Ratgeber verfasst von:
Alize, Bodenlegerin, Leipzig
Dekupieren kommt vom französischen Wort „découper“ und bedeutet so viel wie ausschneiden/aussägen. Die Dekupiersäge ist die elektrische Version einer Laubsäge und dient für den filigranen Feinschnitt von Werkstücken.
Sie wird zur Herstellung kleiner verschnörkelter Bretter (Stuhllehnen, Dekorationen usw.), in der Kunsttischlerei und insbesondere für Intarsienarbeiten, im Geigenbau sowie im Modellbau verwendet.
Laub- und Dekupiersägen sind also Spezialisten für das kurvenreiche Sägen und haben nichts mit Stichsägen zu tun, die grobe Zuschnitte ermöglichen. Sie können elektrisch (Dekupiersäge) oder manuell (Laubsäge)sein. Sie sind in manchen Fällen auch für gerade Schnitte geeignet.
Elektrische Modelle bieten mehrere Zusatzfunktionen (Blasvorrichtung, Lampe, Pedal, Gestell usw.), die Ihnen die Arbeit erleichtern. Wählen Sie eine Laub- oder Dekupiersäge, die am besten zum Verwendungszweck, Ihrer Erfahrung und Ihrem Budget passt.
Ob Dekupiersäge oder Laubsäge – beide Modelle besitzen einen oberen und einen unteren Sägearm, zwischen denen das Sägeblatt sitzt.
Sie besitzen eine Ausladung in U-Form. Die Tiefe dieser Ausladung bestimmt die maximale durchtrennbare Größe. Bei manuellen Laubsägen muss die Säge von Hand zum Werkstück geführt werden. Bei elektrischen Dekupiersägen haben Sie die Hände frei, um das Werkstück zu führen. Gut zu wissen: Schnitttiefe und -breite bestimmen bei elektrischen Dekupiersägen die maximale Tiefe und Breite des Werkstücks. Die Schnitthöhe bestimmt die maximale Stärke des Werkstücks.
Eine Laubsäge ist sozusagen eine manuelle Dekupiersäge. Sie besteht aus einem Griff, der an einem U-förmigen Gestell befestigt ist, das meist aus Metall besteht. Das Sägeblatt sitzt zwischen den Enden des Gestells, und ist mit einem Stiftsystem (am Sägeblatt), mit Flügelschrauben zum Festziehen oder mit einer Schnellspannhebel befestigt.
Eine Laubsäge ist leicht und wird zum Sägen vertikal oder lotrecht im Verhältnis zum Werkstück an einem Griff gehalten, der aus Holz, Komposit oder Aluminium besteht. Zum Zuschneiden des Werkstücks wird sie entlang der Vorzeichnung hin- und herbewegt.
Das Sägeblatt muss zum Material und der Stärke des Werkstücks passen. Dieses kann aus Holz, Kunststoff oder weichem Metall bestehen (Kupfer, Messing usw.) und eine maximale Materialstärke zwischen 30 und 40 mm besitzen.
Laubsägen gibt es in verschiedenen Ausführungen, deren Eigenschaften sich je nach Nutzung unterscheiden. Sägen für Juweliere, auch Sägebögen genannt, haben nur eine kleine Ausladung – mit einer Tiefe zwischen 80 und 130 mm. Die leichtesten unter ihnen besitzen ein Gewicht von 50 g. Andere Modelle wiegen mehr als 500 g mit einer Ausladung von 300 mm.
Elektrische Dekupiersägen besitzen ebenfalls eine Ausladung. Die zwei Maschinenarme werden durch einen kleinen Motor von oben nach unten bewegt. Ein waagerechter Tisch aus Aluminiumgusslegierung dient als Unterlage für das zu zersägende Werkstück. Dieser Tisch kann je nach Modell bis zu 45 Grad schwenkbar sein, was es ermöglicht, angeschrägte Seitenwangen zu sägen. Dekupiersägen können ein Gestell besitzen oder auf eine Werkbank gestellt werden, wobei letztes platzsparender ist. Gut zu wissen: Manche Modelle verfügen über zusätzliche Präzisionswerkzeuge (z. B. einen Dremel) für die Endbearbeitung von Holz (Fräsen, Schleifen usw.).
Dekupiersägen besitzen zahlreiches Zubehör, was Ihnen das Sägen erleichtert und Bedienkomfort garantiert:
Ein Niederhalter hilft, das zu sägende Werkstück gegen den Tisch gedrückt zu halten.
Eine Blas- und/oder Absaugvorrichtung entfernt während des Sägens den Staub.
Eine Drehzahlregelung ist praktisch, um die Geschwindigkeit in spitzen Winkeln oder sensiblen Bereichen zu reduzieren.
