Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Wenn Sie direkt im Freien aussäen, sparen Sie sich das Umpflanzen. Das Gemüse bleibt an Ort und Stelle, und das von der Aussaat bis zur Ernte. Wenn Sie Kürbisse, Gurken, Gewürzgurken und anderes Gemüse derselben Familie nicht im Blumentopf vorgezogen haben, können Sie diese Pflanzen im Mai direkt in den Boden säen. Pflanzen Sie am besten 3 oder 4 Samen auf einmal in ein Loch und behalten Sie später immer nur 2 Sämlinge.
In kühleren Regionen können Sie sie (vor dem Keimen) mit einem Pflanztunnel, Vlies oder einer Kunststofffolie schützen. Hierfür eignen sich auch DIY-Abdeckungen (transparente Kisten oder Eimer aus Plastik usw.). Säen Sie alle Arten von Sommer- und Herbstsalat, geschnittenen Salat, Frühlings- und Sommerrüben, Karotten, Radieschen, Pastinaken, Beten, Mark-Erbsen, Zuckererbsen, Spinat, Mangold, Cardy, Knollenfenchel oder Rucola.
Sobald die Eisheiligen vorüber sind, also ab Mitte Mai, können Sie auch alle Bohnenarten aussäen. Säen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von 4 bis 5 cm. Sie können auch jeweils 4 bis 5 Samen in ein Loch säen, achten Sie hierbei jedoch darauf, 40 cm Abstand zwischen den Löchern zu halten. Denken Sie bei Kletterbohnen daran, gleichzeitig mit der Aussaat Kletterhilfen in Tipi-Form in den Boden zu stecken. Der Mai ist der letzte Monat für die Aussaat der Schwarzwurzel. Mais können Sie am Anfang des Monats in Reihen aussäen. Halten Sie dabei einen Abstand von 70 cm ein. Endivien können, abhängig von der Sorte, fast das ganze Jahr über angebaut werden. Pflanzen Sie auch wilde Endivienarten wie Gewöhnliche Wegwarte oder Fleischkraut an. Jetzt ist auch der richtige Augenblick, um Chicorée anzupflanzen. So hat seine Pfahlwurzel Zeit, groß genug zu werden, um schöne Knospen zu produzieren.
Der Mai ist der richtige Monat, um Herbst- und Wintergemüse im Frühbeet anzubauen:
Staudensellerie;
Knollensellerie;
Brokkoli;
Rosenkohl;
Blumenkohl;
Grünkohl;
Kopfkohl;
Kohlrübe;
Kohlrabi;
alle Kohlsorten:
Winterlauch.
Nun ist der richtige Zeitpunkt, um Ihr Gemüse im Topf, das Sie im Gewächshaus oder unter Folie gesät haben, auszupflanzen: Tomaten, Auberginen, Chilischoten und Paprika. Warten Sie dazu die Eisheiligen ab. Auch die oben genannten Kürbisgewächse (Kürbis, Melonen usw.) können nun ins Freie gesetzt werden.
Wenn Ihre vorgezogenen Pflanzen langsam zu groß für ihren Topf werden, die frostigen Tage jedoch noch nicht vorbei sind, pflanzen Sie sie ganz einfach in ein größeres Gefäß. Dort können sie dann geduldig auf wärmere Tage warten. Pflanzen Sie, mit Ausnahme des Brokkolis, alle Kohlsorten aus (Blumenkohl, Kopfkohl, Rosenkohl). Widerstandsfähige Pflanzen können sofort ins Freie gesetzt werden. Pflanzen, die noch etwas kräftiger werden müssen, sollten vorerst noch im Frühbeet bleiben. Am besten ist es, das Wurzelsystem der Pflanzen vor dem Einpflanzen eine ganze Nacht lang einzuschlämmen und mit Düngeerde zu umgeben. Pflanzen Sie nun Stangensellerie, Knollensellerie, Endivie, Sommerlauch, Cardy und Porree. Sie haben auch noch die Möglichkeit, Kartoffelknollen, besonders späte Sorten, für die Winterlagerung einzupflanzen.
Pflanzen Sie mehr- oder einjährige Kräuter vom Topf in den Boden: Angelika, Rosmarin, Minze, Schnittlauch, Frühlingszwiebel, Thymian, Salbei, Estragon, Sauerampfer und Basilikum.
