Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Als unterirdisches Säugetier verbringt der Maulwurf fast sein gesamtes Leben unter der Erde, und zwar in Gängen, die er bis zu 50 cm tief gräbt. Aufgrund seiner Ernährungsweise ist er eher als Helfer des Gärtners denn als Schädling einzustufen. Obwohl er auch Regenwürmer frisst, die im Garten nützlich sind, werden Gärtner durch ihn auch eine ganze Menge von weißen Würmern (z. B. Maikäferlarven), Schnittwürmern (Mottenlarven) und Drahtwürmern (Larven einer Schnellkäferart) los. Er erbeutet sie in seinem Tunnelsystem, das insgesamt bis zu 200 m lang sein kann. Diese Gänge haben auch eine positive Wirkung im Garten, weil sie den Boden entwässern und belüften.
Für den Bau dieser Gänge muss der Maulwurf viel Erde aus den Gängen an die Oberfläche befördern, was viele Gärtner ärgert, weil dabei die störenden Maulwurfshügel entstehen. Als Jagdrevier bevorzugt er freie Flächen wie etwa Ihren Rasen. Besonders lästig wird er aber, wenn er ein Saatbeet oder ein neu bepflanztes Beet im Gemüsegarten aufwühlt und dabei sogar manche Pflanzenwurzeln zerstört, die ihm im Weg sind.
Wenn Sie einen Maulwurf haben, der eher unauffällig ist, harken Sie die Erdhügel mit einem Rechen ab. Wenn er jedoch sehr viele Hügel aufwirft, können Sie versuchen ihn aus Ihrem Garten zu vertreiben.
Gängige Mittel, ob selbst gemacht oder gekauft, haben keine nachgewiesene Wirksamkeit. Während einige unter bestimmten Umständen ihre Aufgabe zu erfüllen scheinen, sind sie weit davon entfernt, immer wirksam zu sein. Es bleibt Ihnen nichts weiter übrig, als Ihre eigenen Beobachtungen und Erfahrungen damit machen.
Maulwürfe zu verjagen (die sich dann aber im Nachbargarten einnisten können) ist die von Umwelt- und Tierschützern bevorzugte Lösung. Bestimmten Pflanzen wird eine Wirkung gegen Maulwürfe zugesprochen. Dazu zählen vor allem Zwiebelgewächse wie Knoblauch, Zwiebel, Kaiserkrone, Hyazinthe, Narzisse, etc. Der Geruch, den die Wurzeln im Boden verbreiten, sei für Maulwürfe sehr unangenehm. Ebenfalls erwähnt wird die Purpur-Wolfsmilch (Euphorbia lathyris), auch bekannt als Maulwurfskraut.
Aber dieser Effekt, wenn er denn nachgewiesen wäre, würde nur in einem begrenzten Bereich um die Pflanze herum auftreten. Andere Produkte, die durch ihren Geruch Maulwürfe vergrämt sollen, müssen Gärtner teilweise in die Gänge einbringen, aber ihre Wirksamkeit ist zweifelhaft:
Holunderjauche;
Knochenöl;
Haare aus dem nächsten Friseurladen oder Ihrer Haarbürste.
Rauchentwickelnde Mittel, wie Wühlmausgas, könnten recht effektiv sein, aber davon müsste eine große Menge gleichzeitig verwendet werden, damit ein gewisser Erfolg eintritt. Übrigens ist das abgegebene Gas schädlich für den Boden und damit für die Umwelt.
Ein mit Ammoniaklösung getränkter Stofflappen oder Wattebausch.
Naphthalinhaltige Mottenkugeln, die Sie in mehrere Maulwurfshügel legen.
Alkohol, stecken Sie leere Flaschen in den Boden. Je hochprozentiger das Getränk war, desto besser.
Es sind mehr oder weniger teure Geräte im Handel, die Maulwürfe durch Erschütterung des Bodens und/oder Ultraschall verscheuchen sollen. Ihr Nutzen ist jedoch umstritten. Laut Herstellern wirken sie je nach Bodenbeschaffenheit über mehrere hundert Quadratmeter. Ein sogenannter Maulwurfschreck wird über einen über das Stromnetz aufladbaren Akku betrieben oder funktionieren mit Solarenergie.
Nach dem gleichen Prinzip rammen manche Gärtner Eisenstangen in den Boden und stülpen Glas- oder Plastikflaschen darüber, die bei windigem Wetter an die Stange stoßen. Die dadurch erzeugten Erschütterungen und Schwingungen werden in den Boden übertragen.
Schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe! Ein Mähroboter nimmt Ihnen nicht nur das Rasenmähen ab, sondern stört mit seinem Summen und den leichten Vibrationen auch Maulwürfe.
Wer regelmäßig mit einem Benzinrasenmäher Grashalme stutzt, hat ebenfalls gute Chancen auf einen schönen Rasen ohne störende Maulwurfshügel - zumindest im Sommer.
Die Maulwurfbekämpfung ist eine nie endende Aufgabe. Selbst wenn Sie es schaffen sollten, die Maulwürfe im Garten loszuwerden, können sie oder ihr Nachwuchs nach einer Weile zurückkommen. Ein Maulwurfweibchen wirft pro Jahr durchschnittlich 6 Junge.
Eine präventive und langfristige Lösung sind sogenannte Maulwurfsperren. Die verstärkten Netze oder Gitter werden rund um das Grundstück verlegt. So kann sich kein Maulwurf mehr unter Ihrem Gartenzaun durchbuddeln.
Allerdings ist das Verlegen relativ aufwändig, vor allem, wenn Büsche und Bäume Ihre Grundstücksgrenze zieren. Die vertikale Maulwurfsperre muss nämlich ca. 50 cm in den Boden eingelassen werden.
Alternativ können Maulwurfsperren horizontal angebracht werden. Dazu wird die Rasenfläche abgetragen und das Maulwurfgitter wird ausgerollt. Bedecken Sie die Sperre mit mindestens 3 cm Erde und anschließend mit Rollrasen. Natürlich können Sie auch neuen Rasen aussäen.
Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.