Ratgeber verfasst von:
Sebastian, Heimwerker Autodidakt, München
Ein Düngemittel ist ein Produkt, das in den Boden eingearbeitet wird, um deren Fruchtbarkeit zu verbessern oder zu erhalten und dementsprechend auch das Wachstum und hohe Erträge der Pflanzen (Blumen, Gemüse und Obst) zu begünstigen. Es gibt zwei verschiedene Arten von Düngung.
Chemische Düngemittel, auch Mineraldünger oder anorganischer Dünger genannt, führen der Erde Nährstoffe in hoher Konzentration zu. Dies erfolgt entweder in flüssiger Form oder als Granulat oder Pulver.
Natürliche Düngemittel, auch organische Dünger genannt, werden aus tierischen oder pflanzlichen Substanzen gewonnen und der Erde als Mischung (z. B. Mist), Pulver (z. B. Rückstände von Knochen, Hörnern) oder als Flüssigkeit (z. B. Gülle) beigefügt.
Die Wahl des Düngemittels hängt von der Art des Düngers, der Fläche, auf der er eingesetzt werden soll, sowie von der gewünschten Wirkung ab. Dünger existiert in fester oder flüssiger Form, wobei die Konsistenz einen wesentlichen Einfluss auf die Wirkungsgeschwindigkeit hat.
Das Düngemittel wird in Form von Pulver, Granulat, Kugeln oder Stäbchen in die Erde gegeben und wirkt innerhalb mehrerer Wochen nach dem Ausbringen. Es bietet eine sogenannte Langzeitwirkung.
Seine Wirkung ist schnell. Sie wird sogar als „Boost-Effekt“ bezeichnet, da der in Wasser aufgelöste Dünger innerhalb weniger Tagen in die Erde eindringt.
Blumen, Grünpflanzen, Bäume und Gemüse benötigen nicht alle dieselbe Art und Menge an Nährstoffen. Manche Nährstoffe fördern das Wurzelwachstum, andere sorgen für eine gesteigerte Frostresistenz.
Zu den wichtigsten Nährstoffen zählen Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Jedes dieser Elemente hat eine unterschiedliche Wirkung auf Pflanzen.
Stickstoff hat einen direkten Einfluss auf das Wachstum und demzufolge auf den oberirdischen Teil der Pflanzen. Er fördert das Wachstum von Blättern, Stielen und Blattgemüse – z. B. Salat, Kopfsalat, Kohl – sowie von allen Gemüsearten, die eine bestimmte Höhe erreichen müssen, um Früchte zu tragen – z. B. Paprika, Tomaten.
Phosphor wirkt sich überwiegend auf die Verwurzelung, die Resistenz, sowie die Fruchtbarkeit aus. Er ist daher förderlich für die Fruchtbildung aller blühenden Pflanzen, fruchttragenden Bäume oder blühenden Gemüsesorten.
Kalium erhöht die Resistenz der Pflanzen gegenüber Parasiten und Frost und unterstützt das Wachstum von Wurzeln, Blumenzwiebeln, Wurzelknollen, Blüten und Früchten.
Bei chemischem oder natürlichem Düngemittel wird der Nährstoffgehalt in der Reihenfolge N – P – K angegeben, was für Stickstoff – Phosphor – Kalium steht.
Ein sogenannter Volldünger besitzt meistens die Formel 15 – 15 – 15. Das bedeutet er enthält 15 % von jedem Element.
Die verbleibenden 55 % setzen sich zusammen aus Trockensubstanzen, Spurenelementen und anderen Elementen, wie Schwefeltrioxid oder Magnesium. Je nachdem, welche Mittel zur Ausbringung des Düngers verwendet werden, wird das Tragen einer Schutzmaske empfohlen.
Für die Auswahl Ihres Düngemittels sollten Sie demnach die Bedürfnisse der Pflanze berücksichtigen und auf die N – P – K Formel achten.
Im Folgenden finden Sie die am häufigsten eingesetzten natürlichen Düngemittel:
Hornspäne und Holzasche haben eine hohe Kaliumkonzentration.
