Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Der März ist ein entscheidender Monat: Der Winter ist vorüber, doch der Frühling lässt noch etwas auf sich warten. Oft genug lässt sich der Gärtner von den ersten Sonnenstrahlen täuschen und folgt zu schnell seiner Freude daran, wieder zu säen und zu pflanzen. Sie sollten sich jedoch etwas zurückhalten, da im Frühling die klimatischen Unterschiede zwischen den Regionen am stärksten ausgeprägt sind. Es ist daher ratsam, sich an einer Referenzklimazone für Gartenarbeiten zu orientieren.
Der Einfachheit halber entspricht der Großraum Berlin unserem Referenzgebiet. Selbstverständlich gibt es in Bezug auf dieses Referenzgebiet auch Ausnahmen. Dies ist beispielsweise an der Küste oder in den Bergen der Fall. In den Bergen muss auch die Höhenlage berücksichtigt werden, wobei mit etwa 3 oder 4 Tagen Verspätung pro 100 Höhenmeter zu rechnen ist.
Es können nur Pflanzen ausgesät werden, die niedrigeren Temperaturen widerstehen. Hier einige Beispiele:
Frühe Speiserüben,
Kopfsalatsorten, wie „Attraktion“, „Maikönig“ usw.,
„Golden Spring Batavia“,
Kopfsalatsorten, wie „Mirena“, „Baquieu“ usw.,
Endivien,
Heller Eichblattsalat,
Winterfester Salat:
Glatte Erbsen,
Bohnen,
Karotten,
Rote Bete,
Chinakohl,
Spinat,
Sauerampfer.
Säen Sie hier Sellerie (Knollensellerie, Staudensellerie), Kohl (Sommer-Weißkohl, Sommer-Blumenkohl, Wirsing, Rosenkohl) und Schwarzwurzel. Sie können auch die folgenden Küchenkräuter säen:
Petersilie,
Minze,
Kerbel,
Salbei,
Zitronengras,
Schnittlauch.
Säen Sie sommerliche Gemüse- und Obstsorten im Warmen, an geschützter Stelle oder in einem Mini-Gewächshaus:
Tomaten,
Paprika,
Auberginen,
Melonen,
Wassermelonen,
Gurken,
Kürbisse.
In wärmeren Regionen können Sie damit zu Monatsanfang beginnen. In Gegenden mit niedrigeren Frühjahrstemperaturen sollten Sie jedoch bis zum Monatsende warten, da die Sämlinge dort wahrscheinlich erst Ende Mai in den Boden ausgepflanzt werden können.
Pflanzen Sie Knoblauch, gelbe Zwiebeln, Schalotten, Frühlingssalat, Weißkohl und Rhabarber. Die meisten Küchenkräuter, wie Estragon, Schnittlauch, Minze, Frühlingszwiebel oder Bohnenkraut, können jetzt gepflanzt werden. Nur Basilikum muss noch im Warmen gehalten werden!
In wärmeren Regionen können Sie am Ende des Monats Artischocken pflanzen oder teilen. Bei mildem Klima ist sogar Spargel möglich.
In Regionen, in denen es im April selten zu Frost kommt, können Sie die ersten Kartoffeln pflanzen, zum Beispiel frühe Sorten wie „Belle de Fontenay“ und „Amandine“, oder späte Sorten, wie „Roseval“, um mehrere Ernten zu erhalten.
Topfen Sie nicht blühende Zimmerpflanzen um, falls es den Wurzeln allmählich an Platz mangelt. Bei den anderen Pflanzen genügt ein Substratwechsel. Hierbei wird die obere Erdschicht ab-und frische Erde aufgetragen. Diese Methode sollte bei größeren Töpfen vorgenommen werden.
Verwenden Sie eine Vliesabdeckung, um das Wachstum um etwa eine Woche zu beschleunigen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass eine solche Abdeckung die zu dieser Jahreszeit so wichtige Sonneneinstrahlung um etwa 30 % reduziert. Denken Sie daran, die Abdeckung der Pflanzen und Sämlinge an sonnigen Tagen bei mildem Wetter zu entfernen.
Einjährige Blumen, die aus Samen entstehen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres.
Zu dieser Jahreszeit, wenn die Nächte und auch die Tage mitunter noch kühl sind, kann nur ab der zweiten Hälfte des Monats direkt in den Boden gesät werden. Pflanzen, die gut der Kälte widerstehen, verlangsamen ihr Wachstum bei niedrigeren Temperaturen und erwachen wieder, sobald die Sonne scheint. Ein Blick in ländliche Gegenden genügt, um ab Mai oder sogar im April zahlreiche Blüten auf den Feldern zu entdecken: Mohnblumen, Kornblumen, Glockenblumen, Margeriten, Lungenkraut usw.
