Ratgeber verfasst von:
Vitali, Heimwerker, Hobbyschreiner, Leverkusen
9 Ratgeber
Die Fakten liegen auf dem Tisch: pro Laufmeter (unisoliertem) Heizungsrohr verlieren Sie pro Jahr ca. 20 € an Heizkosten. Je nach Aufbau des Hauses können mehrere Hundert Euro am Jahresende zusammenkommen. Allein vor diesem Hintergrund macht es Sinn, sich Ihre Heizungsrohre mal genauer anzuschauen. Freiliegende Heizungsrohre im Keller sollten Sie in jedem Fall isolieren.
In neueren Immobilien sind die Heizungsrohre im Erdgeschoss sowie in den oberen Etagen bereits unter Putz verlegt. Das bedeutet: Sie kommen ohne das Aufstemmen des Mauerwerks nicht an die Rohre heran. Jedoch sind die Rohre in der Mauer normalerweise bereits isoliert, sodass Sie sich da nicht weiter kümmern müssen.
Viele Altbauten hingegen haben das Problem, dass die Rohre auch in der Wohnung oder im Haus frei liegen. Diese sollten Sie ebenfalls isolieren, um Geld und Energie zu sparen.
Die gängigsten Materialien zur Isolierung von Heizungsrohren sind Mineralwolle, Kautschuk oder Polyethylen. Diese Materialien werden zu sogenannten Rohrschalen verarbeitet, die um das frei liegende Rohr herum gelegt und festgeklebt werden. Die Materialstärke sollte immer mindestens dem Rohrdurchmesser entsprechen. Da dies in einigen Fällen jedoch aufgrund der Abstände zwischen Rohr und Rohr bzw. Rohr und Wand nicht möglich ist, können Sie auch eine geringere Materialstärke aufweisen. Grundsätzlich gilt: je dicker das Material, desto geringer der Energieverlust und desto mehr laufende Kosten können eingespart werden.
Bei der Verkleidung von Heizungsrohren gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Neben fertigen Blech- oder Kunststoffprofilen können Sie hier auch auf eine eigene Konstruktion aus Holz, MDF oder Gipskarton zurückgreifen. So können Sie die Verkleidung Ihren Wünschen gemäß anfertigen und einbauen.
Damit Isolierung und Verkleidung reibungslos funktioniert, können Sie sich an unserer nachfolgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung orientieren.
Im ersten Schritt messen Sie, wie viele Meter Rohrleitung bei Ihnen nicht isoliert sind. Zusätzlich ist es wichtig zu wissen, welchen Durchmesser die Rohre haben und ob bzw. an welcher Stelle Armaturen oder Ventile verbaut sind. Messen Sie weiterhin, wie viel Platz Sie zwischen Rohr und Wand bzw. zwischen zwei Rohren haben. So stellen Sie sicher, dass Sie beim Anbringen der Isolierung keine Probleme durch die Materialstärke bekommen.
Wichtig: Wenn Sie diese Arbeiten im Winter ausführen, müssen Sie vor Beginn Ihre Heizungsanlage abstellen und die Rohre abkühlen lassen. Andernfalls ist es möglich, dass Sie sich beim Arbeiten die Finger an den Heizungsrohren verbrennen.
Beginnen Sie mit dem Zuschnitt der Rohrschalen. Die Schalen können Sie einfach über das nackte Rohr stülpen. Die meisten Dämmschalen besitzen bereits einen Schlitz mit einer selbstklebenden Naht zum Verschließen. Sollte das bei Ihren Rohrschalen nicht der Fall sein, müssten Sie einen Schlitz entlang der Rohrschale ziehen und die Rohrschale nach dem Überstülpen der Länge nach mit Isolierband zukleben. Die Rohrschalen selbst liegen lose auf dem Rohr auf. Achten Sie darauf, dass die Dämmschalen bündig aneinander gelegt sind und fixieren Sie die Stoßkante ebenfalls mit Isolierband, sodass keine Lücken entstehen.
Früher oder später werden Sie bei der Isolierung auf Hindernisse in Form von Biegungen, Ventilen oder Ähnlichem stoßen. Auch diese wollen vernünftig isoliert werden. Bögen können Sie zum Beispiel isolieren, indem Sie die Rohrschale in mehrfach mit einem 45° Winkel einschneiden und die Schale anschließend um die Ecke legen. Durch die eingeschnittenen Winkel ist die Rohrschale biegsam, ohne dass sie knickt. Fixieren Sie die Stelle anschließend mit Isolierband.
Ausschnitte für Armaturen oder Ventile können Sie einfach mit einem Cuttermesser entlang der Naht realisieren. Es gibt aber auch spezielle Dämmelemente wie T-Stücke.
Da Sie die Heizungsrohre - vor allem nicht die isolierten Rohre - überall im Blick haben möchten, bietet es sich bei sichtbar verlegten Rohren an, diese zu verkleiden.
Bei der Verkleidung an sich sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Orientieren Sie sich bei der Verkleidung an der übrigen Raumgestaltung und Einrichtung. Wählen Sie eine Verkleidung aus einem Material, welches zum Gesamtkonzept des Raumes passt. Beliebt sind Holz, Porenbeton oder fertige Rohrverkleidungsleisten aus MDF oder PVC.
Fixieren Sie die Verkleidung an der Wand bzw. am Boden. Ähnlich wie die Rohrschalen müssen Sie auch hier die Ecken und Kanten bearbeiten. Dies lässt sich mit einer Gehrungslade und einer Bügelsäge realisieren. Mithilfe der Gehrungslade können Sie passgenaue Winkel für die Ecken des Raumes anfertigen.
Ihre Heizungsrohre sind dann nicht nur effizient, sondern sehen auch noch richtig gut aus.
Weitere Tipps und Tricks für ein energieeffizientes Zuhause finden Sie in folgenden Ratgebern:
Ratgeber verfasst von:
Vitali, Heimwerker, Hobbyschreiner, Leverkusen, 9 Ratgeber
Hi, ich bin Vitali und bin aktuell 36 Jahre alt (Tendenz: steigend). Ich bin absolut passionierter Holz- und Heimwerker. Alles, was man im Haushalt selbst erledigen kann, wird in unserem Haushalt auch selbst gemacht. Das beginnt mit dem Verlegen verschiedener Böden, erstreckt sich über die Installation von Duschkabinen und geht bis zum kompletten Eigenbau der eigenen Möbel. Der Großteil meiner Projekte wird mittlerweile in meiner Werkstatt - der Spanfabrik - umgesetzt. Hier zeige ich auf Instagram, was man mit einfachen Mitteln an Möbeln und anderen Kleinigkeiten basteln kann. Das ist nicht nur nachhaltig und lehrreich, sondern macht auch richtig Laune. Und wenn man Bock hat etwas umzusetzen, dann geht einfach alles!