Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Bei der Auswahl der geeigneten Pflanzen müssen folgende Kriterien berücksichtigt werden:
die Fläche, die für diese Pflanzen zur Verfügung steht,
der Zeitraum, in dem Sie sie säen wollen,
die Blütezeit,
der Zweck, den die Pflanzen im Garten erfüllen: Obst, Gemüse, Kräuterpflanze, Zierpflanze,
der Wachstumszyklus der Pflanzen (einjährige Pflanzen, mehrjährige Pflanzen, Bäume).
Wie alle anderen Pflanzen müssen sie natürlich an das örtliche Klima und die Beschaffenheit des Bodens angepasst sein.
Bienenpflanzen sind Pflanzen, die durch die Bienen, die ihren Pollen sammeln, direkt oder indirekt an der Honigherstellung beteiligt sind. Hier sammeln die Bienen 4 wichtige Inhaltsstoffe: Nektar, Pollen, Propolis und Honigtau. Dabei sind die ersten beiden bei weitem die wichtigsten:
Der Nektar ist ein Rohstoff bei der Honigproduktion.
Die Pollen dienen den Bienen als Nahrung.
Doch haben Bienen noch eine andere, wichtigere Aufgabe als die Produktion von Honig: Sie besuchen nacheinander die Blüten und hinterlassen auf jeder ein wenig Pollen von den zuvor besuchten Blüten. Auf diese Weise sorgen die Tiere für die Bestäubung vieler Pflanzenarten. Dies zeigt, wie wichtig das Nektarsammeln der kleinen Bestäuber ist, auch wenn andere Insekten ebenso ihren Beitrag zur Bestäubung leisten, wenn auch in geringerem Maße.
Angesichts des Rückgangs der Bestäuber wurde im Jahr 2018 die „EU-Initiative für Bestäuber“ gegründet. Diese schlägt Maßnahmen vor, um den Rückgang der wilder Bestäuberinsekten einzudämmen, denn zahlreiche Zierpflanzen, Gemüse- und Kräuterpflanzen, Obst- oder Feldkulturen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig.
Die Aktivitätsperiode der Bienen reicht von Ende Februar bis Ende Oktober, weshalb die Tiere eine Flora mit gestaffelten Blütezeiten benötigen. Am Ende des Winters, wenn die Außentemperatur über 10 °C klettert, suchen die Bienen nach Pollen, um ihre Larven ernähren zu können und das Eierlegen der Königin einzuleiten.
Dies ist eine wirklich kritische Zeit, da die Insekten ausgehungert aus dem Winter kommen und Pflanzen, die Nahrung liefern, noch rar sind. Glücklicherweise bilden Haselnuss-, Weiden- und Mandelbäume ihre Blüten sehr früh aus und sind deshalb gut besucht.
Von Anfang Mai bis Juli finden die Bienen in der Regel ausreichend Nahrung. Im Hochsommer tritt dann gewöhnlich eine kleine Durststrecke auf: Dann sind dürreresistente Pflanzen wie Natternköpfe und Sedum-Arten gefragt.
Mit Ausnahme von Kräuterpflanzen werden nur wenige Gemüsepflanzen von Bienen aufgesucht. Dazu zählt zum Beispiel der Kürbis, der bei Hummeln sehr beliebt ist. Kräuterpflanzen hingegen ziehen viele Bestäuber an: Fenchel, Salbei, Thymian, Koriander, Rosmarin ...
Einige Zierblumen, egal ob einjährig, zweijährig oder mehrjährig, sind bei bestäubenden Insekten sehr begehrt. Zu diesen zählen Katzenminzen, Dahlien, Zinnien, Cosmea und Krokusarten. Wählen Sie jedoch lieber einblütige statt zweiblütige Arten. Letztere blühen zwar spektakulärer, sind aber für Insekten weniger attraktiv. Blumenmischungen für Wiesenblumen (oder brach liegende Flächen) eignen sich dafür besonders gut.
Einige Feldblumen wie Raps und Sonnenblumen werden von Bienen sehr aktiv bestäubt. Hier muss aber das Verbot von Pflanzenschutzmitteln (insbesondere Insektiziden) zum Blütezeitpunkt unbedingt eingehalten werden.
Zu den besten Bienenpflanzen gehören alte Apfel- und Kirschbäume. Kastanienbäume liefern einen beliebten Honig.
Die Robinie oder Falsche Akazie, die den „Akazienhonig“ liefert, die Zwergmispel, der Ahorn und nicht zu vergessen die Linde zählen zu den bienenfreundlichsten Arten.
Pflanzenart | Name der Pflanze | Blütezeit | Nutzen (N: Nektar / P: Pollen) |
Wildblumen und Zierblumen | Kornblume | Mai bis Juli | N/P |
Borretsch | April bis September | N | |
Heidekraut und Besenheide | Juni bis September | N | |
Distel (Kratzdistel) | Juni bis September | N/P | |
Raps | April bis Juli | N/P | |
Echter Beinwell | Juni/Juli | N | |
Gemeine Dahlie | Juni bis Oktober | P | |
Purpur-Sonnenhut | Juni bis August | N/P | |
Goldlack | April bis September | N/P | |
Saat-Luzerne | Juni bis September | N | |
Steinklee | Mai bis September | N/P | |
Acker-Senf | April bis September | N/P | |
Mauerpfeffer (Sedum) | Mai bis Juli | N | |
Phazelie | Mai bis September | N | |
Löwenzahn | Mai | N/P | |
Salbei | Juni bis September | N/P | |
Klee | April bis August | N/P | |
Natternköpfe | Juni bis September | N | |
Gemüse- und Kräuterpflanzen | Koriander | Juni bis September | N |
Kürbis, Zucchini | Mai bis September | N | |
Pastinake | Juli bis September | N/P | |
Rosmarin | Februar/März | N | |
Echter Salbei | Mai/Juni | N/P | |
Thymian | April bis Juni | N | |
Bäume, Sträucher und Kletterpflanzen | Faulbaum | Juni bis August | N |
Geißblatt | März bis Juni | N | |
Zwergmispel | März bis Oktober | N | |
Ahorn | April/Mai | N | |
Eukalyptus | Dezember /Januar | N | |
Kirschlorbeer | April bis Juni | P | |
Gemeiner Efeu | September /Oktober | N/P | |
Robinie | Mai/Juni | N/p | |
Linde | Juni | N/P | |
Wilder Wein | Juni/Juli | N | |
Wolliger Schneeball | Mai bis Oktober | P | |
Obstbaumarten | Sauerkirsche (Prunus cerasus) | April/Mai | N/P |
Kastanie | Juni/Juli | N/P | |
Himbeere (und Maulbeere) | Mai bis August | N/P | |
Gemeine Hasel | Januar bis März | P | |
Apfel | April/Mai | N/P | |
Pflaume | März/April | N/P |
Wenn Sie mehr zum Thema Blumen und Pflanzen lernen möchten, sehen Sie sich unsere anderen Ratgeber an:
Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.