Ratgeber verfasst von:
Eugenie, Dekorateurin und Heimwerkerin, Saarbrücken
Sie haben Lust, Ihr Zimmer neu zu gestalten oder wollen vor Ihrem Umzug die Spuren, die Ihre Kinder an den Wänden der alte Wohnung hinterlassenhaben, beseitigen? Wandfarbe ist hierfür das beliebteste Mittel der Wahl. Sie lässt sich schnell auftragen und existiert in vielen verschiedenen Farben. Ist der Untergrund neu, benötigen Sie eine entsprechende Grundierung. Bei Renovierungsarbeiten müssen die Wände zuvor gereinigt und entfettet werden. Mischen Sie nach Belieben unterschiedliche Farbtöne. Ob einfarbig oder kontrastierende Farben – der Vorteil von Wandfarbe liegt in ihrer Vielseitigkeit. Die Möglichkeiten sind endlos: Streichen Sie nur eine Wand, den Kopfteil des Bettes, malen Sie diagonale Muster auf eine Wand usw. Wenn Ihnen Dekorieren liegt, dann lassen Sie Ihrer Fantasie einfach freien Lauf! Wenn Sie auch Ihre Decke neu streichen wollen, dann sollten Sie hiermit beginnen, denn bei Malerarbeiten wird immer von oben nach unten gearbeitet, um frisch gestrichene Flächen nicht zu verunreinigen.
Wenn Sie eine Wand streichen wollen, müssen Sie mit einer Farbwalze umgehen können! Mit den heutzutage erhältlichen Farben und Werkzeugen wird der Wandanstrich zum Kinderspiel. Haben Sie Höhenangst, und können nicht auf die Trittleiter steigen, um Ihre Wand in der Höhe zu streichen? Probieren Sie es mit einer Teleskopverlängerung. Damit lässt sich diese unliebsame Aufgabe wie von Zauberhand erledigen. Es gibt auch kleine Teleskop-Farbwalzen, mit der Sie bis zur Decke zu kommen, wenn der ausgestreckte Arm nicht reicht. Wenn Sie einen Pinsel oder einen Farbroller an Ihrer Malerstange befestigen, bleiben Sie mit Ihren Füßen immer fest auf dem Boden stehen.
Etwa 6 Stunden für 10 m²
1 Person
Vorbereitung der Arbeiten
Vorbereitung der Wandfarbe
Streichen schwieriger Stellen
Auftragen der ersten Schicht
Auftragen der zweiten Schicht
Endbearbeitung und Reinigung
Farbe und Grundierung
Malerspachtel
Schutzfolie und Maleranzug
Kreppband
Farbwalze 10 bis 12 mm und Ringpinsel (runder Pinsel)
Eimer oder Farbwanne und Schwamm
Abstreifgitter und Rührholz
Trittleiter
Alle zu streichenden Untergründe müssen sauber sein. Das bedeutet, dass sie weder feucht noch bröckelig oder staubig sein dürfen. Die Wand muss vollkommen rein sein!
Entfernen Sie alle Möbel aus dem Zimmer, bevor Sie beginnen (sperrige Möbel werden in die Mitte des Raums gestellt und mit einer Plane abgedeckt). Schützen Sie Ihren Boden mithilfe einer Abdeckplane, die mit Kreppband an den Leisten befestigt wird.
Befestigen Sie das Kreppband an allen Leisten, Türen und Fenstern. Ziehen Sie die Steckdosenabdeckungen ab. Entfernen Sie alle Vorhangstangen oder decken Sie sie ab. Die Nutzung von Kreppband ist allerdings keine Pflicht.
Wenn Sie keine alte Kleidung besitzen, die dreckig werden darf, können Sie nun Ihren Maler-Overall anziehen!
Nun ist es an der Zeit, Ihr Material vorzubereiten: Waschen Sie Ihre Farbwalze, um lose Fasern zu entfernen. Es ist wichtig, dass Sie die Walze danach gut auswringen, damit beim Streichen kein Restwasser an der Wand entlangläuft. Alternativ können Sie auch mit Klebeband über die Farbwalze tupfen, um die losen Fasern zu entfernen. Die Farbwalze muss unbedingt zur Farbe passen, die Sie auftragen wollen!
Öffnen Sie nun den Farbeimer und rühren Sie die Farbe mit einem Rührholz oder einem auf einer Bohrmaschine montierten Rühraufsatz um. Achten Sie darauf, die Farbe auch am Boden des Eimers zu vermischen: Die schweren Farbpigmente sinken nämlich nach unten und das Rühren trägt zu einer gleichmäßigen Farbe bei.