Blumenmischungen für eine bunte Blumenwiese sind im Handel erhältlich und können im Frühjahr frei verstreut werden. So erhalten Sie eine hübsche Mischung aus Blüten in den verschiedensten Farben. Diese Mischungen bieten außerdem ausreichend Nahrung für Insekten, Schmetterlinge und Bienen. Neben den bereits genannten Sorten können sie auch Samen der folgenden Gattungen enthalten: Mädchenaugen (Coreopsis), Saat-Wucherblumen, Kornraden, Trichtermalve (Malopen), ganzjährige Strohblumen ...
Säen Sie in diesem Monat ruhig auch schon Flockenblumen, Rittersporn oder die hübsche bläuliche Jungfer im Grünen, die spontan aussamt, Wicken, die Halbschatten gut vertragen, oder Gurkenkraut mit seinen intensiv blauen Blüten, das zudem essbar ist.
Obwohl Sie in diesem Monat noch nicht viel im Freien säen können, haben Sie dennoch die Möglichkeit, zahlreiche ganzjährige Blumen im Warmen zu säen, um deren Blüten bereits im Mai bewundern zu können. Die Auswahl ist groß, hier einige Beispiele:
Kapuzinerkresse,
Cosmea,
Zinnien,
Prunkwinden,
Springkraut,
Ziertabak,
Ringelblumen,
Studentenblume,
Petunien,
Edelwicke,
Löwenmäulchen,
Trichtermalven,
Springkräuter,
Amarant,
Gaillardia,
Adonisröschen,
Ageratum,
Margeriten.
Ab Monatsbeginn können Sie in Töpfen gezogene ganzjährige Blumen oder Stauden auspflanzen: Gänseblümchen, Stiefmütterchen, Primeln usw.
Mehrjährige Stauden sind langlebige Pflanzen, die im Garten bleiben und mehrere Jahre hintereinander blühen.
Obwohl das Säen von Stauden keine besonderen Schwierigkeiten bereitet, wird diese Methode eher selten für diese Pflanzen genutzt. Der März ist auch nicht der beste Monat für diese Arbeit. Warten Sie lieber, bis es wärmer wird, da diese Pflanzen ohnehin meist erst im folgenden Jahr blühen.Damit Ihre Stauden ihre Blumenpracht noch im selben Sommer zeigen, müssen Sie diese in einem Mini-Gewächshaus oder an einer geschützten Stelle im Februar oder März säen. Zu diesen Stauden zählen: die Heide-Nelke (Dianthus deltoides), die blaue Kornblume, die Sumpf-Wolfsmilch, die Fuchsie, der blaue Scheinmohn (Meconopsis grandis), das Alpen-Helmkraut usw.
Die Stauden sind fast immer im Topf erhältlich, was die Pflanzung im Garten erleichtert. Theoretisch können diese somit das ganze Jahr über gepflanzt werden, sofern kein Frost aufkommt.
Gegen Monatsende können Sie die ersten kältebeständigen winterharten Blumenstauden pflanzen: gewöhnliche Stockrose, Bergenien, Lupinien, Malven, Skabiosen in Blumenbeeten. Denken Sie daran, Fuchsien, Funkien, Immergrün und Fingerhut im Halbschatten zu pflanzen. Fingerhut kann dicht in einem Blumenbeet oder der Hecke entlang gepflanzt werden.
Für Steingärten eignen sich vor allem Blaukissen, Schleifenblumen oder Mauerpfeffer.Teilen Sie die Blütenstauden von Delphinium oder Coreopsis in Büschel auf und pflanzen Sie diese an unterschiedlichen Stellen wieder ein.
Die Blumenzwiebeln, die im Sommer blühen, werden im Frühling gesetzt. Wenn Sie das ganze Jahr über eine Blütenpracht erleben möchten (beispielsweise für Blumensträuße), sollten Sie die Zwiebeln nach und nach setzen. Sie können im März die ersten Zwiebeln im Gewächshaus setzen und anschließend im Garten damit fortfahren. Im Allgemeinen sollten Blumenzwiebeln in einer Tiefe gepflanzt werden, die zwei- bis dreimal ihrer Höhe entspricht. Hierbei gilt der Abstand zwischen Zwiebeloberseite und Bodenoberfläche. Einige Blumenzwiebeln müssen jedoch tiefer gesetzt werden (bis zu 30 cm). Dies ist beispielsweise für Lilien und Agapanthus der Fall.
