Ratgeber verfasst von:
Wolfram, erfahrener Heimwerker und Garten-Fan
Wenn Sie ein Grundstück mit einem eigenen Garten haben, den eine Natursteinmauer ziert, ist es möglich, diese mit den geeigneten Pflanzen zu versehen. Durch eine Bepflanzung werden sowohl Bruchstein- als auch Trockenmauern bei der Gartengestaltung begrünt und sie heizen sich bei starker Sonneneinstrahlung deutlich weniger auf. Außerdem finden viele Nützlinge in einer bepflanzten Mauer ihren Lebensraum.
Idealerweise werden Natursteinmauern schon beim Errichten bepflanzt. Beim Aufschichten der Steine einer Trockenmauer entstehen oft fingerbreite Fugen. Nach jeder aufgeschichteten Reihe fügen Sie die Pflänzchen von oben waagerecht mit etwas Substrat in diese vertikalen Ritzen und Spalten der Mauer ein. Die beste Zeit zum Pflanzen ist der Frühling oder der Herbst.
Für sonnige Standorte und lichten Schatten eignen sich kleine Stauden, die selbst mit ganz wenig Erde und Wasser zurecht kommen:
Berg-Steinkraut (Alyssum saxatile) bevorzugt sonnige bis vollsonnige, trockene Standorte und gut durchlässigen Boden
Blaukissen (Aubrieta), liebt sonnige, trockene bis mäßig feuchte und durchlässige Standorte, halbschattige Lage; humoser, kiesig-lehmiger oder kiesig-sandiger Boden
Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana), große gelbe Blüten, teppichbildend, eher nährstoffarmer, trockener bis durchlässiger Boden, steht gern sonnig bis halbschattig
Kokarden- oder Malerblume (Gaillardia grandiflora)
Rote Spornblume (Centranthus ruber)
Immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens) für humusarme, mineralisch-sandige Böden, die durchlässig und kalkhaltig sind.
Bartnelken (Dianthus barbatus) und Karthäuser-Nelken (Dianthus carthusianorum), Blüte von Juni bis September, lieben warme und kalkreiche, stickstoffarme Böden
Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre) oder Gold-Fetthenne, mag nährstoffarmen, trockenen und durchlässigen Boden an sonnigen Standorten.
Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites), Höhe 15 bis 25 cm, liebt trockenen bis mäßig trockenen, steinigen bis sandigen, kalkhaltigen Boden, winterhart
Silberwurz (Dryas octopetala) Höhe etwa 15 cm, Pflanzzeit Herbst oder Frühling, Abstand 20 cm
Polsterphlox (Phlox subulata) Höhe 10 bis 20 cm, Pflanzzeit Herbst oder Frühjahr, Abstand 20 - 30 cm
Kräuter, wie Rosmarin (Rosmarinus officinalis) und echter Thymian (Thymus vulgaris) sind den wärmsten Stellen vorzubehalten. Beide profitieren sogar nachts von der in den Steinen gespeicherten Hitze. Allerdings ist vor allem Rosmarin etwas frostempfindlich.
Für eher feuchtere, schattige Standorte eignen sich unter anderem:
Gelber Lerchensporn (Corydalis lutea), winterhart und wintergrün, verträgt er auch humusarme Plätze wie Mauerfugen in der Sonne und im Schatten; dunkelgelbe Blüten von Mai–Oktober, wächst 25 - 35 cm hoch
Mauer-Zimbelkraut (Cymbalaria muralis), ideal zum Bepflanzen von Mauern und Fugen, für sonnige bis halbschattige Standorte. Niedrige Ansprüche an den Boden, der durchlässig, humos oder sandig-lehmig sein kann.
Moos-Steinbrech (Saxifraga arendsii) braucht eine kalkhaltige und durchlässige Mischung aus feuchtem Humus und Sand/Kies. Bevorzugt Halbschatten, duldet aber weder Staunässe noch vollen Schatten. Gut geeignet für Steingärten, Mauerkronen oder Stellen in der Nähe von Mauern. Blüht von April bis Mai mit violetten, roten, gelben oder weißen Blüten.
Auch so manche Bodendecker-Pflanzen mögen die luftige Höhe einer Trockenmauer und breiten dort ihren farbenfrohen Blütenteppich aus.
Schritt 1: Pflanzen vorsichtig aus dem Behälter nehmen, indem Sie ihn umstülpen und mit einer Hand den Wurzelballen festhalten.
Schritt 2: Teilen Sie den Wurzelballen. Schneiden Sie ihn mit einem scharfen Messer in kleinere Stücke, fall notwendig, damit er in die Fugen passt. Die Blätter und Stängel müssen behutsam entwirrt werden.
Schritt 3: Befüllen Sie die Mauerritzen locker mit etwas angefeuchteter Erde. Drücken Sie die Wurzelballen leicht an. Gehen Sie dabei möglichst behutsam vor, um die oberirdischen Pflanzenteile nicht zu beschädigen.
Für Dickblattgwächse wie etwa Hauswurze oder Mauerpfeffer, die gut auf der Mauerkrone wachsen, ist die Vorgehensweise noch einfacher. Ertasten Sie Vertiefungen und Fugen, in die Sie Erde füllen und setzen Sie dann die Pflanzen hinein.
Nach dem Bepflanzen sollten die Pflanzen einmal gut bewässert werden. Aber keinesfalls mit einem scharfen Strahl aus dem Gartenschlauch, der die Erde herausschwemmen würde. Nehmen Sie lieber eine kleine Gießkanne mit Gießkopf oder wässern Sie schonend mit einer Gartenbrause. Danach sind kaum noch Pflegearbeiten erforderlich. Nur bei anhaltender, trockener Hitze sollten Sie die Pflanzen in der Mauer hin und wieder mit Wasser besprengen.
Jungpflanzen in Töpfen
Kleine Gießkanne oder Gartenbrause
Eimer
Kleine Gartenschaufel
Feste Gartenhandschuhe
Eine Person reicht, aber zu zweit geht es schneller und es macht mehr Spaß.
Je nach Umfang der Bepflanzung von einer bis zu mehreren Stunden.
Es sind keine besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich, um die Bepflanzung einer Natursteinmauer, Bruchsteinmauer oder Trockenmauer vorzunehmen. Allerdings kann ein “grüner Daumen” nicht schaden, also den Umgang mit Pflanzen schätzen und ein wenig in Gartenarbeit geübt zu sein.
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Ratgeber verfasst von:
Wolfram, erfahrener Heimwerker und Garten-Fan
Ich habe mich schon immer fürs Heimwerken und Gärtnern interessiert. Der Bau unseres Energiesparhauses vor einigen Jahren durch eine Baufirma hat mir die Augen für "Pfusch am Bau" geöffnet. So habe ich mich über die häufigsten Baumethoden und Baumängel kundig gemacht und will dieses Wissen gerne weitergeben. Klempnerarbeiten, Dachabdichtung, Bodenbeläge, Dämmung, kontrollierte Wohnraumlüftung und Heizung sind einige der Gebiete, auf denen ich mich auskenne. Auch in Sachen Gartenarbeit bin ich versiert und ich verbringe sehr gerne Zeit im Grünen.