Ratgeber verfasst von:
Michel, Hobby-Schweißer, Nürnberg
Um Ihr Zuhause wohnlich zu gestalten, können Sie Gemälde, gerahmten Bilder oder Spiegel aufhängen. Hinter dieser recht einfachen Aktion stecken ein paar Handgriffe, die man sich aneignen sollte. Egal, ob es sich um eine massive Wand oder eine Hohlwand handelt: es ist immer wichtig, den richtigen Dübel zu verwenden. Größe und Gewicht des Bildes entscheiden, ob für eine einwandfreie Befestigung ein oder zwei Aufhängepunkte gebraucht werden. Für eine moderne Deko können Sie auch Bilderschienen oder Bilderleisten anbringen.
Die richtige Stelle für das Bild wählen
Untergrund bestimmen und Dübel auswählen
Wand anbohren und Dübel setzen
Schraube oder Haken eindrehen und Bild aufhängen
Im Allgemeinen wird ein Bild, Fotorahmen oder Gemälde mindestens auf Augenhöhe der Betrachter in der horizontalen Wandmitte angebracht.
Um ein Bild mit einem oder zwei Aufhängern mittig anzubringen, zeichnen Sie eine Skizze mit den Außenmaßen des Rahmens und der Breite des Wandstücks, an dem das Bild hängen soll. Ziehen Sie von der Rahmenbreite die Summe der Abstände zwischen dem jeweiligen Aufhänger (seiner genauen Mitte!) und dem seitlichen Rahmenrand ab. Subtrahieren Sie das Ergebnis von der Wandbreite und teilen Sie durch zwei. Sie erhalten so den Abstand der Aufhänger vom rechten und linken Wandende. Sie übertragen dann diese Zeichnung auf die Wand, indem Sie die seitlichen Abstände zwischen Wandende und Aufhängepunkt(en) anzeichnen.
Falls Sie Löcher für zwei Aufhängepunkte bohren müssen, nehmen Sie am besten eine lange Wasserwaage, um die Markierungen waagerecht anzuzeichnen.
Meistens reicht ein einfacher Kunststoffdübel. Bei einer Wand oder Trennwand aus Gipskarton ist ein Hohlraumdübel die beste Lösung. Überprüfen Sie, ob die Durchmesser von Bohrer, Dübel und Schrauben zusammenpassen. Diese Angaben finden Sie auf der Dübelverpackung.
Bei einer Holzwand (z. B. Täfelung, Wandverkleidung) schrauben Sie eine Haken- oder Ringschraube direkt in die Wand. Falls erforderlich können Sie mit einer Bohrmaschine oder einem Nagelbohrer vorbohren (Loch etwas kleiner als Schraubengewinde).
Bohren Sie mit einer Schlagbohrmaschine (bei Gipskartonplatten nicht schlagbohren) das Loch mit dem für den Dübel passenden Durchmesser in die Wand.
Dann schlagen Sie den Kunststoffdübel ein oder, falls es sich um einen Hohlraumdübel handelt, führen Sie ihn mit der Hohlraumdübelzange (auch Montagezange genannt) ein.
Der Kunststoffdübel muss mühelos von Hand etwa bis zur Hälfte in das Loch passen. Dann wird er mit einem Hammer oder Schonhammer bis zu seiner endgültigen Position eingeschlagen. Wenn das Loch nicht tief genug ist, ziehen Sie den Dübel vorsichtig heraus und bohren Sie tiefer. Ein auf die genaue Tiefe eingestellter Bohrmaschinenanschlag erspart Ihnen dieses Problem und zudem die Gefahr, dass Sie mit den Backen des Bohrfutters den Putz beschädigen, wenn es die Wand erreicht.
Die Ringschraube oder den Haken in den Dübel drehen.
Die Dübel sind an ihrem Platz. Drehen Sie die entsprechenden Schrauben ein. Für die letzten Drehungen müssen Sie etwas Kraft aufwenden. Wenn sich der Dübel mitdreht, haben Sie das Loch mit einem zu großen Durchmesser gebohrt oder den falschen Dübeltyp verwendet. Ersetzen Sie ihn und fahren Sie dann mit dem Aufhängen des Bildes fort.
Achten Sie darauf, dass es waagrecht hängt.
