Ratgeber verfasst von:
Sebastian, Heimwerker Autodidakt, München
Für die Auswahl Ihres Ölofens in weniger als 3 Minuten, kann hier das Wichtigste in einer tabellarischen Übersicht gefunden werden: ein Vergleich der Technologien!
Ölofen mit Doch | Elektronischer Ölofen | ||
Vorteile | Nachteile | Vorteile | Nachteile |
Geruch | Geruchsfrei (bzw. nahezu) | ||
Ohne Thermostat | Mit Thermostat | ||
Ungenaue Einstellung der Heizleistung | Genaue Einstellung der Heizleistung | ||
Freistehend (Öl + 2 R20-Batterien) | Steckdose notwendig | ||
Wenig ästhetisch und meistens braun | Design und Farbe nach Wahl | ||
Günstig | Teurer | ||
Regelmäßiger Austausch von Docht und Zünder | Wenig bis keine Wartung | ||
Keine Programmierung | Programmierbar | ||
Oberfläche erhitzt sich | Oberfläche temperiert | ||
Geringere Betriebsdauer | Höhere Betriebsdauer |
Ölöfen sind mobile Zusatzheizungen, die in der Lage sind, Flächen von bis zu 50 m² zu heizen.
Es wird zwischen zwei Arten von Ölöfen unterschieden: Ölöfen mit Docht, die vollkommen freistehend sind und deren Funktionsweise rudimentär ist und elektronische Ölöfen, die auch mit Öl funktionieren aber darüber hinaus auch Strom brauchen, da ihre Technologie komplexer und präziser ist.
Die beiden Arten Öfen funktionieren über unterschiedliche Verbrennungsverfahren.
Ein Ölofen mit einfacher Verbrennung ist ein günstiger Ölofen, das gut funktionierende Einsteigermodell.
Dieses Modell ist ein Ölofen mit Docht, mit 3 Knöpfen: einer, um die Höhe des Dochts einzustellen (und damit die Heizleistung, runder Knopf), einer zum Ausschalten des Ofens (roter Knopf) und einer, um den Ofen einzuschalten (grauer Knopf in den meisten Fällen).
Der Ofen mit Docht ist leicht anzumachen: es genügt, die Höhe des Dochts einzustellen (der regelmäßig ausgetauscht werden muss), auf den Zündknopf zu drücken und loszulassen (der Zündknopf betätigt den Zünder, der seinerseits den Docht anzündet).
Diese Art Ofen kann auch nur zwei Knöpfe haben: einen zumAusschalten, einen anderen (runden) für den Docht und das Anzünden (der Zünder wird in diesem Fall betätigt wenn man den Docht anhebt).
Zur Funktionsweise: der Docht des Ölofens ist mit Öl durchtränkt, da er sich in einem Gefäß befindet, das durch den damit verbundenen Behälter ständig mit Öl versorgt wird. Der obere Teil des Dochts befindet sich in einem Brenner mit Laminarströmung.
Diese Brenner bestehen aus einem wabenartigen Zylinder aus Metall (dessen Temperatur bis zu 800° steigt) mit einem Metallring am Ende und einem zylindrischen Glasschutz. Der Metallring erzeugt eine Nachverbrennung, um den CO-Ausstoß zu senken (Kohlenmonoxid) - Temperatur von 900°.
Ölöfen mit einfacher Verbrennung verbrennen hauptsächlich Stickstoffdioxid und heizen zu 70 % per Ausstrahlung und zu 30 % per Konvektion.
Ölöfen mit doppelter Verbrennung basieren auf der Technologie von Ölöfen mit einfacher Verbrennung (mit Docht). Ein bisschen teurer aufgrund der wirksameren Technologie hat der Ölofen dieselbe Konfiguration (2 oder 3 Knöpfe zum Anzünden und Ausschalten).
Ölöfen mit doppelter Verbrennung haben den Vorteil, über eine zweite Verbrennungskammer zu verfügen, ihr Brenner ist ein Blaubrenner. Der erste Brenner entspricht der Laminarströmung und an seinem Ende ermöglicht eine Sauerstoffzufuhr die Gase zu verbrennen, die durch die erste Verbrennung bei 800° entstehen.
