Ratgeber verfasst von:
Sebastian, Heimwerker Autodidakt, München
Ein Gas-Heizkessel ist ein wirtschaftliches Heizsystem, welches je nach Bedarf in unterschiedlichen Ausführungen und Größen verfügbar ist.
Der Gas-Heizkessel ist ein Heizsystem, das auch Warmwasser für die Sanitäranlagen erzeugen kann. Sollten Sie also auch die Warmwasserbereitung wünschen, ist der Kombikessel mit einem geeigneten Wasserspeicher die richtige Wahl, um Ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Ein Gas-Heizkessel ist dem jeweiligen Heizvolumen nach anzupassen. Die sparsamen Modelle entsprechen den Brennwert- oder Niedertemperaturkesseln. Sie eignen sich für größere Häuser und für alle, die ihre CO2-Bilanz optimieren möchten.
Ein Niedertemperaturkessel ist ein günstiges Modell, wogegen der Gas-Heizkessel mit Luftklappe und der Niedertemperaturkessel keine Abzugschächte erfordern (einfacher Einbau, Rauchabzug durch Luftklappe bei luftdichten oder geschlossenen Kesseln).
Je nach gewähltem Gas-Heizkessel kann dieser mehr oder weniger Platz benötigen. Der Gas-Heizkessel funktioniert mit einer Fußbodenheizung oder Warmwasserheizkörpern, die je nach Raum und Anforderungen in der Größe und Leistung angepasst werden müssen.
Er kann auf dem Boden oder an der Wand installiert werden. Auf dem Boden installierte Gas-Heizkessel eignen sich eher für größere Heizvolumen.
Ein Gas-Heizkessel verfügt über einen Brenner, der das Wasser erwärmt, das anschließend über ein Wassernetzwerk im ganzen Haus verteilt wird. Das Heizungsnetz besteht aus Rohren, die Warmwasserheizkörper oder eine Fußbodenheizung versorgen. Je nach angewandter Technologie heizt der Gas-Heizkessel das Wasser auf etwa 40 oder 90 Grad auf und benötigt einen angeschlossenen Schornstein für den Rauchabzug.
Zwei unterschiedliche Gas-Heizkessel-Technologien sind auf dem Markt vertreten: Gas-Niedertemperaturkessel (Wasser auf 40 °C erhitzt), Wirkungsgrad 90 % und Gas-Brennwertkessel (Wasser auf 90 °C erhitzt), Wirkungsgrad über 105 %.
Der Gas-Niedertemperaturkessel arbeitet bei niedrigen Temperaturen in der Größenordnung von 40 °C. Beim Kauf eines solchen Modells sparen Sie im Vergleich zu einem herkömmlichen Kessel rund 20 %. Seine Leistung liegt jedoch unter der eines Gas-Brennwertkessels. Niedertemperaturkessel sind ebenfalls in zwei Ausführungen erhältlich: mit Luftklappe oder mit Rauchabzug.
Der Gas-Heizkessel mit Luftklappe bietet den Vorteil, keinen wahrhaften Rauchabzug zu benötigen. Die Luftklappe dieses Gas-Heizkessels besteht aus zwei Luftschächten: einen für die Frischluftzufuhr und einen für den Rauchabzug. Dieser Gas-Heizkessel ist somit luftdicht, da die Frischluftzufuhr über die Außenseite des Hauses geschieht und nicht über den Wohnbereich bezogen wird. Er kann somit problemlos in einem geschlossenen Raum installiert werden.
Der Gas-Heizkessel mit Rauchabzug führt den Rauch über einen Rauchabzug – einen herkömmlichen verrohrten Schornstein – ab und bezieht seine Frischluft aus dem Raum, in dem er installiert wurde (nötige Lüftung/Frischluftzufuhr).