Es werden mindestens zwei Aufhängepunkte für ein großes und schweres Gemälde benötigt. Falls es keine Aufhänger besitzt, besorgen Sie sich Zubehör wie z. B.:
Haftbleche mit gebogener Lasche (Z-Haken) zum Anschrauben;
dreieckige Bilderhaken;
Zackenaufhänger (ideal zum Ausrichten);
Mit einem Draht oder einer Schnur verbundene Ringschrauben.
Bringen Sie die zwei Befestigungen (kurze Ringschrauben) an Punkten an, die von den seitlichen Rändern des Bildes oder Gemäldes gleich weit entfernt sind. Wenn es nur an einem Wandhaken aufgehängt werden soll, verbinden Sie die beiden Punkte mit einem Draht oder einer Schnur und führen Sie diese über den Haken (siehe unten im Abschnitt "Tipps und Tricks").
Sie können auch Bilderschienen oder -leisten oben an die Wand oder an die Decke schrauben. Es sind oft Profilleisten aus Aluminium. In diese Schienen werden dann Stäbe oder Drähte mit Haken eingehängt, (auf Englisch: ceiling hanger), welche die Bilder halten, die Sie nach Belieben ausrichten können.
Diese Vorrichtungen zum Aufhängen von Bildern werden oft im Set angebotenen und gerne in Kunstgalerien und Ausstellungen eingesetzt. Nach dem Abbau der Ausstellung hinterlassen sie keinerlei Spuren.
Ein Bild oder Gemälde mit einer Kordel oder einem Draht ohne Hilfe einer weiteren Person aufzuhängen, ist manchmal schwierig, weil man alleine schlecht hinter das Bild sehen kann. Um das Einhängen der Schnur zu erleichtern, klemmen Sie eine mit den Zinken nach oben und vorne gerichtete Essgabel zwischen Schraube und Wand. Halten Sie dann das Bild mit der Kordel über der Stelle an die Wand. Die Kordel wird nun über die Gabelzinken bis zur Schraube geführt. Ziehen Sie anschließend die Gabel nach unten heraus.
Auf einer Betonwand oder aus anderem hartem und glatten Material kann der Bohrer beim Anbohren leicht verrutschen. Markieren Sie zuerst mit einem Körner die Stelle, an der Sie das Loch bohren wollen. Dann setzen Sie die Bohrerspitze am zuvor markierten Punkt (in die kleine Vertiefung) an.
Um beim Bohren in Gipskartonplatten das Anbohren zu erleichtern, können Sie für mehr Genauigkeit mit einem Holzbohrer beginnen. Bohren Sie damit 5 mm tief und machen Sie dann mit einem Betonbohrer weiter, wobei Sie die Schlagbohrfunktion ausschalten.
Falls die Wand bröckelig oder hohl ist, verwenden Sie den Anschlag der Bohrmaschine, um nicht zu tief zu bohren.
Ein Gemälde an die Wand zu hängen oder einen Bilderrahmen aufzuhängen, ist einfach und erfordert keine besonderen Fähigkeiten. Abstände messen, mit einer Wasserwaage umgehen, ein Loch in die Wand bohren, den passenden Dübel auswählen und setzen sowie eine Schraube eindrehen können, sind die einzigen Handfertigkeiten, die Sie beherrschen sollten.
10 Min.
1 Person
Ortungsgerät oder Leitungssucher (wenn befürchtet wird, dass unter der Bohrstelle eine Stromleitung verläuft).
Befestigungshaken und/oder Schrauben
Draht oder Schnur / Kordel
Die hier aufgeführte Liste ist nicht vollständig. Die persönliche Schutzausrüstung muss an die jeweilige Arbeitssituation angepasst werden.
Ratgeber verfasst von:
Michel, Hobby-Schweißer, Nürnberg
Ich habe eine Ausbildung zur Blechbearbeitung, Rohrleger/Schweißer, und nachdem ich 35 Jahre auf Baustellen gearbeitet habe, wurde ich Projektingenieur und schließlich Leiter der Abteilung Engineering. Jetzt im Ruhestand, habe ich eine Werkstatt eingerichtet und ausgestattet, wo ich Skulpturen aus Metall fertige: Mein kleines Paradies, wo ich meiner Phantasie freien Lauf lassen kann. Auf Trödelmärkten finde ich ungewöhnliche Objekte und alte Werkzeuge, die ich sammle, oder die ich in Kunstobjekte verwandle. Außerdem liebe ich Gartenarbeit. Meine Leidenschaft zu teilen und andere bei der Auswahl ihrer Ausstattung zu beraten, ist mir ein wahres Vergnügen.