Säen Sie Petersilie, Kerbel, Dill, Schnittsellerie, Basilikum, Majoran und Borretsch aus. Die Aussaat oder Pflanzung im Topf oder im Blumenkasten ist eine gute Möglichkeit, um Platz zu sparen. Außerdem machen Sie sich die Pflege einfacher (besonders, weil Sie kein Unkraut jäten müssen). Hinzu kommt, dass Kräuter sehr dekorativ aussehen!
Teilen Sie Büschel von Estragon, Minze, Frühlingszwiebel, Schnittlauch und Sauerampfer.
Um Garten- und Gaumenfreuden zu variieren, können Sie auch exotische Pflanzen, sowie einheimische, aber kaum bekannte Pflanzen aussäen. Eine echte Bereicherung für Ihren Garten sind: Neuseeländer Spinat, Amarant, Guter Heinrich, Gartenmelde, Jambú, Yacón, Gewöhnliches Tellerkraut, Spargelerbsen oder Portulak.
Sind die Eisheiligen vorüber, können Sie auch probieren, Süßkartoffeln anzubauen. Sie sind sehr dekorativ und schmackhaft. Yacón ist eine weitere Knollenpflanze, die nach dem Frost angebaut werden kann. Dieses Gemüse kann sehr gut gelagert werden und schmeckt fantastisch in warmen Wintergerichten.
Falls Sie Pflanzen haben, die sich noch im Pflanztunnel oder unter Glas befinden: Vergessen Sie nicht, tagsüber zu lüften. Die Sonne im Mai sollte nicht unterschätzt werden.
Es ist noch nicht zu spät, Blumen zu säen, damit Sie im Sommer den Anblick ihrer schönen Blüten genießen können. Dies trifft besonders auf Regionen mit kühlem Klima oder höher gelegene Gegenden zu, in denen der Frühling auf sich warten lässt. Hier sorgen die kalten Temperaturen am Anfang des Frühjahrs dazu, dass sich der Zeitpunkt der Aussaat nach hinten verschiebt. Doch auch die Gärten dieser Regionen brauchen nicht auf bunt bepflanzte Blumenbeete zu verzichten!
Zu den schnell wachsenden Pflanzen zählen folgende einjährige Blumen: Kosmee, Mandelröschen, Kalifornischer Mohn, Klatschmohn und sonstiger Mohn, Jungfer im Grünen, Löwenmäulchen, Studentenblume, Kornblume, Ringelblume, Steinkraut, Salbei, Winde ...
Arten, die empfindlich auf Kälte reagieren, wie die Kapuzinerkresse, benötigen einen eher warmen Standort. Möchten Sie etwas Zeit gewinnen, hält Sie nichts davon ab, diese Pflanzen im Topf zu kaufen oder sie im Vormonat im Anzuchttopf vorzuziehen.
Zinnien und andere mehrjährige Pflanzen, die im Kübel verkauft werden, können nun auch ausgepflanzt werden: Mädchenaugen, Prachtkerzen, Pfingstrosen ... Haben Sie Maiglöckchen im Topf geschenkt bekommen? Sobald die Blüten verwelkt sind, können Sie sie im Halbschatten in Ihrem Garten einpflanzen. Steht die Maiglöckchen gut geschützt, können Sie sich jedes Jahr im Mai auf neue Blüten freuen. In Frankreich gilt das Maiglöckchen übrigens als Glücksbringer.
Pflanzen Sie auch Sommerzwiebeln: Begonie, Dahlie, Blumenrohr, Iris, Gladiole, Aronstab. Graben Sie Zwiebeln aus, deren Frühjahrsblüte nun vorüber ist. Lagern Sie sie bis zum nächsten Einsetzen in leicht feuchtem Sand.
Kletterpflanzen eignen sich perfekt zum Verzieren einer schlichten Mauer, eines Holzzauns, einer Rankhilfe oder eines Gitterzauns. Sie haben die Qual der Wahl:
Geißblatt;
Passionsblume;
Prunkwinde;
Kletternde Kapuzinerkresse;
Jasmin;
Schwarzäugige Susanne;
Glockenrebe usw.
Absenker sind ideal, um diese Pflanzen mit ihren flexiblen Zweigen zum Nulltarif zu vermehren.
Nur weil eine Pflanze als Zimmerpflanze gilt, heißt das noch lange nicht, dass sie niemals ins Freie darf.