Adapter sind ideal, um alle möglichen Sägeblätter einzuspannen (rund oder gerade).
Lampen sorgen für eine bessere Sicht.
Eine Schutzabdeckung schützt Sie vor Verletzungen.
Ein Schnellspannhebel eignet sich zum praktischen Einspannen des Sägeblatts.
Ein Pedal sorgt für eine schnelle Inbetriebnahme.
Ein Winkel-Gehrungsanschlag garantiert ordentlich geführte Schnitte.
Lupen helfen bei Präzisionsschnitten.
Dekupiersägen haben Ausladungen mit Tiefen, die von 30 und 60 cm reichen. Die Motoren dieser Maschinen besitzen eine Leistung zwischen 70 und 200 Watt mit einer einphasigen Stromversorgung von 230 V und einer klassischen Verbindung.
Sie können auf eine Werkbank gestellt werden oder auf einem Gestell stehen, um absolut unabhängig zu sein und Arbeiten in der Höhe durchführen zu können. Der Arbeitstisch sollte so breit wie möglich sein. Maße von 250 x 400 mm sind ideal. Die Drehzahl liegt meistens zwischen 900 und 1400 Umdrehungen pro Minute. Sie richtet sich nach dem Material, das zersägt wird.
Das Sägeblatt muss zum Material und dessen Stärke passen. Für 3 mm dickes Sperrholz benötigen Sie ein anderes Sägeblatt als für 2 mm dicke Kupferplatten. Die Hersteller bieten in der Regel Entsprechungstabellen an. Für jedes Material und jede Dicke gibt es ein passendes Sägeblatt. Der Sägeblatttyp muss ebenfalls zum Befestigungssystem des Werkzeugs passen: Am häufigsten werden gerade und runde Sägeblätter angeboten. Die Standardlänge der Sägeblätter liegt bei 130 mm. In Ausnahmefällen können die Maße abweichen.
Achten Sie bei der Wahl der Sägeblätter daher auf die Eigenschaften Ihrer Säge und das zu zersägende Material. Dekupiersägen werden oft bereits mit einem Satz Sägeblätter verkauft, die kompatibel sind. Sie besitzen bestimmte Kürzel und Zeichen, die ihren Verwendungszweck beschreiben:
Das Kürzel TPI entspricht der Anzahl der Zähne auf dem Sägeblatt. TPI steht für „teeth per inch“ (Zähne pro Zoll).
Das Rautezeichen # beschreibt die Gesamtheit der Eigenschaften des Sägeblatts (Stärke, Tiefe und TPI).
Ein Rundsägeblatt sägt in alle Richtungen. Einziger Nachteil: Die Schnittfuge ist breit.
Sägeblätter mit Gegenzähnen sind geeignet, um sauber zu sägen.
Welches Modell sich für Sie am besten eignet, hängt von der Häufigkeit ab, mit der Sie Ihre Säge benutzen wollen.
Für den gelegentlichen Gebrauch reicht eine manuelle Laubsäge vollkommen aus. Sie ist sehr preisgünstig und eignet sich zum Zuschneiden kleiner Werkstücke und für Bastelarbeiten. Sie kann ebenfalls für Endarbeiten an allen kleinen Werkstücken aus Holz, Metall oder Kunststoff genutzt werden.
Für eine intensivere Nutzung eignet sich eine elektrische Dekupiersäge. Sie bietet Komfort und Qualität beim Sägen. Dank ihres Arbeitstisches ist ihre Benutzung deutlich ergonomischer: Das Sägen wird komfortabler und Sie können den Sägewinkel präzise einstellen. Ihre Ausladung ermöglicht das Zersägen größerer Werkstücke.
Ihr vielfältiges Zubehör trägt ebenfalls zur Benutzerfreundlichkeit bei. Darüber hinaus sind die Motoren relativ leise. Zwischen einem Laubsägen-Einsteigermodell und der besten elektrischen Dekupiersäge liegt natürlich ein hoher Preisunterschied. Verwendungszweck und -häufigkeit bestimmen daher das Budget, das Sie für Ihre Säge einplanen müssen.
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Ratgeber verfasst von:
Alize, Bodenlegerin, Leipzig
Meine Berufserfahrung als Bodenlegerin ermöglicht es mir, ein edles und häufig verwendetes Material zu bearbeiten: Holz. Umgeben von Schreinern und anderen Heimwerkern bin ich im ständigen Austausch mit Profis und Amateuren aus dem Holzbau und anderer Bereiche. Ich selbst bin Hobby-Gärtnerin und liebe es, mich um meinen Garten zu kümmern. Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinen Ratgeber-Texten weiterhelfen kann und dass Sie mein Wissen für Ihre Projekte nutzen können.