Ratgeber verfasst von:
Michel, Hobby-Schweißer, Nürnberg
Ihre Stichsäge hat, je nach Marke und Typ, ein Schnellbefestigungssystem, das Sägeblätter mit dem entsprechenden Schaft zu halten. Bei modernen tragbaren Elektrowerkzeugen kann das Sägeblatt oft ohne Werkzeuge in die Aufnahme eingeführt werden.
Es gibt zwei Haupttypen von Sägeblattaufnahmen: in U- oder in T-Form (auch SDS genannt).
Bei einigen Stichsägen, insbesondere Makita und Maktec (hergestellt von Makita), ist es notwendig, ganz bestimmte Sägeblätter zu verwenden, die auch Makita-Sägeblätter genannt werden. Andere Hersteller haben ähnliche Modelle.
Überprüfen Sie die Bedienungsanleitung Ihrer Stichsäge, bevor Sie die Sägeblätter kaufen, oder demontieren Sie diese aus Ihrer Stichsäge, um zu sehen, wie es aussieht.
Die Teilung, die das Blatt auszeichnet, entspricht immer der Anzahl der Zähne pro cm oder Zoll (ein Zoll = 2,54 cm). Die Zähne können stark, mittel oder fein, geschränkt oder gerade sein.
Die Zähne sind bei den meisten Sägeblättern in einem nach oben gerichteten Dreieck geschärft.
Die Sägeblätter können aus verschiedenen Materialien hergestellt sein. Meistens sind sie aus:
starrem HSS- Stahl (High Speed Special) wie Bohrer;
Bimetall, HSS + HCS-Legierung (Hight Carbon Steel);
Chrom-Vanadium wie Schraubenschlüssel;
Wolframcarbid, Sägeblätter ohne Zähne, einseitig mit Wolframcarbidpulver beschichtet.
Herkömmliche Sägeblätter haben eine nach oben geneigte Zahnung, d. h. das Sägeblatt schneidet aufwärts. Die Sägespäne werden nach oben ausgeworfen und können daher mittels eines Staubsaugers, der am hierfür vorgesehenen Auswurf befestigt werden kann, abgesaugt werden. Dies bedeutet auch, dass der Schnitt auf der Oberseite direkt unter der Stichsäge gröber ist. Wenn möglich, können Sie den Schnitt auf der Rückseite anzeichnen (weniger genau) oder Klebeband anbringen, auf dem der Schnitt aufgezeichnet wird. Alternativ gibt es auch nach unten gerichtete Sägeblätter und Sägeblätter mit doppelter Zahnung. Deren Verwendung erfordert allerdings ein wenig Übung.
Die geläufigsten und weichsten Sägeblätter bieten eine Zahnung mit Zwischenräumen, deren Zähne geschränkt oder gerade, gefräst oder geschliffen sind, und die eine Länge von bis 150 mm aufweisen. Je größer die Zahnteilung (Anzahl der Zähne pro cm oder Zoll) ist, desto größer ist die Durchsatzrate. Die Schränkung (beidseitiger Zahnversatz) ist ein wichtiger Leistungsfaktor, führt jedoch auch zu einer großen Menge Sägemehl. Die breiten Klingen sind für gerade Schnitte (vor allem in der Tischlerei, zum Schneiden von Arbeitsplatten usw.) geeignet. Wenn Ihre Arbeit das Schneiden von Kurven und Kreisen erfordert, dann ist ein spezielles Sägeblatt für Laubsägearbeiten erforderlich. Es ist erkennbar an seiner schmalen Form und den nach vorne versetzten Zähnen.
Diese Sägeblätter mit mittlerer Zahnung, die Blätter für PVC sind geschränkt oder gerade und von unterschiedlicher Länge (die angegebene Schnittlänge entspricht der Blattlänge).
Wenn Sie fein verzahnte Sägeblätter in Ihrem Sortiment haben, sind diese für die härtesten Metalle vorbehalten. Während Aluminium, Kupfer und Messing kein Problem darstellen, erfordert das Schneiden von Stahl Ihre ganze Aufmerksamkeit. Hierbei können Sie nur Stahl mit einer Stärke von 1 bis maximal 8 mm schneiden.
Wählen Sie die feinste Zahnung und eine niedrige Geschwindigkeit, ohne zu vergessen, einen Schneidschmierstoff für Metall zu verwenden, da sonst das Sägeblatt überhitzt und verkohlt. Auch Edelstahl kann mit dem richtigen Schmiermittel geschnitten werden.
Hier spricht man von einer Verwendung von Sägeblättern ohne Zähne. Die mit Wolframcarbid-Konkrementen bedeckte Vorderseite ermöglicht den problemlosen Schnitt von Fliesen und Keramik. Es ist jedoch ratsam, ein wenig Wasser auf die rechte Seite des Schnittes zu geben. Bei Glas ist der Vorgang etwas heikler, aber wenn Sie keine andere Wahl haben, dann fügen Sie spezielles Glasschneidöl hinzu und es ist besser erst einen Test zu machen, als einen Bruch zu riskieren.
Man lernt immer aus seinen Fehlern: Tests im Vorfeld zur Ermittlung der richtigen Sägeblätter und Einstellungen (Neigung und Geschwindigkeit) sind Garanten für den Erfolg. Die Werkzeuge und die Verbrauchsmaterialien sind heute leistungsstark, aber, wenn sie falsch benutzt werden, erfüllen sie ihre Rolle nicht wie versprochen.
Verwenden Sie eine langsamere Schnittgeschwindigkeit für Eisenmetalle, um das Bläuen des Sägeblattes zu vermeiden und verwenden Sie Schneidöl. Wählen Sie kein zu langes Sägeblatt, um das Verletzungsrisiko während des Schneidvorganges zu minimieren.
Wechseln Sie das Sägeblatt, wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Eine unsachgemäße Handhabung oder Fehlfunktionen können zu Verletzungen führen.
Weitere hilfreiche Tipps finden Sie in den Ratgebern unserer Redakteure:
Ratgeber verfasst von:
Michel, Hobby-Schweißer, Nürnberg
Ich habe eine Ausbildung zur Blechbearbeitung, Rohrleger/Schweißer, und nachdem ich 35 Jahre auf Baustellen gearbeitet habe, wurde ich Projektingenieur und schließlich Leiter der Abteilung Engineering. Jetzt im Ruhestand, habe ich eine Werkstatt eingerichtet und ausgestattet, wo ich Skulpturen aus Metall fertige: Mein kleines Paradies, wo ich meiner Phantasie freien Lauf lassen kann. Auf Trödelmärkten finde ich ungewöhnliche Objekte und alte Werkzeuge, die ich sammle, oder die ich in Kunstobjekte verwandle. Außerdem liebe ich Gartenarbeit. Meine Leidenschaft zu teilen und andere bei der Auswahl ihrer Ausstattung zu beraten, ist mir ein wahres Vergnügen.