Am praktischsten ist es, wenn Sie eine Farbwanne oder einen Malereimer benutzen.
Ecken, Konturen und Steckdosen zählen beim Streichen zu den schwer erreichbaren Stellen. Tragen Sie die Farbe hier mit einem Ringpinsel auf und danach mit der kleinen Malerrolle.
Nutzen Sie nicht zu viel Farbe und machen Sie keine zu breiten Umrandungen, da ansonsten später Pinselspuren sichtbar bleiben könnten.
Je nach Umfeld kann es sein, dass sich Schmutz von außen (Staub, Pollen, Fluginsekten usw.) auf die frisch gestrichene Wand legt.
Farben geben VOC ab (Flüchtige organische Verbindungen, vom Englischen "Volatile Organic Compounds"). Daher sollten Sie eine Atemschutzmaske tragen und den Raum, den Sie streichen, lüften, sofern dies möglich ist. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie einen anderen Farbverdünner als Wasser benutzen und schützen Sie sich dementsprechend.
Tragen Sie die Farbe immer von oben nach unten auf. Fangen Sie links an, damit Sie sich mit der rechten Hand an der Wand abstützen können, wenn Sie Linkshänder sind. Wenn Sie Rechtshänder sind, sollten Sie natürlich auf der rechten Seite beginnen!
Achten Sie darauf, dass sich beim Streichen nicht zu viel Farbe auf Ihrer Malerrolle befindet, um unschöne Fließspuren zu vermeiden. Zu wenig Farbe auf der Farbwalze ist allerdings auch nicht gut. Hier müssen Sie die goldene Mitte finden: Die Schicht muss dick genug sein, um die Wand abzudecken, aber nicht so dick, dass die Farbe an der Wand herunterfließt.
Die Farbrolle sollte zwischen dem Auftragen zweier Schichten nicht gewaschen werden. Bewahren Sie sie besser in einer gut verschlossenen Plastiktüte oder in Plastikfolie auf, damit die Farbe nicht antrocknet.
Ist die erste Schicht getrocknet und Sie entdecken kleine sicht- oder fühlbare Schönheitsfehler, ist es noch nicht zu spät, um diese leicht mit Schleifpapier zu bearbeiten.
Anderenfalls gehen Sie genau wie bei der ersten Schicht vor und beginnen mit den schwierigen Stellen.
Je nach Untergrund und Farbqualität verbrauchen Sie beim Auftragen der zweiten Schicht weniger Farbe.
Ist der Anstrich beendet, ziehen Sie das Kreppband ab, bevor die Farbe trocken ist. Falls Sie vergessen haben, das Klebeband abzuziehen und die Farbe schon getrocknet ist, schneiden Sie es einfach mit einem Cutter ab, bevor sie es entfernen. So splittert keine Farbe ab.
Waschen Sie Ihre Utensilien. Entfernen Sie mithilfe der Spachtel überschüssige Farbe auf der Malerrolle. Werkzeug, das sorgfältig gesäubert wurde, ist wiederverwendbar!
Farbwalzen nutzen sich jedoch ab. Wechseln Sie sie daher regelmäßig, um keine unschönen Spuren auf Ihrer Wand zu hinterlassen.
Entfernen Sie dann die Abdeckplane, entsorgen Sie den Abfall und lüften Sie den gestrichenen Raum, um die VOC-Belastung (Belastung durch flüchtige organische Verbindungen) zu senken.
Decken Sie die Farbe im Eimer mit einer Plastikfolie ab und schließen Sie ihn gut, damit die Farbe länger frisch bleibt. Jetzt müssen Sie nur noch den Abfall zum Wertstoffhof bringen.
Ratgeber verfasst von:
Eugenie, Dekorateurin und Heimwerkerin, Saarbrücken
Ich bin Eugenie, 37, und seit 14 Jahren als Heimwerkerin tätig. Am Anfang habe ich damit meinen Lebensunterhalt verdient, mittlerweile ist daraus eine Leidenschaft geworden. Von der Malerei, über Dekoration, Werkzeuge, Garten und Sanitärbereich - Ich mag, nein, ich liebe alles, was mit Heimwerken und Neugestalten zu tun hat. Mein Wissen gebe ich gerne weiter. Als wissbegierige, neugierige und kreative Person finde ich immer eine Lösung oder einen Kniff, um mir die Arbeit zu erleichtern.