Der Gas-Brennwertkessel wird mit einer Temperatur von etwa 90 °C betrieben und bietet eine sehr gute Leistung (über 105 %). Der Gas-Brennwertkessel recycelt die bei der Verbrennung des Gases entstehende Wärme, durch die Kondensierung des im Rauch enthaltenen Wasserdampfs (die durch die Umwandlung des Wassers entstandene Energie). Hierbei geht die latente Energiequelle von einem gasförmigen in einen flüssigen Zustand über. Der kostenintensivere Gas-Brennwertkessel ist sparsamer im Gebrauch, da er weniger Gas benötigt und somit Einsparungen von bis zu 30 % im Vergleich zu einem klassischen Heizkessel bzw. 10 % im Vergleich zu einem Gas-Niedertemperaturkessel ermöglicht.
Da der Rauch über eine Luftklappe abgeleitet werden, benötigt der Gas-Brennwertkessel keinen herkömmlichen Schornstein und keine Lüftung im Installationsraum. Dieses Modell bezieht seine Frischluft somit über die Luftklappe und der Außenseite des Hauses. Ein zweiter Luftschacht leitet den Rauch ab.
Der Gas-Heizkessel kann auf zwei Weisen installiert werden: auf dem Boden oder an der Wand.
Eine solche Installation benötigt mehr Platz, da sie ebenfalls ein größeres Volumen beheizt und die Warmwasserversorgung für die Sanitäranlage mit einschließen kann.
Diese kompakten Modelle werden an der Wand montiert und eignen sich für kleinere Heizvolumen, Anbauten, Keller oder Werkstätten.
Ein Heizkessel kann Warmwasser für die Sanitäranlagen erzeugen. In diesem Fall handelt es sich um einen Kombikessel. Ein herkömmlicher Heizkessel beheizt lediglich das Haus.
Warmwasser kann mit drei unterschiedlichen Systemen erzeugt werden:
mit einem Wasserspeicher;
mit einem Mini-Wasserspeicher;
mit einem Durchlauferhitzer.
Bei diesem System wird das Warmwasser in einem Wasserspeicher aufbewahrt, der mit der Sanitäranlage verbunden ist und sich für die Anzahl der Mitbewohner eignet (50 Liter pro Person). Ein Gas-Heizkessel mit Wasserspeicher nimmt mehr Platz in Anspruch, sorgt jedoch für zusätzlichen Komfort.
In diesem Fall werden nur einige Liter Wasser (etwa 3 bis 5 Liter) gespeichert. Dieses System bietet den Vorteil sofort über warmes Wasser zu verfügen, um dem Heizkessel genügend Zeit zu lassen, das restliche Wasser auf die richtige Temperatur zu bringen. Die Installation eines Gas-Heizkessels mit Mini-Wasserspeicher nimmt weniger Platz in Anspruch.
Dieser kompakte Heizkessel sorgt für allzeit warmes Wasser. Dieses Heizsystem eignet sich vor allem für einen geringen Warmwasserverbrauch. Bevorzugen Sie deshalb einen Heizkessel mit Wasserspeicher für einen Haushalt mit mehreren Badezimmern oder einem hohen Warmwasserverbrauch.
Ein Gas-Heizkessel muss – genau wie jedes andere Heizsystem – dem zu beheizenden Volumen und der gewünschten Rentabilität angepasst werden. Die Heizleistung muss dem zu beheizenden Volumen angepasst werden, wogegen der Wirkungsgrad dem Verbrauch der Anlage entsprechen muss.
Ein Gas-Heizkessel ist ein Heizsystem, dessen Leistung dem zu beheizenden Volumen angepasst werden muss. Je nach Wärmedämmung des Hauses kann die nötige Leistung in kW abweichen. Die Leistung wird in Watt (W) oder in Kilowatt (kW) ausgedrückt.
Beim Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) gilt: Je kleiner der Wert, umso höher die Wärmedämmfähigkeit.
Der Außentemperaturindex (ATI) ist je nach Region unterschiedlich, weshalb ein leistungsfähigerer Heizkessel in kälteren Gebieten gewählt werden sollte.
Das Heizvolumen wird berechnet, indem die Fläche mit der Deckenhöhe multipliziert wird.
Die Energieverluste werden auf einen Wert von 1,3 geschätzt. Beispiel: Für ein Haus im Zentrum des Landes mit einem Heizvolumen von 250 m3 – also 100 m² mit einer Deckenhöhe von 2,50 m – und einem ATI-Index von 9 (Außentemperaturindex), einem Wärmedurchgangskoeffizienten von 1,6 und einer Solltemperatur von 20 °C, wird der Heizbedarf wie folgt geschätzt: [1,6 x (20 + 9) x 250] x 1,3 = 15.080 W oder 15 kW.