Blutmehl, Brennnesseljauche und Pferdedung sind reich an Stickstoff.
Fischgräten und Knochenpulver haben einen hohen Phosphorgehalt.
Für die Auswahl chemischer Düngemittel sind weniger Vorkenntnisse erforderlich, da sie sehr häufig speziell für eine Gemüsesorte bzw. eine Wirkung ausgelegt sind oder ihre Zusammensetzung über die NPK-Formel angegeben wird.
Bei der Nutzung von Düngemitteln sollten Sie vorsichtig vorgehen, da sich ein übermäßiger Einsatz ungünstig auf die Entwicklung der Pflanzen und im schlimmsten Fall auf die Umwelt auswirken kann. Dies ist besonders gut bei stickstoffhaltigen Düngemitteln zu erkennen: Ein gesättigter Boden gibt überschüssigen Stickstoff in die Raumatmosphäre ab. Die durch Regenwasser bedingte Auswaschung verursacht eine Kontaminierung von Wasserläufen und beschleunigt die Eutrophierung.
Der Grundwasserspiegel bleibt davon leider nicht verschont ... ebenso wenig wie die Artenvielfalt und unsere Atmosphäre. Wenn Sie also chemische Düngemittel benutzen, halten Sie bitte die vorgeschriebenen Mengen ein und nutzen Sie diese ausschließlich für den vorgesehenen Zweck.
Mineraldünger können zudem schädlich für Ihre Gesundheit sein. Deshalb ist das Tragen einer Schutzausrüstung, ebenso wie die Nutzung eines speziellen Sprühgeräts, das ausschließlich zu diesem Zweck verwendet wird, für den Einsatz von jedem flüssigen Düngemittel erforderlich.
Je nach Art müssen die Düngemittel über mehrere Tage bis hin zu mehreren Wochen ausgebracht werden, bevor sie das gewünschte Ergebnis zeigen. Erwarten Sie nicht, dass Ihre Tomatensträucher mit einem Granulat-Volldünger von heute auf morgen wachsen – nicht einmal mit einem flüssigen Dünger wäre das möglich.
Auch wenn sie als „natürlich“ angepriesen werden: Knochenpulver, Fischgräten, Blutmehl oder Torf (der im Übrigen kein klassisches Düngemittel, sondern Komposterde ist) sind nicht unbedingt die bessere Lösung. Obwohl diese Düngemittel organischen Ursprungs sind, sollten Sie beim Kauf bedenken, dass sie häufig durch Massentierhaltung, Überfischung und übermäßigen Abbau der Torfmoore gewonnen werden, was ernstzunehmende Auswirkungen auf die Artenvielfalt und unsere Umwelt hat.
Wenn Ihnen die Umwelt am Herzen liegt, sind Brennnesseljauche oder Pferdedung die Mittel der Wahl!
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Ratgeber verfasst von:
Sebastian, Heimwerker Autodidakt, München
Nach meinem Abschluss an einer Handelshochschule bot sich mir die Gelegenheit, eine Ausbildung zum Zimmermann zu machen. Was für ein edler, aber harter Beruf! Die Winter und der Regen trieben mich jedoch von den Dächern wieder herunter und direkt durch die Tür eines Eisenwarengeschäfts, in dem ich daraufhin – wenig überraschend – als Eisenwarenhändler gearbeitet habe. Vom Hammer bis zum Meißel habe ich im Laufe der Jahre auch alle Abteilungen in Heimwerkermärkten kennengelernt und weiß genau, wie die Produkte dort funktionieren und wofür man sie braucht. Neben meiner Tätigkeit für diese beiden Läden habe ich aber auch als Schlosser, Dachdecker, Tischler oder in der Industriebranche gearbeitet. Dank meiner praktischen Erfahrungen und meines technischen Know-hows weiß ich genau, was ein gutes Werkzeug oder die richtige Ausrüstung ausmacht. Und weil ich lieber schriftlich einen guten Rat gebe, als von Montag bis Samstag in einem Geschäft zu stehen und immer dieselbe Beratung zu geben, war es nur logisch, dass ich Autor geworden bin.