Die nahezu vollständige Verbrennung erzeugt eine Flamme mit einer Temperatur von ca. 1200° in einem Glaszylinder.
Dank diesem Verbrennungsverfahren wird eine bessere Heizeffizienz erhalten und es werden weniger giftige Elemente in die Luft freigegeben. Ölöfen mit doppelter Verbrennung brennen hauptsächlich mit Kohlenmonoxid und heizen zu 30 % per Ausstrahlung und zu 70 % per Konvektion.
Der elektrische Ofen ist die effizienteste Variante des Ölofens. Ein elektrischer Ofen ermöglicht die Einstellung der Heiztemperatur über ein Thermostat und verfügt über ein Lüftungssystem zur homogenen und schnellen Verteilung der Wärme im Zimmer.
Die meisten elektrischen Ölöfen können für mehrere Tage eingestellt werden, dank einer digitalen Anzeige. Elektrische Öfen sind wirtschaftlich, setzen weniger Gerüche frei und haben ein schöneres Design; sie erfordern eine elektrische Stromversorgung um zu funktionieren (Gebläse, Anzeige usw.).
Ihr Verbrennungsverfahren ist anders, da mangels Docht die Verbrennung über einen Mikro-Prozessor reguliert wird. Elektrische Öfen haben einen Brenner mit Einspritzanlage und eine Verbrennungskammer, in die das Öl eingespritzt wird und sich selbst entzündet. Die durch die Verbrennung erzeugte Wärme wird dann über das Gebläse ausgestoßen.
Ölöfen mit Docht werden mit einem Zünder angezündet, der mit zwei R20-Batterien funktioniert. Der Zünder ähnelt einer kleinen Glühbirne ohne Glas, die über eine Fassung mit zwei Zentrierzapfen verfügt und einen Leuchtfaden, der bei hohen Temperaturen weißglühend wird(wenn er durch die Batterien beim Anzünden mit Strom versorgt wird).
Der Zünder kann dank der Zentrierzapfen leicht von außen eingeführt werden nachdem der Brenner entfernt wurde. Der Zünder ist ein Verschleißteil und muss ausgewechselt werden, wenn er nicht mehr ausreichend glüht, obwohl neue Batterien eingelegt wurden. Um ihn zu schonen, wird empfohlen, schnelle Zündungen vorzunehmen (d. h. weniger als 3 Sekunden).
Wie es auf den technischen Beschreibungen derÖlöfen festzustellen ist, findet man dort viele Zahlen und Einheiten. Aber keine Angst, es ist viel einfacher als es aussieht. Hier die Auswahlkriterien!
Um den passenden Ölofen zu finden, muss die empfohlene Heizfläche oder das Volumen beachtet werden. Die Fläche kann erhalten werden, indem die Länge und Breite des Zimmers multiplizieren und in m² angegeben werden, das Volumen indem die Höhe des Zimmers mit der Fläche multipliziert und in m3angegeben wird.
Für eine einfache Schätzung der benötigten Heizleistung, sollte mit 100 W pro m² oder 0,04 kW pro m3 gerechnet werden. Ein Ölofen mit 3000 W oder 3 kW (1000 Watt = 1 Kilowatt) kann ein Zimmer von 30 m² oder ein Volumen von 75 m3 heizen (bei einer Deckenhöhe von 2,50 m).
Die Heizleistung wird in Kilowatt (kW) angegeben und der Maximalwert sollte dem Heizvolumenangepasst werden. Hierbei gilt: je höher der Maximalwert desto größer das Heizvolumen des Ölofens und desto schneller kann er ein Zimmer geringeren Volumens heizen (der Ofen darf nicht zu stark heizen).
Die Heizleistung liegt im Allgemeinen zwischen 0,8 kW und 3 kW für kleine Öfen und 1,5 kW bis 5,5 kW für die leistungsstärksten Modelle. Elektrische Öfen verfügen über einen „Powermodus“, um schnellstens die gewünschte Temperatur zu erreichen.