Sobald die kalten Tage vorüber sind, können Sie Zimmerpflanzen nach draußen stellen, damit auch sie etwas frische Luft abbekommen. Achten Sie nur darauf, sie vor Sonne und Wind zu schützen. Diese Pflanzen können bis zum Herbst die meiste Zeit auf der Terrasse oder unter einem Vordach verbringen: Azalee, Königs-Begonie, Flamingoblume, Cymbidium usw.
Oleander, Kakteen sowie Sukkulenten können ebenfalls langsam an einen vollsonnigen Standort im Freien gewöhnt werden. Können ihre Pflanzen nicht umgestellt werden, reicht es auch, die Verandatür oder die Tür des Gewächshauses bei schönem Wetter zu öffnen.
Teichpflanzen blühen im Frühjahr ebenfalls auf. Pflanzen Sie jetzt Wasserpflanzen, die im Topf verkauft werden: Seerose, Schachtelhalm, Hechtkraut ...
Vermehren Sie Seerosen, indem Sie 10 cm lange Teile des Rhizoms abschneiden und dabei darauf achten, dass diese mindestens eine Knospe aufweisen.
Pflanzen Sie Sumpf-Schwertlilie, Pfleilkraut, Fieberklee, Wassernuss und Papyrus am Ende des Monats. Fügen Sie dem Ufer Ihres Teichs mit einer weißen Calla einen Hauch Exotik hinzu.
Die meisten oben genannten Pflanzen, ob ein- oder mehrjährig, kletternd oder mit Zwiebeln, sind für den Anbau im Topf oder im Blumenkasten geeignet. Pflanzen Sie Hänge-Geranien, Petunien, Studentenblumen, Zinnien, Ziertabak und Zwiebelpflanzen mit Sommerblüten: Zwergdahlien, Freesien, Montbretien, Primeln usw.
Für einen halbschattigen Standort eignen sich hängende Sorten von Begonien, Lobelien, Fuchsien und Edellieschen. Stehen Ihnen große Pflanzkübel zur Verfügung, können Sie Oleander, Zitrusfrüchte oder, für einen exotischen Charme , auch einen Bananenbaum oder eine Zwergpalme pflanzen.
Lassen Sie Ihrer Fantasie und Ihrer Kreativität freien Lauf. Stimmen Sie Blumentöpfe mit Blüten in harmonischen Farben ab. Es müssen nicht immer Geranien sein! Lobelie, Salbei, Hundskamille, Elfensporn, Strohblume, Petunie, Prunkwind und Ageratum sind ideal, um Abwechslung zu schaffen.
Doch die Blüten sind nicht das einzige dekorative Element einer Pflanze. Bei Pflanzen wie der Buntnessel gehören die Blätter zu den attraktivsten Pflanzenteilen.
Auch das Pflanzgefäß ist bei der Zusammenstellung von Blumen wichtig. Form und Farbe des Blumentopfes müssen zu den Pflanzen passen: schlichter Sandstein, mediterrane Terrakotta, getönter Kunststoff.
Der Mai ist der beste Monat, um eine Hecke aus blühenden Sträuchern zu pflanzen, an denen Sie sich den ganzen Sommer erfreuen können. Denken Sie jedoch daran, sie im ersten Jahr regelmäßig zu gießen und den Boden mit Rasenschnitt, Farn oder Kompost zu mulchen, damit er feucht bleibt.
Hier stellen wir Ihnen eine Auswahl aus acht blühenden Sträuchern vor, die Sie in 70 cm Abstand zueinander pflanzen können:
Orangenblumen (Choisya);
Spiersträucher;
Abelien;
Bartblumen (Caryopteri);
Perowskien;
Sommerflieder (Buddleja);
Hibiskus;
Zimterlen.
Es ist eine gute Idee, diese strauchartigen Pflanzen mit niedrigeren Pflanzen abzuwechseln, die im ersten Jahr die Lücken füllen. Dazu eignen sich z. B. Johanniskraut, Astern, Sonnenblumen, Reitgräser usw.
Ob Bio-Garten, Ziergarten oder Gemüsegarten: Im Verlauf des Jahres müssen verschiedene Gartenarbeiten verrichtet werden. Jeder Monat und jede Jahreszeit eignet sich, um unterschiedliche Pflanzen zu anzubauen (Gemüse, Blumen, Beete usw.), zu trimmen oder zu pflegen. Um alles im Griff zu behalten, folgen Sie zu jeder Jahreszeit den Tipps unserer Gartenprofis.
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Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.