Wie bereits zuvor erwähnt, kann die Leistung eines Heizkessels mit der folgenden Rechenformel bestimmt werden:
[Wärmedurchgangskoeffizient x (Solltemperatur + ATI-Index) x Heizvolumen] x Energieverlust = Heizleistung.
Der Wirkungsgrad eines Heizkessels entspricht dem Verhältnis zwischen erzeugter und verbrauchter Energie, wobei der erhaltene Wert einem Prozentsatz entspricht und wiederum der Optimierung der Wärmeerzeugung.
Je höher die Heizleistung, desto vollständiger ist die Verbrennung (Heizleistung) und desto sparsamer ist der Heizkessel.
Bei der Installation eines Gas-Brennwertkessels stehen Ihnen möglicherweise bestimmte Förderungen zu. Diese können die Kosten des Einbaus erheblich senken. Genaueres erfahren Sie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Die verfügbaren KfW-Kredite und BAFA-Förderungen sollen die Privathaushalte dazu ermutigen, sich mit einem hochleistungsfähigen Heizsystem auszustatten, um die Umwelt zu schonen.
Je nach gewähltem System haben Sie bei der Installation durch einen Fachmann einer Gas-Hybridheizung „Renewable Ready“ Anspruch auf etwa 20 bis 25 % der Investitionskosten.
Die folgenden sechs Punkte müssen ermittelt werden, um den richtigen Gas-Heizkessel wählen zu können.
Die Auswahl zwischen einem Gas-Brennwertkessel oder Gas-Niedertemperaturkessel.
Der Wirkungsgrad: er wird als Prozentsatz der Leistung ausgedrückt und entspricht bei Kombikesseln der Heizleistung.
Die Installationsart: am Boden oder an der Wand sowie das zu beheizende Volumen.
Der Rauchabzug: verrohrter Schornstein oder Luftklappe und Frischluftversorgung des Raumes bzw. Frischluftzufuhr über die Außenseite des Hauses.
Die Warmwasserproduktion: mit Wasserspeicher, Mini-Wasserspeicher oder Durchlauferhitzer sowie der Warmwasserdurchsatz, ausgedrückt in Litern pro Minute (l/min).
Der Anspruch auf eventuelle KfW-Kredite und BAFA-Förderungen.
So finden Sie den richtigen Heizkessel
So finden Sie den richtigen elektrischen Heizkessel
So finden Sie den richtigen Ölheizkessel
So finden Sie den richtigen elektrischen Warmwasserbereiter oder Boiler
So finden Sie den richtigen thermodynamischen Warmwasserbereiter
Ratgeber verfasst von:
Sebastian, Heimwerker Autodidakt, München
Nach meinem Abschluss an einer Handelshochschule bot sich mir die Gelegenheit, eine Ausbildung zum Zimmermann zu machen. Was für ein edler, aber harter Beruf! Die Winter und der Regen trieben mich jedoch von den Dächern wieder herunter und direkt durch die Tür eines Eisenwarengeschäfts, in dem ich daraufhin – wenig überraschend – als Eisenwarenhändler gearbeitet habe. Vom Hammer bis zum Meißel habe ich im Laufe der Jahre auch alle Abteilungen in Heimwerkermärkten kennengelernt und weiß genau, wie die Produkte dort funktionieren und wofür man sie braucht. Neben meiner Tätigkeit für diese beiden Läden habe ich aber auch als Schlosser, Dachdecker, Tischler oder in der Industriebranche gearbeitet. Dank meiner praktischen Erfahrungen und meines technischen Know-hows weiß ich genau, was ein gutes Werkzeug oder die richtige Ausrüstung ausmacht. Und weil ich lieber schriftlich einen guten Rat gebe, als von Montag bis Samstag in einem Geschäft zu stehen und immer dieselbe Beratung zu geben, war es nur logisch, dass ich Autor geworden bin.