Die Höhe des Dochts wird in Millimeter angegeben und bestimmt die Heiztemperatur für Ölöfen mit Docht. Je höher der Docht desto heißer wird es!
Achtung: Ein solches Modell hat seine eigene Dochtart. Es gibt keinen Standarddocht.
Die Betriebsdauer eines Ölofens bestimmt sich nach der Leistung, der Verbrennungsart, der Heizleistung und dem Volumen des Behälters. Die Betriebsdauer gibt die Betriebszeit an und verfügt über einen Minimal- und Maximalbetrag.
Die Inverter-Technologie gibt es ausschließlich bei elektrischen Ölöfen, sie bietet einen angenehmeren thermischen Komfort durch den Ausgleich von Temperaturschwankungen (der Ölofen ist effizienter, um die gewünschte Temperatur zu erreichen), er heizt sich schneller auf, um die gewünschte Temperatur zu erreichen und wird dann über ein Thermostat reguliert.
Dies ist dank Mikro-Prozessor und elektrischer Regulierung möglich. Je nach Brennstoffdurchfluss steigt oder sinkt die Heizleistung (die gewünschte Temperatur wird auf einer digitalen Anzeige eingestellt, die sich auf dem Ölofen befindet).
Die Inverter Technologie geht Hand in Hand mit einer Programmierung (verzögerter Start, Temperaturoptionen, tägliche Zyklen usw.).
Da sie über ein Thermostat verfügen sind elektrische Öfen wirtschaftlicher. Für Wartungszwecke verfügen einige Modelle über ein Sieb in der Verbrennungskammer, welches ausgewechselt werden muss, aber eine lange Lebensdauer bietet.
Der Verbrauch eines Ölofens hängt von verschiedenen Dingen ab, insbesondere der Brennerart, der verwendeten Heizleistung und, wenn auch in geringerem Ausmaß, der Ölqualität.
Es werden drei verschiedene Arten Brenner unterschieden: Docht mit einfacher Verbrennung/Brenner mit Laminarströmung, mit doppelterVerbrennung/Blaubrenner oder mit Einspritzer.
In aller Kürze ist der Brenner mit Einspritzer der wirtschaftlichste und die einfache Verbrennung verbraucht mehr als die doppelte Verbrennung.
Der Verbrauch wird in Litern pro Stunde angegeben und entspricht der durchschnittlichen Menge Brennstoff, der innerhalb einer Stunde durch Ihren Ölofen verbrannt wird. Achtung aber, der Verbrauch muss in Beziehung zur Heizleistung und der Brennerart gestellt werden. Im Durchschnitt verbraucht ein Ölofen mit 3 kW zwischen 0,225 l und 0,280 l pro Stunde, was einer Betriebsdauer von 14 bis 18 Stunden entspricht, mit einem Behälter von 4 Litern.
Ein elektrischer Ölofen mit 4kW verbraucht ca. 0,1 l bis 0,4 l pro Stunde, was einer Betriebsdauer von 18 bis 70 Stunden mit einem Behälter von 7,6 Litern entspricht (die Größe des Behälters ist proportional zur Heizleistung des Ofens).
Damit es direkt klar ist: sobald es eine Verbrennung gibt, besteht auch ein Unfallrisiko. Eine elektrische Heizung ist immer weniger gefährlich als ein Ölofen oder eine Gasheizung.
Aufgrund der Sicherheitsvorschriften sind die Risiken allerdings sehr gering. Einige Optionen sind verbindlich, andere gibt es nur bei den Luxus-Modellen:
ein Sicherheitsventil gegen Kippunfälle ist in allen Ölöfen vorhanden - beim geringsten Stoß oder Umfallen stoppt der Ofen;
die vollständigen Verbrennungstechnologien, wie die doppelte Verbrennung und die elektrische Einspritzung, verringern Gasausstöße;
temperierte Oberflächensind bei bestimmten Ölöfen erhältlich und verringern das Verbrennungsrisiko (hauptsächlich elektrische Öfen, da die Außenseite von Ölöfen mit Docht heiß wird);
Luftkontroll-Systeme verringern das Intoxikationsrisiko, da die Sensoren den Betrieb unterbrechen, sobald sie ein Risiko wahrnehmen;
CO²-Sensoren verringern ebenfalls Intoxikationsrisiken, indem sie den anormalen Betrieb erfassen.