Gladiolen, Lilien und Montbretien pflanzt man zum Monatsende. Warten Sie mit dem Setzen der anderen Blumenzwiebeln im Freien bis April oder Mai. Alle Böden eignen sich für das Pflanzen von Blumenzwiebeln, solange sie wasserdurchlässig sind. Bei sehr lehmhaltigen Böden sollte Sand untergemischt werden, um das Faulen der Blumenzwiebeln zu vermeiden.
Graben Sie ein Loch mit einem Blumenzwiebelpflanzer oder einem Spaten, aber auf keinen Fall mit einem konischen Blumenzwiebelpflanzer, damit kein leerer Raum unter der Blumenzwiebel bestehen bleibt. Geben Sie keinen Dung, sondern speziellen Dünger für Blumenzwiebeln hinzu.
Pflanzen Sie in einer Ecke des Gartens die Blumenzwiebeln (z. B. Hyazinthen, Narzissen oder Krokusse), die Sie im Topf gezogen haben, um deren Blüten im nächsten Frühjahr bewundern zu können.
Zahlreiche Zwiebelnvon Sommerblumen können in einem Gewächshaus bzw. an einer geschützten Stelle gezogen werden:
Knollenbegonia,
Cannas,
Tuberosen,
Dahlien,
Freesien,
Ranunkeln,
Arum,
Anemonen,
Zierlauch,
Agapanthus.
Hinweis: Nahezu alle Behälter eignen sich für das Pflanzen in Töpfen, wenn sie für die Blumenzwiebeln ausreichend tief sind.
Lust auf blühende Balkonblumen ab März? Pflanzen Sie in Ihren Blumenkästen winterharte Blumensorten, die ab dem Frühling blühen: Gänseblümchen, Veilchen, Vergissmeinnicht, Steinkräuter usw.
Viele Blumenarten, einschließlich ihrer Blumenzwiebeln, können in Töpfen, Blumenkästen oder anderen Behältern gezogen werden. Befüllen Sie diese Behälter mit einer Mischung aus 1/3 Mutterboden, 1/3 Gartenerde und 1/3 Sand.
Am Monatsende können Sie mit dem Umtopfen von Fuchsien und Geranien beginnen und Kapuzinerkresse sowie Petunien auspflanzen.
Schmücken Sie eine Wand, einen Zaun oder ein Spalier mit Kletterpflanzen: Clematis, Geißblatt, Efeu usw.
Die Pflege eines Gemüsegartens oder eines Ziergartens umfasst nicht nur die Aussaat oder das Pflanzen frischer Blumen oder Stauden, sondern auch das Schneiden der vorhandenen Sträucher und Bäume. Im Laufe der Monate geben wir Ihnen Ratschläge entsprechend der Jahreszeit, damit Sie genau wissen, wann die richtige Zeit für welche Gartenarbeiten ist. Ob Gemüsegarten, Obstgarten, Rabatte oder Blumenbeet: Entdecken Sie hier unsere besten Tipps!
Weitere Gartentipps sind ebenfalls in unseren anderen Einkaufsguides zu finden:
Die verschiedenen Werkzeuge und Geräte, die für die Bearbeitung des Bodens und das Gärtnern notwendig sind, stellen wir Ihnen in unseren Autorenratgebern vor:
Die richtige Auswahl Ihres Gartenschlauchs und Ihrer Schlauchtrommel
Die richtige Auswahl Ihrer Werkzeuge zur Auflockerung des Bodens
Die richtige Auswahl Ihrer Werkzeuge für die Bodenbearbeitung
Ratgeber verfasst von:
Johannes, leidenschaftlicher Gärtner, Bonn
Schon als Dreikäsehoch half ich zu Hause bei der Gartenarbeit mit. Wahrscheinlich entwickelte ich damals mein Interesse für Pflanzen und fürs Gärtnern. Später habe ich Biologie und Agrarwissenschaften studiert. Für verschiedene Verlage verfasste ich über 25 Jahre lang zahlreiche Bücher über Pflanzen und Pilze (für die ich eine besondere Vorliebe habe), bevor ich zu Gartenratgebern überging und damit zu einer Leidenschaft aus Kindheitstagen zurückkehrte. Ich habe auch regelmäßig für verschiedenste Garten- oder Naturzeitschriften gearbeitet. Und weil ich ohne Garten kein richtiger Gärtner wäre, habe ich mir meine eigene Grünoase geschaffen. Hier setze ich seit 30 Jahren verschiedene Anbauverfahren um, die ich gerne mit Ihnen teile.