rückschlagrisiko nimmt zu. Der Vorteil der Haken besteht darin, den Stoß zu mildern.
Dies betrifft nur Benzin-Kettensägen. Der Handstarter, auch Anwerfseil genannt, ermöglicht das Starten der Kettensäge. Durch Ziehen an einem Griff, der am Anwerfseil befestigt ist, wird der Motor gestartet.
Ein 2-Takt-Motor ist ein Motor, bei dem Sie das Benzin mit dem Öl mischen müssen, bevor Sie den Tank mit der Mischung befüllen, im Gegensatz zum 4-Takt-Motor wo sich Benzin und Motoröl in zwei separaten Behältern befinden.
Je größer der Hubraum eines Motors ist, desto weniger läuft der Motor bei gleicher Leistung mit voller Drehzahl. Der Hubraum in Kubikzentimetern (cm3) wirkt sich direkt auf die Leistung einer Kettensäge aus.
Eine Kettensägekette besteht aus 3 Arten von Gliedern: Treibglied, Verbindungsglied, Schneidglied. Die Kette muss richtig geschärft sein und die Teilung wird durch die Länge der Glieder bestimmt.
Die Führungsschiene hält die Kette und bestimmt die Schnittlänge einer Kettensäge. Ihre Länge wird in Zentimetern (cm) ausgedrückt.
Einige Hersteller zögern nicht, Informationen über die Zylinderbohrung, das Kolbenspiel etc. zu geben. Ein Ratschlag dazu: Überladen Sie Ihren Kopf nicht unnötig mit all diesen Daten: die Leistung und die Schwertlänge sind entscheidende und sehr repräsentative Merkmale für das Potenzial jeder Säge.
Die Einstellung der Kettenspannung betrifft alle Kettensägen; sie muss vor jedem Gebrauch erfolgen. Das Gleiche gilt für die Kontrolle des Ölstands der Kettenschmierung.
Überprüfen Sie regelmäßig die Spannung der Kette bei längerem Gebrauch (über mehrere Stunden).
Schmieren Sie den Umlenkstern am Kopf der Führung und prüfen Sie, ob Gratevorhanden sind, die einen Kettenabsprung verursachen könnten.
Überprüfen Sie die Kettenführung regelmäßig auf Grate oder Risse.
Bei Benzin-Kettensägen muss, zusätzlich zu den grundlegenden Überprüfungen und Einstellungen, die Motorwartung etwas sorgfältiger durchgeführt werden. Sie müssen den ordnungsgemäßen Zustand von Zündkerze, Luft- und Benzinfilter sowie den Motorölstand überwachen. Und zwar zu Beginn und am Ende der Saison und bei intensiver Benutzung auch regelmäßig in der Saison. Zu Beginn der Saison sollten Sie einen Motorölwechsel machen. Schlagen Sie auch im Handbuch des Herstellers Ihrer Kettensäge nach, da jedes Modell seine eigenen Merkmale aufweist und damit eine bestimmte Wartung benötigt.
Eine Kettensäge ist ein relativ lautes Werkzeug (was Benzinmotoren betrifft) und sie kann bei falscher Verwendung gefährlich sein. Um sich vor Lärm zu schützen, sind geräuschdämpfende Kopfhörer oder Ohrstöpsel perfekt. Von mindestens folgender Schutzausstattung sollten Sie beim Umgang mit Kettensägen Gebrauch machen:
Sicherheitshandschuhe;
Sicherheitsschuhe, und zwar möglichst hochgeschlossen;
ein Visier.
Es gibt sogenannte Schnittschutzkleidung, vor allem Hosen, die im Falle eines Bedienungsfehlers sehr nützlich sind. Denken Sie auch daran, Ihren Kopf vor herabfallenden Ästen oder umhergeschleuderten Holzspänen zu schützen. Ein Helm ist dafür sehr praktisch und bleibt ein unverzichtbares Schutzelement.
Bei der Benutzung vermeiden Sie alle Balanceakte auf einer instabilen Leiter.
Überprüfen Sie vor jedem Start, ob die Motorsäge in gutem Betriebszustand ist; lesen Sie zuvor die Bedienungsanleitung, um Verletzungen zu vermeiden (keine fehlenden Schrauben, keine wackeligen Teile, etc.) und überprüfen Sie, ob die Kettenbremse angezogen ist.
Wenn Sie Ihre Kettensäge bei Renovierungsarbeiten verwenden, z. B. bei Arbeiten am Dachstuhl, achten Sie darauf, keine Nägel zu treffen. Sie könnten Ihre Kette schneller schärfen müssen als vorgesehen!
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Heimwerkern: Ich liebe es! Die präzise Arbeit fasziniert mich, ich mag Holz, Metall und ich liebe es, etwas zu bauen, was es bisher nicht gibt. Das Zimmer meiner Tochter ist ein Beispiel, ihr Bett ist unter ihrem Schreibtisch eingebaut! Meine Leidenschaft hat sich inzwischen herumgesprochen: Meine Familie und Nachbarn fragen mich um oft Rat oder um Hilfe für Ihre Projekte. Auch Sie berate ich gerne bei der Auswahl Ihrer Werkzeuge oder bei DIY-Projekten.