Für noch mehr Sicherheit, und um sich vor Fehlfunktionen des Geräts zu schützen, können auch Gasmelder und Rauchmelder installiert werden.
Komfort-Optionen gibt es nur bei elektrischen Ölöfen, da Ölöfen mitDocht einfache Geräte sind. Elektrische Ölöfen verfügen in Serienausstattung oder optional über:
Laserdetektorendurch die der Ölofen stoppt, wenn länger keine Bewegung im Zimmer verzeichnet wird;
eine programmierbare Zeitschaltuhr von 24 hmit integriertem Thermostat;
eine Programmierung über 7 Tagemit verschiedenen täglichen Zyklen;
einen Powermodusder es ermöglicht, die gewünschte Temperatur schnell zu erreichen und beizubehalten;
ein Programm zur Beibehaltung der Solltemperatur;
eine Tastatursperre (Anzeige), um die Funktionalitäten zu sperren;
einen sauberen Öffnungsmechanismus, um sich beim Lockern der Schraube des Behälters nicht die Hände zu verschmutzen;
Anti-Auslauf-Ventil auf dem Behälter, um ihn bewegen zu können, ohne dass er tropft.
Der Ölofen sollte elektronisch sein, wenn Kinder anwesend sind und über einen Docht verfügen, wenn er als Zusatzheizung in einer Werkstatt oder Garage verwendet wird.
Das Zimmer, in dem der Ölofen steht, muss gelüftet werden.
Je günstiger das verwendete Öl ist, desto mehr riecht es.
Obwohl elektronische Ölöfen geruchsfrei genannt werden, bleibt immer ein Ölgeruch.
Beim Kauf eines Ölofens mit Docht sollte darauf geachtet werden, dass es der besonders der Docht als Ersatzteil verfügbar ist.
Der Ölofen sollte mit größter Vorsicht versetzt werden, wenn er keinen Behälter hat auch mit dem Verschluss, da er ansonsten ausläuft (in manchen Fällen wird eine Rücknahme ohne Verschluss verwehrt).
Um mehr über unsere Heizlösungen zu erfahrenund Ihnen dabei zu helfen, die beste Wahl zu treffen, folgen Sie den Tipps unserer Redakteure:
Die richtige Auswahl Ihres Heizkessels
Ratgeber verfasst von:
Sebastian, Heimwerker Autodidakt, München
Nach meinem Abschluss an einer Handelshochschule bot sich mir die Gelegenheit, eine Ausbildung zum Zimmermann zu machen. Was für ein edler, aber harter Beruf! Die Winter und der Regen trieben mich jedoch von den Dächern wieder herunter und direkt durch die Tür eines Eisenwarengeschäfts, in dem ich daraufhin – wenig überraschend – als Eisenwarenhändler gearbeitet habe. Vom Hammer bis zum Meißel habe ich im Laufe der Jahre auch alle Abteilungen in Heimwerkermärkten kennengelernt und weiß genau, wie die Produkte dort funktionieren und wofür man sie braucht. Neben meiner Tätigkeit für diese beiden Läden habe ich aber auch als Schlosser, Dachdecker, Tischler oder in der Industriebranche gearbeitet. Dank meiner praktischen Erfahrungen und meines technischen Know-hows weiß ich genau, was ein gutes Werkzeug oder die richtige Ausrüstung ausmacht. Und weil ich lieber schriftlich einen guten Rat gebe, als von Montag bis Samstag in einem Geschäft zu stehen und immer dieselbe Beratung zu geben, war es nur logisch, dass ich Autor geworden bin.